Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rettungskreuzer Ikarus Band 044 - Zusammenbruch

Rettungskreuzer Ikarus Band 044 - Zusammenbruch

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 044 - Zusammenbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Salzmann , Thomas Folgmann
Vom Netzwerk:
sehen. Sie hatte einen makellosen hellen Teint, strahlende blaue Augen, eine wallende platinblonde Mähne und eine Figur, um die sie jedes Model beneidet hätte. Der Traum eines jeden Mannes! Und diese Schönheit hatte sich hier lebendig begraben lassen?

Kapitel 34
     
    »Das ist Bella Orchidea«, stellte Koya Erco die Leiterin von Holy Spirit Medics Alpha vor. Während er sprach, reckte er seinen steifen Hals zwei Mal. Er schien so stolz auf seine Chefin zu sein wie ein Vater auf sein hübsches und talentiertes Wunderkind.
    Skyta konnte die wunderschöne Frau von den Holografien nirgends entdecken. Verwirrt ließ sie ihren Blick durch das weiträumige Empfangszimmer schweifen, das in ein gedämpftes Licht getaucht war. Das Büro der verehrten Stationsleiterin hatte sich Skyta ganz anders vorgestellt: nüchtern, zweckmäßig, teuer, von unaufdringlicher Eleganz. Was sich ihren Augen darbot, war das absolute Gegenteil.
    Sie brauchte einen Moment, um die einzige Anwesende – außer ihnen – zu entdecken.
    Das sollte Bella Orchidea sein? Die wundervolle Holo-Blondine?
    Unmöglich!
    Erlaubte sich die Stationsleitung einen Scherz mit Skyta und ihren Begleitern? Konnte das ein Test sein, um etwaige Betrüger zu entlarven? Aber wäre dem so, hätte Pakcheon das gewiss erkannt und rechtzeitig eine Warnung gegeben.
    Der Raum war mit riesigen, weichen Polstern ausgelegt, in deren erhöhten Mitte ein Wesen ruhte, das selber schon wie ein Kissen aussah und mit seiner Leibesfülle jeden Schluttnick vor Neid noch grüner hätte werden lassen. Skyta konnte sich gerade noch den traditionellen Gruß der Händler, Werde reich, wichtig und gewichtig! , verkneifen.
    »Äh … ich überbringe Ihnen die Grütze … äh … Grüße des Vorstands …, Miss … Orchidea«, verhaspelte sich Skyta und versuchte, die schwabbelnde Masse, über die ein transparentes, rosa Gewand drapiert war, nicht zu direkt anzustarren. Extremitäten waren keine zu erkennen. Falls Bella Orchidea überhaupt welche besaß, mochten sie unter dem zarten Gewebe verborgen liegen. Der formlose Leib ging ohne Hals in einen großen Kopf ohne ausgeprägte Gesichtszüge über, der von schütterem, borstigem, braunem Haar bedeckt war. Kleine, dunkle Augen blinzelten erstaunlich klar, fast schon stechend, zwischen dicken Fleischwülsten über einer flachen Nase und einer kreisrunden Mund-Öffnung.
    Skyta erinnerte dieser Anblick an die einzige Puppe, die sie von Ray Carr Cullum zu ihrem vierten oder fünften Geburtstag geschenkt bekommen hatte. Sie hatte das weiche, knuddelige Schlummerlie nicht ausstehen können und noch am selben Tag ihr anderes Geschenk, ein Vielzweckmesser, an ihm ausprobiert. Zu ihrer großen Enttäuschung hatten Schlummerlies Innereien wenig Ähnlichkeit mit dem gehabt, was sie in Biologie-Büchern gesehen hatte.
    »Bella Orchidea dankt Ihnen«, erklärte Erco würdevoll und mit einem Kopfrucken. »Bitte kein Miss . Nur Bella Orchidea. Und sie lässt fragen, welche Nachrichten der Vorstand für sie hat.«
    Plötzlich begann Skyta gleichzeitig zu frieren und zu schwitzen. Sie hatte keinen Laut vernommen. Nur Erco hatte gesprochen. Ist sie eine Telepathin? Aber hätte Skyta dann nicht auch eine Stimme in ihrem Kopf hören müssen, so wie von den Vizianern? Oder kommunizierte Bella Orchidea ausschließlich mit ihren Angestellten und nicht mit jenen, die sie für unter ihrer Würde befand? Das Ganze wurde immer bizarrer und unheimlicher.
    Im gleichen Moment drang Pakcheons leise Stimme in ihre Gedanken. »Nein, im Moment müssen wir uns keine Sorgen machen. Ich habe keine verdächtigen Gedanken empfangen können. Aber … ich … ich weiß nicht, wie sie das macht. Es ist mir nicht möglich … Ich verstehe das nicht!«
    So verwirrt hatte Skyta Pakcheon noch nie erlebt. Das beunruhigte sie umso mehr. Vor allem hatte er die Worte im Moment so eigenartig betont.
    »Eine Telepathin ist sie definitiv nicht«, versicherte er. »Und Erco weiß tatsächlich, was sie mitteilen will. In seinen Gedanken sieht sie genauso aus wie auf den Bildnissen. Moment … Taisho denkt … sie würde … flimmern . Für einen Moment glaubte er, eine attraktive Frau zu sehen, doch als er sich auf dieses Flimmern konzentrierte, erschien sie ihm so, wie wir sie sehen.«
    »Eine Illusion?«, fragte Skyta gedanklich, während sie den Datenkristall mit der gefälschten Nachricht aus ihrer Jackentasche zog und ihn Erco überreichte. »Hier, bitte sehr«, sagte sie laut.
    »Ich glaube

Weitere Kostenlose Bücher