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Rettungskreuzer Ikarus Band 047 - Sudekas Traum

Rettungskreuzer Ikarus Band 047 - Sudekas Traum

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 047 - Sudekas Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom / Andreas Möhle
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hinlegte und die Augen schloss, hörte sie die Geräusche des Schiffes. Es war ständig etwas los, was sicher vor allem mit dem schlechten Zustand zusammenhing. Das raschelnde Krabbelgeräusch der Tausendfüßler-Roboter war allgegenwärtig, und es kam ihr so vor, als hätte sich deren Zahl sogar vergrößert. Andererseits schien es so zu sein, als wären die kleinen Arbeiter mit dem Ausmaß des Schadens überfordert. Sudeka bekam den Eindruck, als würden die unentwegt arbeitenden Einheiten die ganze Anlage nur noch so einigermaßen zusammenhalten und die Grundfunktionen bedienen. Das mochte auch erklären, warum man sie frei herumlaufen ließ. Die Ressourcen, die – wem auch immer – hier zur Verfügung standen, waren ganz sicher sehr begrenzt.
    Dennoch hatte Sudeka das Gefühl der Bedrohung, und es raubte ihr etwas den Schlaf. Als sie schließlich einnickte, geschah es aus purer Erschöpfung, und da sie immer wieder kurz aufwachte, aus dem Schlaf gerissen durch ein weiteres, unbekanntes Geräusch, erwachte sie schließlich nach einigen Stunden noch mehr gerädert als zuvor.
    Sie nahm ihre Suche wieder auf. Immer weitere Kreise zog sie um ihren Standort, ihr Basislager, wie sie es bei sich selbst nannte. Die Märsche waren ermüdend, doch legte man ihr keinerlei Widerstand in den Weg. Sie kam an die Hülle der Anlage, des Schiffes, was es auch immer war, dort, wo sie das geöffnete Schott vorgefunden hatte, nun wieder ordentlich verschlossen.
    Dann, nach einer weiteren langweilig-frustrierten Stunde des Umherwanderns, kurz bevor sie zu dem Entschluss kam, es für heute gut sein zu lassen, fand sie das Panoptikum.
    Ihre Müdigkeit war wie verflogen, als sie den großen Raum betrat, ja, einer Halle gleich, erfüllt vom milchigen Lichtschein schwummriger Leuchtplatten und voller …
    Sudeka blieb fassungslos stehen und bekam es mit der Angst zu tun.
    Jetzt war jede geringe Hoffnung, es hier mit einem schlecht funktionierenden, aber nichts Böses meinenden Alien-Gesandten zu tun zu haben, verschwunden. Wenn etwas über die Absichten ihres Entführers beredt Zeugnis ablegte, dann das hier.
    Es war der reine Horror.
     

     
     
    Das Bewusstsein verstand es selbst nicht ganz genau. Erst als die biologische Präsenz die Konservationsanlage betrat, bekam es durch die Aktivierung diverser automatischer Systeme selbst wieder Einblick in diesen Teil seiner selbst. Es schickte sofort einige Reparatureinheiten dorthin, um sich eine genaue Vorstellung von der Lage zu verschaffen. Die meisten der Innenkameras waren entweder ausgefallen oder vermittelten nur ein undeutliches Bild. Als die Präsenz die Konservationsanlage erreichte, verband das Bewusstsein zum ersten Mal seit langer Zeit wieder einen Namen mit dieser großen Halle. Konservation? Worum mochte es da gehen?
    Es hatte sicher etwas mit der Saat zu tun.
    Das Bewusstsein hatte so wenig Zugriff auf die alten Datenbanken, falls davon überhaupt noch alle funktionierten. Aber die ständigen Ausfälle des Antriebs, die brüchigen Energieleitungen, die vielen anderen potenziell existenzbedrohenden Probleme sorgten dafür, dass es die Arbeiten an sich selbst, die eigene Wiederherstellung, immer weiter hinausschob.
    Hätte das Bewusstsein gewusst, was ein Fluch ist und zu welchem Zeitpunkt eine solche Äußerung sich als angemessen erweisen mochte, es hätte geflucht. Laut und deutlich.
    So aber blieb es stumm und betrachtete zusammen mit der biologischen Präsenz, was sich da in seinem eigenen Inneren verbarg, mindestens genauso neugierig und ratlos.
     

     
     
    Die Behälter erinnerten an alte Kühlkammern aus der Zeit der unterlichtschnellen Raumfahrt. Viele davon hatten ihren Betrieb schon vor einiger Zeit eingestellt und enthielten nur noch Gerippe, in manchen lag kaum noch Staub. Andere schienen noch zu funktionieren, und durch die milchigen Scheiben konnte Sudeka ein Sammelsurium an Wesen erkennen, wobei die meisten davon für sie völlig fremd waren. An einer Stelle glaubte sie, einen Drupi auszumachen, aber sie war sich dessen keinesfalls sicher.
    Während die Kühlkammern die Länge beider seitlicher Wände ausmachte – es mussten insgesamt gut über hundert sein – standen in der Mitte Seziertische, medizinische Scanner und weitere Operationsinstrumente, deren Funktion Sudeka nicht einmal erahnen konnte. Alle schienen inaktiv zu sein, viele waren ganz offensichtlich nicht mehr brauchbar, aber die insgesamt zwölf Tische, nebeneinander aufgereiht wie in einem

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