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Rettungskreuzer Ikarus Sonderband 001 - Legale Fracht

Rettungskreuzer Ikarus Sonderband 001 - Legale Fracht

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Sonderband 001 - Legale Fracht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom (Hrsg.)
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grenzenlos.
    »Dazu blieb mir keine Zeit. Du hättest auch nicht schnell genug hier sein können. Wir standen uns gegenüber, der Raptor und ich. Meine Telepathie konnte mir überhaupt nicht helfen. Aber ich weiß, dass er mich studierte, um mehr über unser Verhalten zu erfahren. Hätte ich mich bewegt, um den Projektor auf ihn zu richten, wäre er gesprungen, und wenn ich nichts unternahm, wäre er nur etwas später auch über mich hergefallen. In diesem Augenblick hatte ich wirklich keine Ahnung, was ich tun sollte, keine Idee, wie ich ihn auch nur für eine Sekunde hätte ablenken können. Nichts fiel mir ein, doch dem Raptor fiel ... ein Fladen herunter. Prompt flitzte ein Reinigungsroboter herbei. Die Echse griff die Maschine ohne zu zögern an. Während sie diese zertrampelte, aktivierte ich den Projektor. Glücklicherweise funktionierte er, und sie fiel in sogleich Stasis. Danach waren meine Beine so weich, dass ich mich erst einmal hinsetzen musste.«
    Anerkennend pfiff Jason durch die Zähne. »Nerven wie Stahlseile, wie? An deiner Stelle wäre mir aus Angst vermutlich dasselbe passiert wie dem Raptor.« Er stand auf und näherte sich dem Feld. Obwohl sich die Echse in einer Art Tiefschlaf befand, wirkte sie unverändert bedrohlich. Es hätte Jason nicht gewundert, wenn sie unvermittelt die Augen geöffnet hätte und mit aufgerissenem Maul aufgesprungen wäre. »Wird es halten?«
    »Der Energiekern kann den Generator mindestens zwei Wochen lang versorgen; dann muss er ausgetauscht werden. Von St. Salusa sind wir nur noch eineinhalb Tage entfernt. Ich werde sicherheitshalber die Bioscanner hinzuschalten und die Überwachungsanlage neu justieren, damit wir keine neuerliche unliebsame Überraschung erleben.« Shilla erhob sich nun auch und straffte sich. »Ich mache mich gleich an die Arbeit.«
    »In Ordnung. Dann werde ich nach dem Nest suchen, nicht dass daraus eine ... andere Überraschung erwächst.«
     

     
    Es war leer!
    Jason war der Spur aus Polstermaterial gefolgt, hatte sich mit schmerzender Schulter durch unzählige enge Meter Luftschacht gekämpft, nur um ein Nest ohne Gelege zu finden. Wo waren die Eier? Wo befand sich das echte Nest? Wieder hatte der verdammte Raptor es geschafft, ihn hereinzulegen. Dauerte es wirklich zwei Wochen, bis sie schlüpften, oder brachen sie unter besonderen Umständen die Schalen eher auf, so dass sie es plötzlich mit einer ganzen Herde hungriger Miniraptoren zu tun hatten? Wie unangenehm, wenn sie vielleicht aus der Toilette schnappten...
    Wütend kroch Jason aus dem Schachtsystem und kontrollierte den Maschinenraum. Die Wärme in der Nähe des Energiekerns mochte verlockend sein, doch auch hier gab es kein Gelege. Müde begab er sich in seine Kabine. Er wollte eine Dusche nehmen, frische Klamotten anziehen und nachdenken. Wenn er ein Raptor wäre und durch ein fremdes Raumschiff strich, wo würde er seine Eier legen? Vielleicht hatte Shilla eine Idee, schließlich war sie eine Frau, musste demnach Mutterinstinkte besitzen und sich leichter als er in ein Echsenweibchen hineinversetzen können.
    Auf jeden Fall würde er nicht eher von St. Salusa starten, bis die Celestine repariert, gründlich gereinigt und jede noch so winzige Raptorschuppe gefunden worden war. Das hatte er nun davon, dass er einmal einen ehrlichen Auftrag angenommen hatte. Mit all dem Schmuggelgut der vergangenen letzten Jahre hatte er nicht annähernd so viel Ärger gehabt wie mit dieser legalen Ladung.
    Allmählich merkte er, wie erschöpft er war. Die aufregenden Stunden und die Verletzung hätten ihn längst zusammenbrechen lassen, hätte ihn nicht das Kreislaufmittel so lange auf den Beinen gehalten. Er würde sich eine weitere Injektion geben lassen. Schlafen wollte er erst nach der Landung auf St. Salusa, nachdem der Raptor und seine Eier von Bord waren. Stasisfeld hin, Stasisfeld her, vor dem Ungetüm hatte er gewaltigen Respekt.
    Jasons Kabine war eine winzige Kammer, zweckmäßig eingerichtet mit dem Notwendigen. Links von der Tür befand sich ein schmaler Spind, in dem er seine Kleidung und einige Waffen aufbewahrte. Die nächste Wand wurde von einem Regal eingenommen, in dem sich einige Souvenirs befanden, etliche Speichermedien mit Holofilmen und andere Kleinigkeiten. Davor war ein kleiner Tisch mit Stühlen Platz sparend hochgeklappt. Das breite, weiche Bett war der einzige Luxus, denn es bot mehr als genug Raum für zwei.
    Plötzlich stutzte Jason und legte die Wäsche zurück in

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