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Rettungskreuzer Ikarus Band 045 - Wächter des Imperiums

Rettungskreuzer Ikarus Band 045 - Wächter des Imperiums

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 045 - Wächter des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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dicker als fünf Meter und hatte ein Fundament, das viele hundert Meter ins Innere des Planeten ragte. Der majestätische Canyon endete abrupt an der faden grauen Betonwand.
    Joystick war beeindruckt. »Was für ein Anblick«, hauchte er.
    »Und was für eine Schande, dieses Naturwunder durch diese potthässliche Mauer zu versauen«, stimmte Dilligaf ihm zu.
    Sixpack lehnte sich zwischen den beiden Sitzen nach vorne, warf einen prüfenden Blick auf die Aussicht, die sich ihm bot, und schnaubte verächtlich. »Tut mir leid, wenn ich eure Begeisterung für diese malerische Landschaft nicht teilen kann, aber dieser Canyon ist nicht natürlichen Ursprungs.«
    Joystick blinzelte überrascht. »Was?«
    »Sondern?« Dilligaf drehte sich mit einem fragenden Gesichtsausdruck zu dem Scharfschützen um.
    »Orbitales Bombardement. Ein Laser mit, sagen wir, achthundert Petawatt Leistung. Man beachte die zu Glas erstarrten Sandsteinwände und den gläsernen Boden der Schlucht.«
    »Und … und die Antenne? An der ist kein Kratzer!«
    »Richtig. Genauso wenig wie an dem Gebäude da drüben.« Sixpack deutete auf ein Bauwerk, das Joystick bisher übersehen hatte.
    Auf der anderen Seite der Schlucht befand sich eine flache Stufenpyramide, die aus dem gleichen grauen Beton gefertigt zu sein schien wie die enorme Satellitenschüssel.
    »Zentrale. Kallia«, rief Sl!arnic von hinten.
    Joystick pfiff leise durch die Zähne. Wenn Sixpack recht hatte, dann musste hier vor einer Ewigkeit ein Krieg getobt haben, in dessen Verlauf jemand – vielleicht sogar die damalige Kurro Durgol, die Vorläufer der heutigen Schwarzen Flamme – den hiesigen Beobachtungsposten der Kallia vom Orbit aus unter Feuer genommen hatte. Das Bombardement hatte eine tiefe Wunde in der Oberfläche von Rynyda I hinterlassen, doch die technischen Einrichtungen hatten das Inferno offensichtlich ohne bleibende Schäden überstanden.
    »Nicht zu glauben.«
    »Dann wollen wir mal sehen, wie wir dort hinüberkommen«, sagte Dilligaf und klatschte in die Hände. »Los geht’s!«
     

     
    Erst in den frühen Abendstunden des darauffolgenden Tages hatten sie die Schlucht umrundet und ihr Ziel erreicht. Die Fahrt durch unwegsames Gelände war anstrengender gewesen, als Dilligaf es sich eingestehen wollte. Seine Knochen schmerzten und seine Muskeln waren vom langen Sitzen verspannt. Als der Truck vor der Stufenpyramide zum Stehen kam, war der Kommandant der Rashh Udayyin der Erste, der aus dem Fahrzeug sprang und sich ausgiebig reckte.
    » Dai Korroda [v] «, rief Cumshaw, der ihm auf dem Fuße folgte und einen tragbaren Scanner auf das Bauwerk richtete. »Das Ding ist ja über hundert Meter hoch! Von der anderen Seite des Canyons sah es viel flacher aus.«
    Dilligaf rieb sich über das unrasierte Kinn und blickte erst zurück zur anderen Seite der Schlucht, wo sie gestern Mittag gestanden hatten, dann prüfend zur obersten Plattform der Stufenpyramide hinauf, welche drohend und imposant vor ihm aufragte – und kam zu der Erkenntnis, dass er die wahren Ausmaße des Canyons die ganze Zeit über dramatisch unterschätzt hatte.
    »Kallia. Zentrale. Gefunden«, sagte Sl!arnic, den Sixpack mit vorgehaltener Waffe aus dem Truck eskortierte.
    »Du sagst es, Freund.« Dilligaf stemmte die Fäuste in die Hüften. »Dann mach uns mal auf.«
    Der Blick aus den glitzernden Facettenaugen des Ts!gna-Kriegers ließ keine Rückschlüsse auf seine Gedanken zu, doch bildete Dilligaf sich ein, inzwischen die Körpersprache seines Gefangenen lesen zu können. Sl!arnic schien gleichermaßen nervös wie frustriert zu sein. »Ja.«
    »Und keine Tricks.«
    »Nein.«
    Der Ts!gna lief auf den hinteren vier Beinpaaren auf die Pyramide zu, die vorderen Extremitäten hoch erhoben und die Fühler in alle Richtungen kreisend. Die grauen Wände des Bauwerks wiesen weder Fugen noch sonstige Makel auf. Nichts deutete darauf hin, dass sie dem direkten Bombardement aus dem Orbit standgehalten hatten, welchem die tiefe Schlucht mit den geschmolzenen Wänden ihre Entstehung verdankte. Als sich der Insektoid näherte, erschien jedoch eine kreisrunde Öffnung in der glatten Wand, aus der ein schwacher Lichtschein drang.
    Sl!arnic blieb stehen und drehte sich halb zu den vier Männern um. »Kurro Durgol kommen?«
    Sixpack ließ weitere Magazinclips in seinen Schenkeltaschen verschwinden und schnallte einen Doppelholster mit zwei großkalibrigen Faustfeuerwaffen um die Hüfte. »Wo wir schon mal hier sind

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