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Rettungskreuzer Ikarus Band 046 - Welt der Schlafenden

Rettungskreuzer Ikarus Band 046 - Welt der Schlafenden

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 046 - Welt der Schlafenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Salzmann
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Irrtum. Bitte, lassen Sie uns erklären, was passiert ist.«
    Um die Neugierde der Anführer zu wecken, erwog er kurz hinzuzufügen, dass sich der Virusträger bald in Gewahrsam befinden und bestraft werden würde. Aber es war nie gut, bei Verhandlungen etwas in die Waagschale zu werfen, was man gar nicht hatte – zu viel konnte schiefgehen. Außerdem war es unnötig, die Tumanen auf das Wrack aufmerksam zu machen. Womöglich würde Carlyle dann ebenfalls in Gefangenschaft geraten und Kosang durch den Versuch, sich und den Patienten zu verteidigen, den Konflikt verschärfen. Mit Sicherheit hatten die Tumanen die Phoenix I ohnehin bereits entdeckt und würden sich um sie kümmern, sobald sie das für erforderlich hielten, und das musste nicht forciert werden.
    Pakcheon verfolgte, wie fast alle Tumanen die Halle verließen, um das Schiff zu warten. Allein zwei Dutzend der Wesen blieben und bildeten einen Ring um die Gefangenen. Schließlich reihten sich auch Zyss und Temma in den Kreis ein.
    »Wacht auf«, rief Pakcheon seine Kameraden. »Die Befragung beginnt.«
    Unverhofft ließ der Druck nach, sodass sich die Mitglieder der Gruppe aufsetzen, die misshandelten Glieder massieren und sich schließlich erheben konnten. Wenga und Pakcheon waren als Erste auf den Beinen.
    Cornelius wollte Reela Coy aufhelfen, aber die Ärztin winkte ab. »Bei dem Sturz habe ich mir den Knöchel verstaucht. Ich kann selbst einen Verband anlegen. Kümmern Sie sich nicht um mich.«
    »Wirklich?«
    »Wirklich. Ich bin die Ärztin, Sie sind der Diplomat.«
    Aufmunternd nickte sie ihm zu, und Cornelius gesellte sich zu Pakcheon und Wenga, deren Aufmerksamkeit den beiden Überlebenden des Fünferrats galt. Die zwei Tumanen waren einen Schritt näher getreten.
    »Sie sind ohne Einladung auf Tuman gelandet, haben Niira-na betreten und sind in das Haus der Zukunft eingedrungen.« Die Stimme, die aus dem Vokoder drang, klang weiblich: Temma. »Sie haben uns geweckt, und viele unseres Volkes sind bei diesem Vorgang gestorben. Obendrein haben sie ein gefährliches Virus eingeschleppt. Wer sind Sie? Aus welchem Grund versuchen Sie, uns zu vernichten?«
    »Wir –«, begann Cornelius, wurde jedoch von einer tiefen Stimme, die Zyss gehörte, unterbrochen.
    »Wer von Ihnen ist der Telepath?«
    »Das bin ich: Pakcheon«, antwortete Pakcheon. »Aber ich kann nur gedanklich kommunizieren, und es ist für mich sehr anstrengend, über einen längeren Zeitraum so viele Personen an meiner Rede teilhaben zu lassen. Junius Cornelius«, er deutete auf seinen Freund, »ist unser Sprecher. Kroil Wenga ist der Chef-Ingenieur des Rettungskreuzers Phoenix vom Raumcorps. Dr. Reela Coy ist Ärztin.«
    »Drei von Ihnen sind Menschen. Sie nicht. Wir kennen viele Völker, aber nicht das Ihre. Was sind Sie?«
    »Ich bin Vizianer.«
    »Das ist nebensächlich«, sagte Temma kurz angebunden. »Wenn Sie befugt sind, erklären Sie, Cornelius.«
    Sachlich erläuterte Cornelius den Auftrag der Phoenix -Crew. Er schilderte den Überfall durch die Schiffe der Schwarzen Flamme, die von Decker verursachte Bruchlandung des Beiboots und die vermutlichen Pläne des Söldners. Des Weiteren beschrieb er die Entdeckung der Hibernationskammern und die Bemühungen, die Tumanen zu wecken.
    Obwohl Zyss mehrmals Zwischenfragen stellen wollte, hatte eine Geste Temmas stets genügt, um ihn am Sprechen zu hindern. Als Cornelius geendet hatte, verhehlte sie nicht ihre Zweifel. »Weshalb sollten wir Ihnen glauben?«
    »Weil es die Wahrheit ist.« Cornelius blieb ruhig. »Wenn Hozz noch lebt, wird er bestätigen, dass wir auf seinen Wunsch hin hier sind. Wie sonst hätten wir in den Besitz des Codegebers gelangen sollen?«
    Wenga zog das kleine Gerät aus seiner Jackentasche und präsentierte es auf der flachen Hand.
    »Sie hätten einen von uns töten und das Gerät stehlen können«, sagte Zyss.
    »Keiner von uns wird sechshundert Jahre alt«, erwiderte Cornelius, »und Zeitreisen sind für uns nur unter größten Mühen zu bewerkstelligen. Selbst wenn wir einen Tumanen getötet hätten, um in den Besitz des Codegebers zu gelangen, was würde das Gerät uns nutzen, wenn das Opfer uns zuvor nicht verraten wollte, wo er einzusetzen ist? Und bestimmt würde kein Tumane unter Zwang die Koordinaten seiner Welt verraten.« Kaum verstummte er, erkannte er seinen Fehler.
    Doch Pakcheon sprang für ihn in die Bresche. »Natürlich hätte ein Telepath ihm diese Geheimnisse entreißen können, wenn er die Zeit

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