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Rettungskreuzer Ikarus Band 046 - Welt der Schlafenden

Rettungskreuzer Ikarus Band 046 - Welt der Schlafenden

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 046 - Welt der Schlafenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Salzmann
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auf, das von der Crew neugierig studiert wurde. Je weiter die Phoenix vordrang, umso mehr Details ergänzten die Abbildung und wurden von der Datenbank gespeichert. Cornelius fand das bunte Modell faszinierend. Über das Sonnensystem gab es in der Datenbank keine Informationen; es galt als unerforscht. Der Einfachheit halber wurde die kleine rote Sonne als Tuman erfasst und ihren sechs Begleitern eine Nummer zugeteilt. Falls die mysteriösen Tumanen noch existierten, würde man die Nomenklatur nach der Kontaktaufnahme anpassen.
    Tuman II war der einzige Planet, der sich innerhalb der Biosphäre befand. Er benötigte ein halbes Standardjahr, um seine Sonne zu umlaufen, drehte sich in gut zwanzig Stunden um sich selbst und besaß drei kleine Monde. Die Jahreszeiten waren wenig ausgeprägt, die Temperaturschwankungen minimal. Das Jahresmittel lag bei fünfunddreißig Grad. Es gab eine große Landmasse, die von vielen Seen und Flüssen zerklüftet wurde. Die Ortung entdeckte ausgedehnte unterirdische Meere.
    Eine Sonde der Kosang lieferte schon bald Bilder in Echtzeit. Zu sehen waren Vegetationszonen entlang der Ufer sowie Halbwüsten und Wüsten, je weiter man sich von den Gewässern entfernte. Es gab kaum höhere Erhebungen. Bei diesen handelte es sich weitgehend um Tafelberge, die Tuman als alten Planeten auswiesen.
    Die Fauna bestand aus kleinen Tieren, die meist in Herden durch die niedrigen Wälder streiften, in den Gewässern lebten und den Luftraum erobert hatten. In den Trockengebieten schienen sich vor allem Insekten und Echsen heimisch zu fühlen.
    Was fehlte, waren Städte.
    »Vielleicht wurden sie unterirdisch erbaut«, sagte Reela Coy, »an den Meeresküsten.«
    »Wenn hier noch jemand lebt, ob über oder unter der Erde«, überlegte Alaya, »müssten die Geräte auf jeden Fall Energieemissionen registrieren.«
    »Wenigstens die der Lebenserhaltungssysteme«, warf Laini Singer ein
    »Vielleicht haben die Tumanen ihre Welt nach dem Erwachen verlassen.« Cornelius konnte sich nicht erinnern, dass bereits jemand an diese Möglichkeit gedacht hatte.
    »Das werden wir bald erfahren«, beendete Hellerman die fruchtlosen Spekulationen. »Sind die unterirdischen Höhlen natürlichen oder künstlichen Ursprungs?«
    »Schwer zu sagen«, entgegnete Wenga. »Man kann mit viel Phantasie Regelmäßigkeiten erkennen, die dafür sprechen, dass die Tumanen die natürlichen geologischen Gegebenheiten nutzten und ausbauten.«
    »Gibt es Anzeichen für andere intelligente Lebensformen?«, fragte Carlyle.
    »Negativ«, antwortete Alaya.
    »Ein Landetrupp wird Tuman und die Höhlen untersuchen«, bestimmte der Captain. »Wenga, Carlyle, Coy, Pakcheon, Cornelius. Einwände?«
    Die gab es nicht.
    Pakcheon schlug vor, den Ableger von Kosang mitzunehmen. Platz war an Bord der großen Beiboote der Phoenix ausreichend vorhanden.
    Auch damit war jeder einverstanden.
    Während die Phoenix in den Orbit um Tuman ging, begab sich das Landungsteam an Bord der Phoenix I . Der Raumer koppelte sich vom Mutterschiff ab und nahm Kurs auf eine Landzunge auf der nördlichen Hemisphäre, unter der sich ein besonders ausgedehntes Höhlensystem und in den Tiefen reichlich Wasser befand. Falls es unterirdische Städte gab, war die Wahrscheinlichkeit groß, dort auf eine zu stoßen.
    Wenga, der die Leitung innehatte und das Boot steuerte, rief die aktualisierten Informationen ab, die – wie Cornelius wusste – von der Kosang stammten:
    Die Schwerkraft auf Tuman II war geringfügig niedriger und die Sauerstoffkonzentration der Atmosphäre etwas höher als die Norm. Das Temperaturmittel lag noch im angenehmen Bereich, tendierte zu humid und heiß. Flora und Fauna schienen nicht aggressiv zu sein.
    Als Wenga nach einem geeigneten Landeplatz für die Phoenix I suchte, sagte Pakcheon unvermittelt: »Bitte informieren Sie die Phoenix darüber, dass wir ein Problem haben.« Das linke Auge des Vizianers war halb geschlossen.
    »Wovon sprechen Sie?«, erkundigte sich Wenga.
    »An Bord befindet sich eine sechste Person.«

Kapitel 22

    »Wie ist das möglich?« Hellerman war genauso unangenehm überrascht wie das Landungsteam. »Praktisch jeder Millimeter der Phoenix wurde rund um die Uhr überwacht. Selbst in den Luftschächten waren Sonden unterwegs. Wir haben das Schiff mit Betäubungsgas geflutet, ergebnislos. Ist der Mann ein Gespenst?«
    Ein Zombie , dachte Pakcheon, sich an die Bezeichnung von Cornelius erinnernd.
    Wenga gab weiter, was Pakcheon ihm

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