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Rettungskreuzer Ikarus Band 048 - Kaiser und Gott

Rettungskreuzer Ikarus Band 048 - Kaiser und Gott

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 048 - Kaiser und Gott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Folgmann
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Herrscher des gesamten Multimperiums und der Allianz – nein: der ganzen Galaxis und schon bald des gesamten Universums –, bevor er sich aus seinen Tagträumen riss und erneut der Organisation seiner Untergebenen widmete.
     
    Dass er sich dabei auch auf die bereits bestehenden und meist eben noch funktionierenden Strukturen stützte, war eine große Hilfe und Erleichterung für den Wissenschaftler. Dass er dabei manches übersehen musste und ein minimaler Impuls genügte, um etwas in Gang zu setzen, was Botero nicht wirklich gefallen würde, das konnte er dabei nicht wissen.
     
    Noch nicht.
     
     
     

     
     
    Der Zellklumpen pulsierte langsam und regelmäßig. Es hatte schon etwas Meditatives, ihn zu beobachten, und man konnte sich darin verlieren, seine Gedanken fließen lassen. Vor allem während die Berechnungen auf den Computern abliefen, die verschiedenen Möglichkeiten in Betracht gezogen und wieder verworfen wurden. Ob man diesem Virus über eine Simulation am Rechner Herr werden konnte?
    Jovian Anande zuckte merklich zusammen, als seine Kollegin zu sprechen begann.
     
    »Wenn man sich vorstellt, welche Möglichkeiten sich dadurch«, Doktor Cortez deutete auf das Gebilde, »ergeben. Es hat etwas Reizvolles und ist im Gegensatz zu diesen ganzen Simulationen doch wesentlich realistischer und letztlich hilfreicher. Ich kann gut verstehen …« Sie lief rot an und sah zu Boden. »Verdammt!«, war leise zu hören.
     
    Jovians Mienenspiel blieb unlesbar. »Die Möglichkeiten sind – genau! – verdammt groß, da haben Sie völlig recht«, ließ er sich ebenso leise vernehmen. »Man vergisst zu schnell alles andere dabei. Sie wissen natürlich um meine Vergangenheit?«
     
    »Es tut mir leid, Jovian. Sie müssen nicht …«
     
    »Nein, ich muss nicht, und ich werde mich auch nicht verteidigen. Es ist nur so … so einfach, oder?«
     
    Janet sah ihren Kollegen mit großen Augen an.
     
    »Sehen Sie, wir benötigen dieses … dieses Ding, um überhaupt auf den Rekrutenwelten landen zu können. Es war also unabdingbar, so etwas zu schaffen. Wir helfen damit. Allen. Dem Multimperium, der Allianz aller bedrohten Sternenreiche.«
     
    Jovian zuckte mit den Schultern, als wäre er sich dessen nicht einmal sicher. Die Ärztin trat auf ihn zu, brachte aber nicht den Mut auf, ihre Hand zu heben und den Kollegen zu berühren. Anande wandte sich von dem Zellgebilde ab und Janet zu.
     
    »Vielleicht hatten diese Kallia … Vielleicht forschten sie nach etwas ganz anderem? Einem Heilmittel? Einem Substitut, um ihre Soldaten zu stärken. Ähnliches gibt und gab es im Multimperium und in anderen Reichen auch. Und vielleicht ist dem Kalliaforscher dabei nur ein kleines Missgeschick unterlaufen? Eine Mutation, die so nicht geplant war?«
     
    Jovian Anande lachte bitter und fuhr fort. »Was wäre, wenn sich die Kallia selbst ausgelöscht haben? Vielleicht wurden sie Opfer ihres eigenen Virus?«
     
    »Aber die Schwarze Flamme?«
     
    »Zur falschen Zeit am falschen Ort? Eine Söldnerorganisation. Kämpfer, Assassinen, die es darauf anlegen, in Schlachten verwickelt zu werden. Und sie sind vielleicht die Ersten, die auf diese mit dem mutierten Virus verseuchten Soldaten der Kallia treffen. Und dann beginnt etwas, das so nie geplant war.«
     
    »Und es läuft so aus dem Ruder, dass ganze Planeten, ja, Systeme und Imperien dem zum Opfer fallen«, ergänzte Janet
     
    »Wir kämen schneller zu Ergebnissen, dessen bin ich mir sicher«, sprach Anande kaum hörbar. »Doch die Risiken. Sowohl die Gefahr für die Umwelt als auch die Gefahr für uns selbst …«
     
    »Aber solange wir unsere Theorien immer wieder prüfen, uns selbst prüfen, sind wir dann nicht sicher?«
     
    »Nur wenn unsere Theorien genau das bleiben. Wenn wir sie in die Praxis umgesetzt haben, sind sie keine Theorien mehr und nicht länger sicher, oder?«
     
    Janet Cortez atmete tief durch. »Diese ganzen philosophischen Spielereien waren nie mein Ding. Ich fühle, dass Sie recht haben, doch der Gedanke bleibt: Es wäre so einfach.«
     
    Anande sah seine Kollegin nachdenklich an.
     
    Beinahe zeitgleich schoben sich ihre Mundwinkel nach oben, und ein Lächeln erschien in beiden Gesichtern. Die vorher nahezu geladene Atmosphäre war gereinigt, und die Wissenschaftler widmeten sich wieder ihren Konsolen und Berechnungen.
     
    Im Hintergrund pulsierte der Zellklumpen gleichmäßig weiter.
     
     
     

     
     
    Einer von Noël Boteros Untergebenen marschierte

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