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Rettungskreuzer Ikarus Band 046 - Welt der Schlafenden

Rettungskreuzer Ikarus Band 046 - Welt der Schlafenden

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 046 - Welt der Schlafenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Salzmann
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sich gekommen war, mitgeteilt, dass sich Melton Carlyle einen Schädelbasisbruch zugezogen hatte, sich aber mittlerweile außer Lebensgefahr befand. Sein Sitz war aus der Verankerung gerissen worden. Reela Coys linkes Handgelenk war gebrochen. Kroil Wenga hatte lediglich einige blaue Flecke abbekommen, ebenso Pakcheon.
    Cornelius schauderte, als er die spitze, dornige Luftwurzel einer unbekannten Pflanze bemerkte, die den Pilotensessel und damit Pakcheon bloß um wenige Zentimeter verfehlt hatte.
    Der Vizianer saß zusammengesunken in dem Sitz, als schliefe er. Obwohl Cornelius wusste, dass dem Freund nichts passiert war, tastete er den schlaffen Körper automatisch ab, um sicherzugehen, dass nichts übersehen worden war.
    Plötzlich schlug Pakcheon die Augen auf. Er brauchte einen Moment, um die Situation zu erfassen. »Junius?«
    »Mir ist nichts passiert. Wie geht es Ihnen?« Cornelius verstummte, als er merkte, dass Pakcheons Blick auf seinen Händen ruhte und die Situation … sehr missverständlich war. »Ich wollte lediglich –«
    Die Pheromone des Vizianers waren überwältigend.
    Zwei Arme legten sich um Cornelius und zogen ihn herab zu einem langen, intensiven Kuss. Er wehrte sich nicht, im Gegenteil.
    Sie wollten es beide, schon so lange. Seine Hände bewegten sich wie von selbst: Verlangen, die Freude, den anderen unverletzt zu sehen, und vieles mehr lag in dieser Geste.
    »Ich bin völlig in Ordnung«, erwiderte Pakcheon.
    »Das habe ich gemerkt.«
    Ein missbilligendes Räuspern brachte sie in die Wirklichkeit zurück.
    Cornelius richtete sich auf, und Pakcheon gab ihn widerstrebend frei.
    »Statusbericht«, verlangte Kroil Wenga. Es war ihm anzusehen, dass er sich die Bemerkung, die ihm auf der Zunge lag, nur mit Mühe verkniff . Die Welt geht unter, und die beiden haben nichts Besseres zu tun, als übereinander herzufallen , stand ihm ins Gesicht geschrieben.
    »Keine Toten«, antwortete Cornelius knapp und zwang sich, den Augen seines Gegenübers nicht auszuweichen. Es ist nichts passiert. Wir haben nichts Unrechtes getan. Und an unserer Situation ändert sich dadurch auch nichts. »Eine Person schwer, eine leicht verletzt. Kosang teilte mir mit, dass Dr. Carlyle auf dem Weg der Besserung und Dr. Coy mit Einschränkungen einsatzfähig ist.«
    »Die Phoenix I ist ein Wrack«, ergänzte Pakcheon mit gewohnt unterkühlter Stimme, »und wird mit Notstrom versorgt. Ich empfehle, dass Sie das Mutterschiff informieren, damit Hellerman zu gegebener Zeit die Phoenix II schickt. Dr. Carlyle sollte an Bord bleiben, bis wir abgeholt werden. Kosang wird sich um ihn kümmern. Wir anderen begeben uns auf die Suche nach den Tumanen. Laut Kosang müsste sich eine unterirdische Stadt in unmittelbarer Nähe befinden.«
    »Was ist mit Decker?«
    »Weg.«
    »Sind Sie sicher?«
    »Ja. Wenn er den Absturz überlebt hat, wird er das Boot bereits verlassen haben, um seiner Aufgabe nachzukommen.«
    »Wenn. Sie sind sich also nicht sicher?«
    »Es fällt mir schwer, den verwirrten Geist dieses Mannes wahrzunehmen, noch schwerer, irgendetwas Konkretes zu lesen. Aber ich glaube, ich wüsste es, wenn er tot wäre. Eines ist jedoch merkwürdig: Ich kann ihn nicht besser spüren als zuvor. Er ist wirklich … weg . Wir sollten uns beeilen, denn bestimmt hat er etwas vor, was mit den Tumanen zu tun hat, und das dürfte nichts Gutes sein. Wir müssen ihm unbedingt zuvorkommen.«
    Wenga rieb sich das Kinn. »Aber wir wissen nicht, wohin er gelaufen ist. Und vermutlich haben Sie auch keinen Anhaltspunkt oder wenigstens eine Vermutung, was er planen könnte?«
    »Ich bin mir sicher«, sagte Pakcheon, »dass wir ihn finden werden, wenn wir ihn am wenigsten gebrauchen können. So ist es doch immer, nicht wahr?«
    »Aberglaube.«
    »Wir müssen auf alles gefasst sein«, warf Cornelius ein. »Falls Decker unsere Gespräche belauscht und wider Erwarten mehr verstanden hat, als wir annahmen, dann wird er wohl denselben Weg einschlagen wie wir. Seit dem Absturz sind fast drei Stunden vergangen, sodass er bereits einen größeren Vorsprung haben dürfte. Wir sollten nicht noch mehr Zeit verlieren und endlich aufbrechen. Nach Planetenzeit ist früher Morgen, sodass wir mehrere Stunden Tageslicht haben. Das sollten wir nutzen. Würden Sie die Route erstellen, Pakcheon? Mr. Wenga und ich werden unterdessen die notwendigen Ausrüstungsgegenstände packen. Dr. Coy sollte an medizinischem Gerät mitnehmen, was sie für erforderlich hält. Mr. Wenga,

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