Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rettungskreuzer Ikarus Sonderband 001 - Legale Fracht

Rettungskreuzer Ikarus Sonderband 001 - Legale Fracht

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Sonderband 001 - Legale Fracht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom (Hrsg.)
Vom Netzwerk:
Mistvieh auf den Millimeter genau zu lokalisieren, und auch deine diesbezüglichen Fähigkeiten sind begrenzt. Wenn -«
    Er kam nicht dazu, den Satz zu Ende zu sprechen, da es krachte und das Lüftungsgitter schräg über ihm aus der Verankerung gedrückt wurde. Polternd fiel es auf einen Monitor, der implodierte und blitzende Funken aussandte. Eine schuppige Klaue zielte nach Jasons Kopf.
    Er tauchte unter ihr hindurch, griff mit der linken Hand nach Shillas Arm und zerrte sie hinter sich her. Ein dumpfes Geräusch ertönte, und den Boden durchlief ein Zittern. Ohne dass er sich umdrehen musste, wusste er, dass der Raptor aus dem Schacht gesprungen war. Mit der Faust hieb Jason auf den Codegeber, und das Schott surrte hinter ihnen zu. Eine Sekunde zu spät warf sich der Raptor von innen dagegen, dass der Stahl dröhnte. Die Tür hielt...
    Atemlos sanken sie beide, die Rücken am Stahl, zu Boden.
     

     
    »Warum verschwenden wir unsere Zeit mit der Untersuchung von Raptorscheiße? Schöne Exkremente!«
    »Das kannst du laut sagen.« Flüchtig blickte Shilla in Jasons Richtung, nur um festzustellen, dass er seinen Strahler zum fünften oder sechsten Mal überprüfte, obwohl er natürlich wusste, dass die Ladeanzeige korrekt und die Waffe voll war. Dann wandte sie sich wieder ihrer Arbeit zu. »Die Proben sind sehr aufschlussreich.«
    »Inwiefern?«
    »Würdest du mir helfen, dann wären dir die Ergebnisse bekannt.«
    »Ich halte Wache!«, erwiderte Jason empört, schob jedoch den Strahler zurück in das Holfter und trat an ihre Seite. »Also, was kann ich tun? Soll ich die Scheiße quirlen?«
    Nachdem der Raptor sie beide aus der Zentrale vertrieben hatte, ganz als ob er ahnte, wie wichtig diese für sie war, hatte Shilla darauf bestanden, den Frachtraum zu untersuchen. Tatsächlich hatte die Echse nicht nur die Überwachungssysteme zerstört, sondern auch den Luftschacht geöffnet. Nun zweifelte auch Jason nicht länger daran, dass das Tier die Ventile beschädigt hatte. Sonst hatten sie nichts gefunden, außer einer Menge Raptorfladen. Höchst widerwillig hatte Jason aus dem Sanitätsraum, der gleichzeitig auch ein Labor war, jene Utensilien geholt, die Shilla benötigte, und mit angehaltenem Atem Proben entnommen. Widerlich! Nun schienen erste Resultate vorzuliegen.
    »Nicht mehr nötig«, erwiderte die Vizianerin. »Ich weiß genug. Die Verdauungsrückstände unserer ... Fracht bargen jede Menge Überraschungen.«
    »Wirklich?!«, machte Jason sarkastisch.
    Ungerührt fuhr Shilla mit ihrem Vortrag fort. »Als erstes: Der Raptor ist eine Sie . Und sie ist trächtig. Dass sie unmittelbar vor der Eiablage steht, machte sie verwundbar. Nur aus diesem Grund gelang es den Jägern, sie in eine Falle zu locken und zu betäuben. Allerdings ist zu wenig bekannt über diese Spezies, so dass das Mittel die Wirkung sehr viel früher verlor, als angenommen worden war. Auf Grund seiner bevorstehenden Mutterschaft ist das Raptorweibchen noch aggressiver als gewöhnlich. Es sucht einen geeigneten Platz für seine Brut und möchte diese schützen. Wir bedeuten eine Bedrohung und gleichzeitig Nahrung, folglich wird sie uns jagen.«
    »Du willst doch nicht etwa Hebamme spielen und die Patentante der Babyraptoren werden?« Jason furchte die Stirn. »Eigentlich möchte ich nur wissen, wie ich das Mistvieh unschädlich machen kann, möglichst bevor es die Zentrale in Schutt und Asche legt.«
    »Lass mich ausreden. Der Metabolismus eines Raptors kompensiert nahezu alle Gifte in kürzester Zeit. Ferner gibt es kaum eine Lebensform, die ohne Technik auch nur annähernd so anpassungsfähig ist. Wir haben auf der Celestine nichts, mit dem wir das Tier ausschalten können.«
    »Wie tröstlich.«
    »Du unterbrichst mich schon wieder. Wir mögen zwar keine wirksame Waffe gegen den Raptor besitzen, aber wir haben die Mittel, eine zu bauen.«
    »Und was hat dir die Scheiße empfohlen?«
    »Ein Stasisfeld. Dem kann selbst ein Raptor nicht entkommen. Ich kann den Projektor bauen. Wir müssen lediglich einige Komponente aus dem Lebenserhaltungssystem entfernen. Das Übrige finden wir im Ersatzteillager und in den anderen Frachträumen.«
    »Du willst das Lebenserhaltungssystem auseinander nehmen?« Hatte Jason richtig gehört?
    Emotionslos entgegnete Shilla: »Wenn es misslingt, brauchen wir es sowieso nicht mehr.«
     

     
    Der Raptor schien zufrieden zu sein, die Zentrale besetzt und somit seine potentielle Beute handlungsunfähig gemacht zu

Weitere Kostenlose Bücher