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Rettungskreuzer Ikarus Band 044 - Zusammenbruch

Rettungskreuzer Ikarus Band 044 - Zusammenbruch

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 044 - Zusammenbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Salzmann , Thomas Folgmann
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ja. Allerdings sehe ich nirgends einen Projektor. Meine Sensoren haben auch keine Drogen in der Luft entdeckt. Folglich kann nur sie selber die Illusion erzeugen. Wie sie das anstellt und wie sie mit Erco kommuniziert, ist mir allerdings ein Rätsel. Jedenfalls scheint die Illusion auf uns gar nicht oder nur bedingt zu wirken. Ihr Gedankenmuster …, etwas Derartiges habe ich noch nie gesehen.«
    Skyta schaute zu, wie Erco das Speichermedium in ein Lesegerät legte, das die gefälschte Botschaft vortrug. Ihr Unbehagen wuchs. »Von Shilla weiß ich, dass Sie sich als Telepathen gegen eine geistige Beeinflussung wehren können. Auch Taisho sind Gedankenkontrollen und Abwehrmaßnahmen nicht fremd. Ich selber habe ein spezielles Training genossen. Könnte uns das zum Verhängnis werden? Hätten wir Bella Orchidea hören müssen? Müssten Sie sie nicht hören? Könnten ihre Illusionen und ihre Kommunikationsform zusammenhängen? Suggeriert sie ihre Antworten? Wer oder was ist Bella Orchidea? Entstammt sie einem bislang unbekannten Volk? Oder ist sie eine ungewöhnliche Mutation?«
    »Leider habe ich keine Antworten auf Ihre Fragen, aber Sie könnten mit einigen Vermutungen recht haben«, entgegnete Pakcheon zögernd. »Ich vergleiche gerade die Gedankenmuster von Erco und Bella Orchidea … Erwarten Sie bitte keine Wunder! Nun …, es gibt eine bestimmte Farbe … und Form, die beiden gemein ist und die man nur bemerkt, wenn man nach etwas Verbindendem sucht. Bei Bella Orchidea sind Farbe und Muster sehr viel ausgeprägter. Man könnte sagen, diese Farb-Form ist die Vorlage … das Original zu dem kleinen Abbild, das in Ercos persönliches Muster eingebettet ist. Geben Sie mir einen Moment …«
    »Wir haben nicht viel Zeit«, erinnerte ihn Skyta. »Die Botschaft ist gleich zu Ende. Wenn Sie irgendetwas entdeckt haben, sagen Sie es mir, selbst wenn es Ihnen unwichtig erscheint.«
    »Ich habe mir auf die Schnelle einige andere Muster angeschaut. Das Gleiche. Überall finde ich eine Miniatur von Bella Orchideas Farben und Formen. Meine Theorie lautet, dass die Menschen auf der Station geistig manipuliert werden und – anders als wir – nicht in der Lage sind, sich dieser zu entziehen. Sie stehen offenbar schon so lange unter dem Einfluss Bella Orchideas, dass sich daraus ein geistiges Band entwickelt hat, ähnlich dem, das mir den Austausch mit Shilla erleichtert. Auf diese Weise kommuniziert Bella Orchidea mit ihren Angestellten, lässt sie sehen, was sie sehen sollen, und lenkt sie. Sie können für sie antworten und die Arbeiten ausführen, zu denen Bella Orchidea durch diesen Körper nicht in der Lage ist. Würden wir uns länger hier aufhalten und uns das Muster nicht einpflanzen lassen, wären wir mit Sicherheit rasch durchschaut und endeten als die neuen Laborratten.«
    »Sie ist also wie eine Spinne, die unzählige Fangfäden ausgelegt hat, an deren Ende jeweils eine Fliege klebt.«
    »So ungefähr. Aber eine Mutantin … nein, das bezweifle ich. Eher könnte ihre Fähigkeit auf bewusstseinsverändernde Drogen zurückgehen. Vielleicht hat sie an sich selber Experimente vorgenommen und das ist das Resultat.«
    »Wie kommen Sie darauf?«
    »Ich habe … von so etwas … gehört.«
    Skyta spürte, wie sich Pakcheon verschloss. Offenbar wollte er nicht näher auf diesen Punkt eingehen. Sehr seltsam! Sie wechselte das Thema. »Glauben Sie, Bella Orchidea sah früher anders aus? Wie auf den Holos?«
    »Vielleicht. Vielleicht ist es auch nur ihr Ideal, das sie niemals erreichen konnte. Zu welchem Volk gehört sie?«
    »Keine Ahnung, das sagte ich schon. Können Sie das nicht ihren Gedanken entnehmen?«
    »Nein, das sagte ich schon.«
    » Nein? Ist das wieder dieser vizianische Ethik-Quatsch? Oder wollen Sie –«
    »Nein!« Pakcheons Stimme klang eine Nuance schärfer. »Ich sehe lediglich ihr Muster und empfange starke Emotionen. Aber keine konkreten Gedanken. Sie … flimmern … und sind unlesbar.« Er kniff das linke Auge leicht zu.
    Das hatte Skyta schon einige Male bei ihm beobachtet. Hat er eine Sehschwäche? Oder einen nervösen Tic? »Emotionen?«
    »Das ist das Einzige, was ich auffange. Sie will …« Er wirkte hilflos.
    »Sie will?«
    »Sie will etwas haben, sie giert regelrecht danach, aber ich kann nicht erkennen, worum es sich handelt. Und bestimmt will sie nicht ihre Fliegen aussaugen , wie Taisho vermutet. Witzbold.«
    Die Botschaft war zu Ende und Erco wandte sich wieder Skyta zu. »Bella Orchidea

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