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Rettungskreuzer Ikarus Band 045 - Wächter des Imperiums

Rettungskreuzer Ikarus Band 045 - Wächter des Imperiums

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 045 - Wächter des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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Genie des bekannten Universums zu stellen? Sich mit einem echten Unsterblichen zu vergleichen! Welch erschütternd naive Vorstellung. »Du gehst jetzt«, sagte er ruhig. »Bevor du gegangen wirst.«
    Josfans Gesicht lief rot an, doch ehe der selbst ernannte Prophet etwas auf die unverhohlene Drohung erwidern konnte, platzte die Tür aus den Angeln und ein Humanoid mit zwei Armpaaren und rauer, ledriger Haut stürmte herein. »Josfan!«, brüllte er. »Es geht los!«
    Botero warf ihm einen vernichtenden Blick zu, bei dem zartere Gemüter zu Stein erstarrt wären. »Was genau geht los?«, fragte er eisig.
    Josfan trat näher und machte den hilflosen Versuch, seine beiden Gäste einander vorzustellen. »Noel Botero, General Kozz. General Kozz, Noel Botero.«
    Botero hob fragend eine Braue. »Ein General?«
    »General Kozz ist zuständig für die Raumabwehr unseres Planeten und für dessen Satelliten«, erklärte Josfan und legte ihm stolz die Hand auf die Schulter. »Und er ist einer von uns.«
    Boteros Mundwinkel zuckten nach oben. Wie praktisch, dass ein führendes Mitglied der Kommandostrukturen ebenfalls ein heimliches Mitglied dieser Sekte war. Diese Tatsache musste sich doch in irgendeiner Form nutzen lassen … »Was wollten Sie gerade sagen, General?«, erkundigte er sich höflich.
    Kozz wandte sich mit einem misstrauischen Seitenblick auf Botero an den Propheten. »Josfan, stell dir vor: Wir haben eine Nachricht von den Kallia erhalten! Kolt ist völlig aus dem Häuschen und hat bereits die Generalmobilmachung angeordnet. Es geht los! Nach all den Jahren …«
    Josfan stieß einen Freudenschrei aus. »Die Kallia!«
    Botero hörte interessiert zu, doch seine Begeisterung hielt sich in Grenzen. Dass jenes ominöse Volk, welches diese Sache mit dem Wanderlust-Virus vor Jahrtausenden ausgeheckt hatte, sich ausgerechnet jetzt zurückmeldete, wo er gerade kurz davorstand, das Kommando über die Armee der Gutgelaunten an sich zu reißen, passte ihm nun gar nicht ins Konzept.
    Oder doch?
    Hatte er nicht noch vor wenigen Minuten darüber nachgegrübelt, wie er es am besten anstellen würde, der gesamten Bevölkerung der Kasernenwelt seinen Willen aufzuzwingen? Diejenigen, die kürzlich mit der Arche angekommen waren, hatten seinen Nahrungsmittelzusatz geschluckt und waren für seine Suggestionen vielleicht empfänglich, aber es würde dauern, bis sich dieser Effekt auch bei den Milliarden Bewohnern dieses Planeten durchgesetzt haben würde – von den Infizierten auf den anderen Kasernenwelten ganz zu schweigen. Realistisch betrachtet, standen seine Chancen gar nicht so gut.
    Bis jetzt.
    Der Befehl zur allgemeinen Mobilmachung, der an die Kasernenwelt gesendet worden war, musste schließlich irgendwoher gekommen sein. Und wenn Botero herausfand, wo die Sendestation sich befand, mit deren Hilfe man der Armee der Gutgelaunten Anweisungen geben konnte, hätte er mit einem Schlag das Kommando über eine gigantische Armee, mit der er die Galaxis in Schutt und Asche legen konnte, um sie anschließend nach seinen Vorstellungen neu zu erschaffen.
    Während Josfan sich mit einem glücklichen Lächeln auf die fleckigen Polster seines Thrones fallen ließ und seinem Adjutanten Tilrong, der Kozz gefolgt war, etwas ins Ohr flüsterte, nahm Botero den General beiseite.
    »Hören Sie, General, wir beide wissen doch, dass mit diesem sogenannten Propheten kein Krieg zu gewinnen ist«, raunte er ihm im verschwörerischen Tonfall zu.
    Kozz hob überrascht die Augenbrauen. »Nun … ja …«, sagte er gedehnt.
    »Lassen Sie uns beide doch mal gemeinsam einen Blick auf diese Signale werfen, von denen Sie sprachen. Vertrauen Sie mir, ich kann Ihnen bestimmt helfen«, säuselte Botero. »Sie müssen mir unbedingt zeigen, wie Sie die empfangen und entschlüsselt haben. Und von wo Sie sie erhalten haben.«
     

     
    »Ach übrigens: Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, mein Schatz.« Sonja DiMersi hauchte Roderick Sentenza einen flüchtigen Kuss auf die Wange, als sie die Brücke betrat. Das war schon das Äußerste, was sich das Ehepaar im Dienst an Zärtlichkeiten in der Öffentlichkeit erlaubte.
    »Hmpf. Danke.« Sentenza sah sich auf der Brücke um. Thorpa saß nach wie vor an der Kommunikationskonsole und überwachte die Anweisungen, welche die Verwaltung der Kasernenwelt erließ; Arthur Trooid hatte seinen Platz an der Steuerung eingenommen und die restlichen freien Plätze wurden von Sonja, Darius Weenderveen, An’ta, Lorik und Shmer

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