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Rettungskreuzer Ikarus Band 048 - Kaiser und Gott

Rettungskreuzer Ikarus Band 048 - Kaiser und Gott

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 048 - Kaiser und Gott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Folgmann
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zuträglich waren. Leider wurden die meisten vom Wandervirus Erfassten in den Außenwelten auf die Kasernen verteilt. So tief ins System waren nur wenige Schiffe unterwegs. Botero musste also versuchen, mit den hier vorliegenden Kräften auszukommen.
     
    Die große Sendeanlage auf Ryndon selbst konnte tatsächlich recht schnell wieder aktiviert werden. Das kostete zwar einiges an Rekruten, aber Botero setzte sämtliche Brutfabriken auf den Standardwert zurück, der vor Urzeiten programmiert worden sein musste, und überließ es dann den jeweiligen Teilsystemen, die Produktion wieder anzufahren. Es würde zwar einige Zeit dauern, bis die Fabrikationen anliefen, aber dann würde eine Armee entstehen … Boteros Armee!
     
    Mit dem Start der Sendeanlage wurde erst deutlich, welchen Schatz Botero sich geangelt hatte: In den umliegenden Systemen gab es sieben Kasernenwelten und mindestens ebenso viele Werftanlagen auf Monden oder in Asteroidengürteln, die auf die Aktivierung Ryndons reagierten. Soweit Botero die Meldungen richtig interpretierte, wurde auf den meisten der Anlagen aufgrund des ursprünglichen Signals bereits damit begonnen, neue Kampfschiffe zu erstellen. Aber ebenso wie Ryndon schien ein Großteil der Anlagen nicht wirklich optimal arbeiten zu können.
     
    Noël Botero lebte förmlich auf, als er von seinem Kommandosessel in dem vergleichsweise kleinen Hairaumer aus seine Finger in Form von Hyperraumsignalen nach den erreichbaren Welten und Werften ausstreckte. Er bemühte sich, mit seiner überragenden Intelligenz und den ihm zur Verfügung stehenden technischen Hilfsmitteln, auch dort die Vorgänge wieder in effizientere Bahnen zu lenken, organisatorische Abläufe, die seit Jahrhunderten verstaubt und eingefahren waren, auf ein modernes und vor allem funktionierendes Niveau zu heben.
     
    Vordringlich legte der Wissenschaftler aber Wert darauf, dass die letzten Archen oder bereits erstellten Kampfraumer bemannt und gestartet wurden – zum Schutz seines Systems und zur Abwehr möglicher Angreifer, die bereits den Hauptsender auf Rynyda vernichtet hatten, also sicher auf dem Weg, wenn nicht sogar schon hier sein mussten! Er betonte dabei immer wieder, dass dies zum Schutz der Ressourcen der Kallia geschah, und versuchte, den in ihm aufsteigenden Herrscherimpuls zu unterdrücken.
     
    Es war eine Sache, die Beeinflussung der Rekruten durch biologische Mittel nach seinem Gutdünken zu steuern. Die diversen Zentralrechner auf den verschiedenen Welten konnte er so aber nicht ›überreden‹. Durch seine selbstlose Unterstützung bei den Reparaturen und die bereitwillige Informationsweitergabe, speziell was das Raumcorps und die Schwarze Flamme anging, konnte er aber seine Zugänge und Berechtigungen in den Rechnern festigen und vertiefen.
     
    Erst nach und nach würde es ihm dann gelingen, die Standardnahrung in ihrer Zusammensetzung seinen eigenen Bedürfnissen anzupassen, aber solange die Maschinen mitspielten, war das ein sekundäres Problem. Sofern es überhaupt jemals ein Problem werden würde. Jetzt bestand eine Herausforderung noch darin, auf den Welten die feine Balance zwischen Nahrung und Rekruten aufrechtzuerhalten. Nicht überall bestand ein Ressourcenüberschuss wie hier auf Ryndon.
     
    Wie Botero inzwischen festgestellt hatte, war dieser Planet jungfräulich in den Komplex der Sammler eingegliedert worden. So gab es keine Einheimischen, und damit fehlte auch jegliche Infrastruktur, die es den Rekruten erleichtert oder erst ermöglicht hätte, bestimmte Bereiche der Oberfläche zu besiedeln oder zu bearbeiten. Da die Rekrutierung in den umliegenden Bereichen aber offenbar sowieso vergleichsweise gering anzusehen war, bestand auch kein so großer Bedarf an weiteren Siedlungsflächen.
     
    Ober- oder unterirdisch spielt dabei keine Rolle, dachte Botero. Letztlich laufen alle Kasernenplaneten schon längst auf Reserve, und es muss einen schon wundern, dass in den bisher bekannten Welten nicht alles zusammengebrochen ist. Die Konditionierung hat sich selbst über Generationen erhalten und scheint unvermindert stark zu sein. Solange die Werften noch genügend Material haben und in der langen Zeit das eine oder andere Schiff neu erstellt haben, sollte das genügen, um eine Streitmacht zusammenzustellen, die gegen das Commonwealth wird bestehen können. Und wenn wir es durch die schiere Masse an Rekruten überrollen werden!
     
    Er ließ seine Gedanken noch ein wenig schweifen und sah sich als

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