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Rettungskreuzer Ikarus Band 045 - Wächter des Imperiums

Rettungskreuzer Ikarus Band 045 - Wächter des Imperiums

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 045 - Wächter des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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Rollfeld des Raumhafens führte. Eine endlose Kolonne athletisch gebauter Passagiere verließ schwatzend und scherzend das Schiff und wurde von ebenso gutaussehenden und fröhlichen Mitgliedern des Bodenpersonals in Empfang genommen. Zufrieden sah er zu, wie die Neuankömmlinge den Raumhafen verließen und von Uniformierten in die umliegenden Stadtviertel begleitet wurden. Es verlief alles wie geplant.
    Die Passagiere der Arche würden sich in den nächsten Tagen unter die Bevölkerung der Kasernenwelt mischen, und bei der drangvollen Enge, welche auf diesem völlig überfüllten und dem Kollaps nahe stehenden Planeten herrschte, würde es nicht lange dauern, bis die Neuankömmlinge seine Variante des Erregers unter der Bevölkerung verbreitet hatten. Er hatte vor dem Abflug der Arche einen unscheinbaren, aber ausgeklügelten Zusatz in deren Getränkevorräte gemischt [vii] , welche die Infizierten empfänglich für Suggestionen machen würde.
    Seine Suggestionen.
    Dies war ein Planet voller körperlich perfekter und hochmotivierter Soldaten.
    Seine Armee.
    Botero lächelte zufrieden. Es konnte bald losgehen. Er wandte sich von dem Schauspiel ab und machte sich auf den Weg zu seiner Verabredung mit dem Anführer einer ganz besonderen Gruppe unter den Einwohnern, mit denen er beim Landeanflug kurz Funkkontakt aufgenommen hatte, und die sich die Erleuchteten nannten. Dieser Josfan konnte ihm auf dem Weg zur Machtergreifung vielleicht ganz nützlich sein.
     

     
    Es dauerte nicht lange, bis Sentenza begriffen hatte, dass es sich bei den Schlechtgelaunten nicht gerade um ideale Kandidaten für einen bewaffneten Widerstand gegen die Diktatur der Gutgelaunten handelte. Zwar hatten alle Mitglieder der Gruppe in ihrer Jugend eine militärische Ausbildung genossen, aber die Vorstellung, eine Waffe in die Hand zu nehmen und gewaltsam gegen ihre Mitbürger vorzugehen, schien die Schlechtgelaunten geradezu mit Entsetzen zu erfüllen.
    »Wir haben nicht vor, einen Bürgerkrieg zu entfachen«, sagte Lorik verunsichert, nachdem Sentenza dieses Thema behutsam angeschnitten hatte. »Wir haben Sie gerufen, weil wir gehofft hatten, dass Sie uns mit ihrem Schiff von hier fortbringen könnten.«
    »Nun, ich denke, das könnten wir tun«, räumte Sentenza ein, »aber was wird dann aus Generaladministrator Kolt und den Gutgelaunten?«
    Lorik und Shmer wechselten verunsicherte Blicke. »Was soll aus denen werden?«
    »Eben.« Der Captain legte die Fingerspitzen aneinander. »Es wird nach wie vor eine Kasernenwelt voller potenzieller Soldaten hier geben, die auf den Marschbefehl warten – und wenn dieser eines Tages mal gegeben werden sollte, dann werden die Gutgelaunten in Ermangelung anderer Feinde möglicherweise gegen das Raumcorps oder das Multimperium in den Krieg ziehen. Ihr werdet verstehen, dass wir das nicht zulassen können.«
    »Aber Sie sagten doch, es gibt keine Kallia mehr, die den Marschbefehl geben können«, wandte Shmer ein. »Dann gibt es auch niemanden, der den Angriffsbefehl geben könnte. Und das bedeutet, dass von den Kasernenwelten keine Gefahr für Ihre Regierung und Ihre Raumflotte ausgeht.«
    »Das heißt aber auch«, ergriff Doktor Anande das Wort, »dass die Gutgelaunten bis in alle Ewigkeit auf diesem Planeten vor sich hin vegetieren werden. Ohne Aussicht auf Besserung ihrer Lebensumstände. Und es wird immer Schlechtgelaunte geben, die darunter zu leiden haben. Ist es das, was ihr wollt?«
    Shmer sah betreten zu Boden. »Nein, Doktor. Das wollen wir natürlich auch nicht.«
    Für einen kurzen Moment kämpfte Sentenza gegen den Impuls an, aufzuspringen und die Schlechtgelaunten in einer flammenden Rede zum bewaffneten Widerstand aufzurufen. Ehe er aber das Wort ergreifen konnte, summten gleichzeitig die Kommunikatoren von Doktor Anande, An’ta, Arthur Trooid und sein eigener. Ungeduldig aktivierte er das Sprechgerät: »Ich hatte dir doch gesagt, du sollst uns nicht stören, Thorpa.«
    Die Stimme des Xenopsychologen, der auf der Brücke der Ikarus Dienst hatte, klang beinahe hysterisch. »Du und die anderen, ihr solltet umgehend zurückkommen. Da tut sich was und ich habe keine Ahnung, was es ist.«
    Sentenza stutzte. »Du sprichst in Rätseln, Thorpa. Was genau ist passiert?«
    »Hier geht gerade ein nicht enden wollender Strom von Funk signalen von einer bislang nicht bekannten Quelle ein«, meldete Thorpa. »Unsere Bord-KI hat bereits mit der Dechiffrierung begonnen. Übertragungsstärke und Syntax des

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