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Rettungskreuzer Ikarus Band 048 - Kaiser und Gott

Rettungskreuzer Ikarus Band 048 - Kaiser und Gott

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 048 - Kaiser und Gott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Folgmann
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angehalten. Die Erfolge ließen auch jeweils nur wenige Monate auf sich warten, und so wurde das Ziel erreicht: Die Werft konnte weiterbestehen.
     
    Trotzdem stellte sich nach und nach eine natürliche Reduzierung der Werftler ein. Mittlerweile gab es nur noch wenige Frauen, und eine Aufgabe des Werkstattleiters war es, möglichst viele davon zu befruchten. Eine der weniger geliebten Aufgaben in dieser Position, auch wenn sie mit zusätzlichen, zeugungsfördernden Nahrungsmitteln verbunden war.
     
    Mit einem gemurmelten »Was tut man nicht alles für die Werft?« legte Gabal sich zu der Frau.
     
    »Ehre die Kallia«, sagte sie weit hingebungsvoller, bevor sie mit einem Seufzen hinzufügte: »Lass es uns schnell erledigen, ich hab noch auf XV einige Nähte zu kontrollieren!«
     
     
     

     
     
    Kelár hatte sich trotz der chaotischen Verhältnisse an den ihm zugewiesenen Platz begeben. Kommunikationsüberwachung. Er war allein in der kleinen Zentrale am oberen Ende einer ehemaligen Arche. Von hier wurde versucht, Signale zu empfangen, einfach nur Kontakt zu den Kallia herzustellen … Seit Generationen schon vergeblich.
    Hätten die Bewohner von Ryndon noch so etwas wie Forscherdrang oder einfach Neugierde besessen, die Vernetzung der Kontinente untereinander wäre weiter vorangeschritten beziehungsweise hätte überhaupt stattgefunden. Aber so passierte nichts.
     
    Kelár stellte sich auf einen weiteren vergeudeten Nachmittag vor blinkenden und Störgeräuschen von sich gebenden Konsolen ein. Die Kontakte zu den anderen Kontinenten beschränkten sich auf sehr seltene Momente. Kelár konnte sich gar nicht erinnern, selbst einmal eine Verbindung erhalten zu haben. Von ihm aus bestand diesbezüglich auch keinerlei Interesse. Wozu auch?
     
    Er spürte, wie sich langsam seine Kopfplatte zu heben begann und die damit eintretende Kühlung für Ruhe und Entspannung sorgte.
     
    Doch mit einem heftigen Schmatzen senkte sich der Prrat unvermittelte wieder.
     
    Blinkte da etwas?
     
    Tatsächlich! Auf einem der kleineren Panels leuchtete eine grünliche LED auf. Kelár hatte genügend Zeit hier verbracht und in der Anfangszeit sogar die Anleitungen der diversen Kontrollgeräte studiert. Er erinnerte sich, welche Taste er drücken musste, um diesen offensichtlich eingehenden Anruf anzunehmen.
     
    Ein Anruf von außerhalb!
     
    Kein Kommunikationsproblem zwischen ihren Wohneinheiten; solche traten regelmäßig auf.
     
    Dieser Ruf erreichte sie über eines der auf ›Außen‹ geschalteten Geräte.
     
    Unbewusst sah Kelár hinter sich, als erhoffte er sich Anweisungen, Ratschläge … Seine Hand hatte nur Zentimeter über der Empfangstaste Halt gemacht. Sollte er erst andere informieren? Aber wen?
     
    Erst jetzt wurde ihm bewusst, dass sie hier, in ihrer eigenen kleinen Welt, eigentlich gar keine echten Hierarchien besaßen. Die Aufgaben wurden vom Computer verteilt, und jeder versuchte, alles irgendwie zu erledigen. Es bestand gar keine Notwendigkeit für derartige Strukturen. Für Kelár bestand auch keine Notwendigkeit nach mehr Informationen. Außer natürlich jenen von den Herren. Was, wenn die Kallia ihn auserwählt hatten? Oder doch wenigstens den Moment gewählt hatten, in dem er ihre Befehle würde entgegennehmen können?
     
    Die Aufregung sorgte dafür, dass sich eine glänzende dünne Schleimschicht auf den unbedeckten Körperpartien Kelárs bildete.
     
    Noch während er darüber nachdachte, was nun geschehen sollte, hatte sich seine Hand langsam gesenkt und den Empfangsknopf gedrückt.
     
    Auf einem der Monitore vor ihm baute sich ein unklares Bild auf. Kopf und Schulterpartie eines Humanoiden wurden undeutlich sichtbar. Der Lautsprecher gab krächzende Geräusche von sich.
     
    Das war etwas, womit Kelár umgehen konnte! Beinahe erleichtert sprang er nahezu aus seinem Sitz und machte sich an der Lautsprecheranlage zu schaffen. Die Abdeckung war verschmiert, und einige Schrauben ließen sich nur schwer lösen. Das verstaubte Innenleben der Elektronik war schnell gereinigt, und noch bevor die letzten Verschlüsse eingesetzt waren, ertönte verständliche Sprache in der kleinen Zentrale auf.
     
    »… muss irgendwie funktionieren. Ich habe kurz etwas Glänzendes gesehen, aber das ist gleich wieder verschwunden … Was? Nein, nur undeutlich, das Bild ist viel zu unscharf. Scheint so etwas wie eine Kommandobrücke zu sein. Sehr alte Bauart, ja. Wie gesagt, das Bild ist überaus unscharf … He! Da ist

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