Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rettungskreuzer Ikarus Band 044 - Zusammenbruch

Rettungskreuzer Ikarus Band 044 - Zusammenbruch

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 044 - Zusammenbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Salzmann , Thomas Folgmann
Vom Netzwerk:
Was den Termin angeht«, sie wandte sich nun direkt an Skyta, in der sie die Leiterin der Delegation erkannt hatte, »Sie werden Bella Orchidea in Kürze begegnen und sie wird sich all Ihren Fragen stellen. Wenn ich Sie bitten dürfte, einen Moment Platz zu nehmen? Mein Kollege Koya Erco ist bereits auf dem Weg und wird Sie zur Chefin geleiten.« Sie deutete auf die bereits bekannten weißen Hardplaststühle, die um einen kleinen Tisch gruppiert in einer Ecke des Raums standen. Immerhin lagen kleine rote Polster auf den Sitzflächen.
    Dass Mc’Abgo und sein Team als Verlademannschaft auftreten und die Schleuse übernehmen würden, war von vornherein klar gewesen. Skyta hatte sich nicht wohlgefühlt, Jason Knight und Shilla als Außenseiter mit dieser eingespielten Truppe ziehen zu lassen, aber jedes Team brauchte einen Telepathen und eine noch größere Gesandtschaft war unnötig und verdächtig. In stillschweigendem Einverständnis hatten sich Knight und Mc’Abgo geeinigt und so folgten die Vizianerin und der Händler dem Sabotageteam zur Schleuse B27.
    Skyta blickte ihnen hinterher, als sie durch ein Sicherheitsschott den Raum verließen und dem Computerspezialisten Trandotz folgten, der auf seinem Armcom den Weg angezeigt bekam.
    Sie ließ sich gegenüber Pakcheon auf einen Stuhl fallen.
    Sein unverkennbarer Duft stieg ihr in die Nase und füllte die neutrale Stationsatmosphäre auf verwirrende Weise aus.
    »Bisher scheint alles gut zu laufen, aber etwas ist … unverständlich«, erklang die Stimme des Vizianers in ihrem Kopf. »Ich kann es einem Nicht-Telepathen in Worten kaum erklären. Was bisher gesagt wurde, entspricht der Wahrheit. Die Frauen denken, was sie sprechen, und sie sind davon überzeugt, ihre Arbeit korrekt durchzuführen. Aber es ist kaum möglich, Nuancen auszumachen. Die Gedanken, die Emotionen …, alles ist irgendwie verschwommen …«
    »Besteht Gefahr für uns?«, stellte Skyta die gedankliche Frage und bemühte sich, den Pheromonen zu widerstehen, die sie aufforderten, sich neben Pakcheon zu setzen und ihm aufmunternd über den Arm zu streichen. Mistzeug!
    »Ich kann nur spekulieren, und das hilft uns im Moment nicht weiter. Was ich … höre, wirkt unnatürlich.«
    Skyta ließ sich nicht zu sehr beunruhigen. Sie hatte ihre bisherigen Einsätze stets ohne die Unterstützung eines Telepathen überstanden und wollte sich nicht zu sehr auf die Vizianer verlassen. Zum einen konnten sie ausfallen, zum anderen wollte sie nicht von ihnen abhängig werden. Dass dieser Auftrag heikel sein würde, hatte sie nicht für eine Sekunde angezweifelt.
    Sie blickte zur Seite und bemerkte, dass Taisho vor einer Bilderwand stand. Aus der Ferne erweckte die Zusammenstellung den Eindruck einer Werbetafel: einige Dutzend Bilder und Holografien einer wunderschönen Frau, die lächelnd bunte Dragees, Tuben mit einem dicken Salbenstrang, schillernde Reagenzgläser oder Ähnliches präsentierte.
    »Werden hier auch Schönheitsoperationen durchgeführt?«, schoss es Skyta durch den Kopf. Täuschte sie sich oder bemühten sich die Sekretärinnen, die sie zu Gesicht bekommen hatte, diesem Vorbild optisch nahe zu kommen?
    »Das ist Bella Orchidea«, erklangen fast im Chor die Stimmen der Sekretärin, von Taisho und von einem Mann, der soeben den Raum betreten hatte.
    Skyta hatte gar nicht gemerkt, dass sie die Frage auch akustisch gestellt hatte. Allerdings schien das niemand außer ihr für peinlich zu befinden.
    An dem Mann fiel ihr zuerst die lange Nase auf, die das schmale Gesicht nahezu in zwei Hälften teilte. Der große Kopf saß auf einem dürren Hals, der nicht den Eindruck machte, stabil genug für dieses Gewicht zu sein. Zudem ruckte der Kopf immer wieder unvermittelt nach vorne oder zur Seite, und Schluckbewegungen ließen den Kehlkopf heftig auf und ab hüpfen.
    »Gestatten, Koya Erco«, stellte sich der Neuankömmling vor und verbeugte sich steif. »Darf ich Sie zu unserer Stationsleiterin, zu Bella Orchidea führen?«
    Fehlt nur noch, dass er die Hacken zusammenschlägt , dachte Skyta, die ihren Führer auf Anhieb unsympathisch fand.
    Skyta und Pakcheon erhoben sich, und Taisho wandte sich von den Bildern ab. Sie folgten Koya Erco durch einen weiteren, weiß gestrichenen Gang.
    Bevor sie den Aufenthaltsraum verließen, warf Skyta einen letzten Blick auf die Holografien, denen sie bislang wenig Beachtung geschenkt hatte: Auf ihnen war eine schon schmerzhaft schöne Frau in der Blüte ihrer Jahre zu

Weitere Kostenlose Bücher