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Rettungskreuzer Ikarus Band 045 - Wächter des Imperiums

Rettungskreuzer Ikarus Band 045 - Wächter des Imperiums

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 045 - Wächter des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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als er. Es war schon schlimm genug, dass er in der Blutlache lag, die sich unter dem zerfetzten Körper des Piloten ausbreitete. Der Kommandant starrte konzentriert in die Dunkelheit, welche das ferne Ende der Halle einhüllte. Und plötzlich glaubte er, in der Finsternis eine Bewegung bemerkt zu haben. »Habt ihr das auch gesehen?«, flüsterte er.
    »Feind auf zwölf Uhr«, bestätigte Sixpack. »Feuererlaubnis?«
    Dilligaf hob sein Sturmgewehr etwas an, um den besagten Punkt durch den Restlichtverstärker des Zielfernrohrs besser sehen zu können. »Warte. Ich will erst wissen, was das ist.«
    Sixpack brummte eine enttäuschte Antwort. Cumshaw verhielt sich völlig geräuschlos.
    Die Sekunden dehnten sich zu Minuten. Keiner der Männer wagte, sich zu bewegen. Nun kam es darauf an, wer zuerst die Nerven verlor und die schützende Deckung aufgab – die Rashh Udayyin oder ihr unbekannter Gegner.
    Als Dilligaf schon dachte, er hätte sich getäuscht, bewegte sich wieder etwas am hinteren Ende der Halle. Und diesmal war auch ein leises Summen und Klicken zu hören.
    Ein Roboter, schoss es Dilligaf durch den Kopf. Und im nächsten Augenblick erwies sich seine Einschätzung als zutreffend, als eine schwarz glänzende, kugelförmige Maschine auf Gleisketten aus der Dunkelheit herangerollt kam.
    Der Körper des Automaten hatte einen Durchmesser von knapp zweieinhalb Metern. Waffen waren auf den ersten Blick nicht zu erkennen; Dilligaf vermutete, dass sich diese im gepanzerten Inneren befanden.
    Der Roboter näherte sich langsam den drei Männern. Dilligaf musste sich entscheiden – und es widerstrebte ihm, der Maschine auch den nächsten Schritt zu überlassen. »Feuer frei!«
    Sofort zog Sixpack den Abzug durch, und ein nicht enden wollender Strom hochenergetischen Plasmafeuers brandete dem Roboter entgegen. Cumshaw und Dilligaf sprangen gleichzeitig auf und eröffneten ebenfalls das Feuer.
    Über die schwarze Oberfläche des kugelförmigen Körpers tanzte für einen Moment lang eine regenbogenfarbige Aura, als der Schutzschild des Roboters unter dem kollektiven Beschuss kollabierte.
    »Gebt ihm Saures«, schrie Sixpack, um das Hämmern der Waffen zu übertönen. »Für Joystick!«
    »Für Joystick!«, stimmte Cumshaw mit ein.
    Der Roboter machte auf seinen Gleisketten kehrt und rollte zurück. Als er einige Meter Abstand zu seinen Angreifern gewonnen hatte, öffneten sich zwei kleine Fenster in der schwarzen Sphäre und die Läufe zweier Kanonen kamen zum Vorschein.
    »Deckung!«, brüllte Dilligaf.
    Eines der Projektile, das vermutlich auch Joystick getötet hatte, schlug in dem Möbelstück neben Sixpack ein und verwandelte es in Sägemehl. Ein zweites raste haarscharf an Dilligafs linkem Ohr vorbei und detonierte in der Schrankwand hinter ihm.
    Sixpack ließ sich von der Gegenwehr des Roboters nicht beirren. Er betätigte einen Schalter am Schulterstock seiner Waffe und fauchend verließ eine Granate den zweiten Lauf des Gewehrs. Sie zog einen hauchfeinen Kondensstreifen hinter sich her und verschwand zielsicher im Inneren des Roboters, noch ehe dieser die Luken über seinen Geschützen wieder schließen konnte.
    Die Explosion ließ die Maschine zum Stillstand kommen. Haarfeine rote Linien erschienen entlang der Schweißnähte auf der schwarzen Oberfläche der Kugel und kündeten von den zerstörerischen Energien , die in ihr wüteten. Dann detonierten Motor und Waffenmagazin des Roboters, und die Panzerplatten barsten wie eine Eierschale. Eine Feuerwalze rollte über die Männer hinweg, die sich flach an den Boden gepresst hielten. Als Dilligaf aufstand, war von der Maschine nur Schrott übrig.
    »Guter Schuss«, lobte Dilligaf, während er sich den Schmutz vom Tarnanzug klopfte.
    »Ich werde im Alter eben immer besser«, entgegnete Sixpack nonchalant. »Wie Rotwein.«
    »Das war also der Wächter des Imperiums, von denen Sl!arnic sprach«, stellte Cumshaw fest. Dann sah er sich suchend um. »Apropos, wo steckt die alte Termite eigentlich?«
    Dilligaf fand erst jetzt den Mut, sich um die sterblichen Überreste von Joystick zu kümmern. Viel war vom Piloten der Rashh Udayyin nicht übrig geblieben – zwischen Hüftknochen und Schlüsselbein war der Oberkörper nicht mehr vorhanden. Joysticks friedlicher Gesichtsausdruck ließ darauf schließen, dass er nicht hatte leiden müssen. Dilligaf kniete neben Joystick nieder und sprach ein stummes Gebet, das mit einer rituellen Formel in der Kriegssprache der Schwarzen

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