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Rettungskreuzer Ikarus Sonderband 001 - Legale Fracht

Rettungskreuzer Ikarus Sonderband 001 - Legale Fracht

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Sonderband 001 - Legale Fracht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom (Hrsg.)
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schließenden Schotts zu. Während er durch die Luft glitt, nahm er wahr, dass ein winziger Gegenstand in den Raum hineingeworfen wurde. Gleichzeitig registrierte er den Luftzug einer Bewegung, die aus dem plötzlich aufwallenden Nebel kam und ihn nur knapp verfehlte. Zischend rastete das Tor ein, nur Zentimeter hinter Jasons Stiefeln. Er schlidderte noch ein Stück den Flur entlang und hörte ein ohrenbetäubendes Krachen.
    Dann wurde es schwarz um Jason.
     

     
    »... komm endlich zu dir, Jason.«
    Die eindringlichen Gedanken, die er im ersten Moment für akustische Worte gehalten hatte, rissen Jason aus der Bewusstlosigkeit. Stöhnend tastete er über seine Stirn, an der eine dicke Beule prangte. In der Nähe dröhnte etwas. Der Raptor, fiel ihm ein. Warf sich das Biest gegen das Schott des Frachtraums, oder was trieb es?
    »Was ... was ist passiert?«
    »Du bist verletzt und musst stationär behandelt werden.« Mit sorgenvoller Miene kniete Shilla über ihm. »Kannst du aufstehen? Du bist zu groß und zu schwer, als dass ich dich in den Sanitätsraum schleppen könnte.«
    Ein aufdringlicher Reinigungsrobot säuberte gerade den Boden und Jasons Stiefel.
    Mühsam richtete er sich auf und merkte erst jetzt, dass sein rechter Ärmel von Feuchtigkeit durchtränkt war. Als er an sich herabblickte, war sein Hemd an der Seite dunkelrot von Blut. Sonderbar, er hatte gar nichts davon gemerkt und spürte keinen Schmerz.
    »Das ist der Schock«, erklärte die Vizianerin. »Es wird aber bald wehtun Und wenn du nicht schleunigst zusammengeflickt wirst, verblutest du mir noch.«
    »Das schaffe ich schon«, knurrte er unwillig, als er taumelnd auf die Beine kam und sie ihn zu stützen versuchte. Er tastete sich an der Wand entlang bis in den Sanitätsraum und ließ sich erschöpft auf einen Schemel fallen. Seine Schulter begann dumpf zu pochen. Fast wäre ihm wieder schwarz vor den Augen geworden, doch Shilla verabreichte ihm eine schmerzstillende und kreislaufstabilisierende Injektion. Als sich sein Blick klärte, ruhte sein Kopf an ihrem weichen Busen. Er hätte nichts dagegen gehabt, diesen Moment noch ein wenig zu genießen...
    »Was ist geschehen?«, wiederholte Jason seine Frage, während sie begann, mit einem Skalpell seinen Ärmel aufzutrennen.
    »Ich habe dich und den Raptor die ganze Zeit beobachtet«, berichtete Shilla. »Als du im Frachtraum warst, nahm seine Hirnaktivität plötzlich zu. Das ging so schnell, dass ich dich nicht rechtzeitig warnen konnte. Ich weiß nicht, ob er das Gas gewittert und den Atem angehalten hat, bis er wieder saubere Luft bekam, oder ob er einfach dagegen immun ist, aber er hat vorgetäuscht, davon betäubt worden zu sein. Und er hat mich, eine Telepathin, hereingelegt – kannst du dir das vorstellen? Die Raptoren sind intelligent, und nun wundert es mich auch nicht, weshalb so wenig über sie bekannt ist und es als praktisch unmöglich gilt, sie zu fangen. Ein Glück, dass dich die Klaue der Echse nur streifte. Wie konntest du seinem Hieb ausweichen?«
    »Dank eines Raptorfladens«, entgegnete Jason kläglich.
    »Er hat dich von der Schulter bis zum Ellbogen aufgeschlitzt«, diagnostizierte Shilla nüchtern. »Die Wunde ist tief, aber die Medeinheit wird dich in wenigen Minuten versorgt haben. Ich helfe dir, das Hemd auszuziehen -«
    Sie verstummte und wich einen Schritt zurück. Etwas wie Erschrecken zeichnete sich auf ihrem Gesicht ab.
    Verblüfft starrte Jason an sich herab, konnte jedoch nichts an sich entdecken, das eine solche Reaktion gerechtfertigte. Seine Brust war muskulös, arm an Narben und von einem dichten Haarteppich bedeckt. Nicht einmal eine obszöne Tätowierung besaß er. »Hast du noch nie einen nackten Mann gesehen?«
    »Schon, aber ... ich habe dich noch nie gesehen ... Die Männer auf Vizia besitzen ... kein Fell . Du siehst aus wie ...« Sie schüttelte kaum merklich den Kopf und musterte ihn mit einer Mischung aus wissenschaftlicher Faszination und Abscheu.
    »Wie was?«, bohrte Jason. Es stimmte: Obwohl sie schon eine geraume Weile auf engstem Raum zusammen lebten, hatte er sie schon oft ohne Kleidung gesehen, sie ihn jedoch nie. Und den näheren Kontakt zu anderen Männern hatte sie stets vermieden. Wieso war ihm das nie seltsam erschienen? Etwa weil er seit der Sache auf Eylsium ... »Sag schon, damit ich wenigstens weiß, warum du mich verbluten lässt.«
    Es war Shilla deutlich anzusehen, dass es sie einiges an Überwindung kostete, sich ihm wieder zu

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