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Rettungskreuzer Ikarus Band 046 - Welt der Schlafenden

Rettungskreuzer Ikarus Band 046 - Welt der Schlafenden

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 046 - Welt der Schlafenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Salzmann
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dazu bekommen hätte. Aber Tatsache ist, wir Vizianer sind eine ebenso seltene Spezies wie die Tumanen, und die Menschen vertrauen Vertretern meines Volkes genauso, wie Sie – momentan – uns vertrauen. Und was die Schwarze Flamme betrifft: Wir rätseln selbst, woher die Organisation Informationen über Tuman hatte. Das Wissen scheint sehr alt und vor Langem in Vergessenheit geraten zu sein.«
    Entschuldigend blickte er Cornelius an. »Wenn ich gewusst hätte, dass das Alter der Unterlagen relevant ist …«
    »Die Daten, die uns zugespielt wurden«, fuhr Pakcheon fort und ging in die Offensive, »waren nicht nur chiffriert, sondern in einer geheimen, archaischen Sprache verfasst, die nicht mehr in Gebrauch ist und vermutlich nur noch von Mitgliedern des Inneren Zirkels der Schwarzen Flamme gelesen werden kann. Wir wissen lediglich, dass die Organisation ursprünglich geschaffen wurde, um ein Volk namens Kallia zu bekämpfen. Die Kallia sind die Schöpfer des Wanderlustvirus. Was uns nun interessiert, ist, wie die Tumanen in dieses Bild passen.«
    Ein Raunen war durch die Reihe der Umstehenden gegangen, als der Name Kallia gefallen war. Cornelius hatte sich auf das Wesentliche konzentriert und die aktuelle Situation in der Galaxis genauso wenig zur Sprache gebracht wie das Anliegen, mit dem sie sich an die Tumanen wenden wollten. Der Moment dafür war denkbar ungeeignet.
    »Sie kennen die Kallia?« Cornelius’ Frage war eine Feststellung.
    Temma brachte die anderen mit einem Wink zum Schweigen. »Was ist in der Galaxis geschehen, seit wir uns zurückgezogen haben? Sind die Kallia wieder da? Und wie geht die Schwarze Flamme gegen die Kallia vor?«
    Erneut übernahm es Cornelius, den Tumanen einen geschichtlichen Abriss mit Schwerpunkt auf den jüngsten Geschehnissen zu geben und seinen aufmerksamen Zuhörern zu erzählen, wie wenig tatsächlich über die Schwarze Flamme und den Feind bekannt war.
    Anschließend sagte Temma mit kummervoller Stimme: »Hören die schlechten Nachrichten denn gar nicht mehr auf? Nun gut! Wir werden einen neuen Fünferrat wählen und uns beraten. Sie sind … unsere Gäste. Wollen sie Einzelzimmer oder einen Gemeinschaftsraum?«
    Die Männer sahen Reela Coy fragend an, um ihr die Entscheidung zu überlassen. »Gemeinschaftsraum.«

Kapitel 31

    Die Tumanen hatten ihre vier Besucher in einen Raum geführt, der vier Schlafmulden enthielt, die auch für Menschen relativ komfortabel waren. Die Nutzung der Hygienezelle war schon etwas komplizierter, aber nicht unmöglich. Man fragte sogar nach für sie geeigneter Nahrung, und bevor jemand ablehnen konnte, schrieb Pakcheon einige chemische Formeln nieder.
    Als sie allein waren, kam Cornelius Wengas Kritik zuvor. »Guter Schachzug. Wir begegnen den Tumanen mit Vertrauen und steigern dadurch hoffentlich auch unsere Glaubwürdigkeit.«
    Darauf folgten mehrere eintönige Stunden, die drei Mal durch das Servieren von Mahlzeiten unterbrochen wurden. Es handelte sich um nahrhaften Brei, der überraschend gut und immer anders schmeckte. Pakcheon verriet, dass er in den Formeln auch Aromen berücksichtigt hatte.
    Während sie sich selbst überlassen waren, verfolgte Pakcheon stichprobenhaft die Entwicklungen bei ihren Gastgebern:
    Der Fünferrat wurde durch drei Neuzugänge – Kreff, Milla und Bexx – verstärkt. Diese Führungsgruppe wurde von einem Dreißigergremium unterstützt, das ebenfalls durch weitere Mitglieder ergänzt worden war, darunter Frigga.
    Die Mehrheit der Tumanen tendierte dazu, den Ausführungen von Cornelius und Pakcheon zu glauben, zumal die Überprüfung ein altersbedingtes Versagen der Geräte ergeben hatte und keine falsche Bedienung oder Manipulation seitens der Fremden. Selbst, dass die Verbreitung des Wanderlustvirus unwissentlich erfolgte, erschien nicht länger zweifelhaft. Zum einen war man davon überzeugt, dass die Besucher den Absturz nicht vorgetäuscht hatten, da niemand freiwillig bei einer bewusst herbeigeführten Bruchlandung sein Leben riskieren würde; zum anderen entsprach ein solches Vorgehen seitens eines blinden Passagiers und Kallia-Agenten, laut der tumanischen Archive, der Heimtücke, Skrupellosigkeit und fanatischen Selbstopferung, zu der die Vertreter dieses Volkes und seine Helfer fähig waren.
    Es war jedoch eine Nachricht aus Copa-na, einer benachbarten Stadt, die die Tumanen vollends von der Aufrichtigkeit der Besucher überzeugte. Hozz meldete sich und bestätigte, dass er Sentenza den Codegeber

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