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Rettungskreuzer Ikarus Band 046 - Welt der Schlafenden

Rettungskreuzer Ikarus Band 046 - Welt der Schlafenden

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 046 - Welt der Schlafenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Salzmann
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nicht leicht sein würde, Ray Carr Cullum davon zu überzeugen, wie wichtig es war, dass der Innere Zirkel endlich einige seiner bestgehüteten Geheimnisse preisgab.
    Verärgert über ihr Drängen hatte er seiner einstigen Schülerin zu verstehen gegeben, dass dies unmöglich sei, weil es Gruppen innerhalb der Schwarzen Flamme gab, die nach ihren eigenen Regeln spielten und dieses Wissen missbrauchen würden. Es spielte keine Rolle, ob er ihr und dem einen oder anderen Kameraden vertraute: Als Geheimnisträger konnten auch sie in Gefahr geraten, die Feinde im Innern würden sich die Antworten mit Gewalt holen, und was dann passieren mochte, war nicht absehbar. Nein, es war besser, wenn das Wissen von wenigen Personen bewahrt wurde, die über alle Zweifel erhaben waren und von deren Zugehörigkeit zum Inneren Zirkel außerdem niemand eine Ahnung hatte. Trotzdem hatte Skyta nicht nachgegeben und Cullums Sturheit schließlich mit ihren Argumenten ins Wanken gebracht:
    Hätten mehr Mitglieder der Schwarzen Flamme über die Kallia und die Wanderlustseuche, über die Hilfsvölker und Sammelkrieger Bescheid gewusst, wären die ersten Anzeichen für den Angriff früher erkannt worden. In Folge hätte man die Völker der Galaxis warnen können – und vielleicht hätte sich das Desaster in Grenzen gehalten. Jetzt war sogar das geheime Hauptquartier auf Aseig’Krenrew überfallen worden und die Niederlage zum Greifen nahe gewesen, bevor sich das Blatt im letzten Moment zugunsten der Söldner gewendet hatte.
    »Wenn es stimmt«, sagte Skyta eindringlich, »dass die Schwarze Flamme geschaffen wurde, um gegen die Kallia zu kämpfen – wer soll die Aggressoren aufhalten, wenn die Organisation vernichtet wird und das Wissen verloren geht? Was ist mit dem Serum, das vor dem Wanderlustvirus schützt? Auch wenn dieses nur aus den Leichen von bestimmten Personen extrahiert werden kann, sollte die Formel in die Hände fähiger Wissenschaftler gelangen, die auf dieser Basis ein alternatives Mittel entwickeln können. Ja, ich glaube dir, dass das bereits von unseren Leuten versucht wurde, aber inzwischen stehen den Forschern ganz andere Möglichkeiten zur Verfügung, und vergiss nicht jene Völker, die wir erst seit Kurzem kennen, beispielsweise die Vizianer, die uns technisch überlegen sind. Wenn der Innere Zirkel an alten Traditionen festhält, sämtliche Hilfsangebote ausschlägt und schließlich zugrunde geht, dann hat er versagt. Dann hat jeder Einzelne von uns versagt. Vor allem aber die Eingeweihten.«
    Cullums Bereitschaft, Skyta zu unterstützen, hielt sich trotzdem in Grenzen. »Ich werde sehen, wer anwesend ist und etwas wissen könnte. Du darfst mich begleiten, aber halte dich im Hintergrund und rede nur, wenn du dazu aufgefordert wirst. Falls jemand aus dem Inneren Zirkel hier und bereit ist, Antworten zu geben, ist das dein Glückstag. Wenn nicht, kann ich dir nicht weiterhelfen.«
    Das war besser als nichts, fand Skyta, und alles andere würde sich finden. Auf die eine oder andere Weise. Denn wenn es darauf ankam, würde sie gewiss nicht still bleiben. Schlimmer, als es ohnehin schon war, konnte es kaum noch werden. Cullum würde hoffentlich ihr Fuß in der Tür zu den richtigen Leuten sein.

Kapitel 23

    Cornelius’ Stirn schmerzte. Kosang hatte ihm versichert, dass es nichts Ernstes war und er sich lediglich eine Platzwunde zugezogen hatte, weil irgendetwas, vielleicht ein Memo-Board, ihn getroffen hatte. Ein Sprühverband stoppte die Blutung. Dass er eine Brille trug, war ein Glücksfall gewesen. Ohne wäre sein linkes Auge verletzt worden. So war nur die Sehhilfe verbogen, für die Ersatz auf Vortex Outpost lag.
    Auch die anderen Personen an Bord der Phoenix I hatten den Absturz überlebt. Der Ableger hatte sich der Reihe nach um jeden gekümmert, abhängig davon, wie schwer die Verletzung beziehungsweise wie wichtig es für alle war, dass einer von ihnen, der wenig abbekommen hatte, schnell wieder auf die Beine kam.
    Die Notstromversorgung erhellte die Zentrale, die einem Schlachtfeld glich. Zum Glück war die Atmosphäre von Tuman II atembar, denn ein gewaltiger Riss hatte die Hülle gespalten, und das Braunblau der Vegetation drängte zusammen mit trockener Wärme ins Innere des Schiffes.
    Da er sich noch benommen fühlte, tastete sich Cornelius langsam an den Konsolen entlang zum nahen Pult des Piloten, um sich zu vergewissern, dass Pakcheon wirklich nur bewusstlos war.
    Kosang hatte Cornelius, der als Erster zu

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