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Rettungskreuzer Ikarus Sonderband 002 - Saint Domina

Rettungskreuzer Ikarus Sonderband 002 - Saint Domina

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Sonderband 002 - Saint Domina Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom (Hrsg.)
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der schweigsam vor seiner Konsole saß, nickte nur. Templeton Ash bezweifelte, dass diese Geste zu dem Kommunikationsrepertoire eines Taletheers gehörte. Der Lieutenant nahm an, das Deson Merc damit die Verständigung zwischen ihm und den Besatzungsmitgliedern verbessern wollte. Nicht kopieren konnte der Talatheer den Blickkontakt, der zwischen und innerhalb humanoider Spezies üblich war. Er trug eine Schutzbrille, da das Spektrum der Bordbeleuchtung mit dem seiner Heimatwelt nicht kompatibel war. Der Ingenieur war über zwei Meter groß und seine Haut glänzte silbrig.
    Aber Deson Merc war für Templeton Ash nicht das rätselhafteste Mitglied der Phönix -Besatzung.
    »Warum kümmert sich NEUE WELTEN nicht selbst um seine Angestellten?«, warf der ehemalige Pilot des Corpskreuzers Liebenfels provokativ ein.
    Hellerman seufzte. »Das nächste Raumschiff des Konzerns, das mit einem eigenen Hyperantrieb ausgestattet ist, befindet sich knapp zwei Hyperraumflugtage entfernt. Außerdem steht das Raumcorps in der Schuld von NEUE WELTEN - nicht besonders tief sicherlich, aber tief genug, um uns für die Lieferung der Phönix durch die eine oder die andere Gefälligkeit zu revanchieren. Natürlich scheuen sie auch das Risiko, als erste vor Ort zu sein. Aber glauben sie mir, Ash, auch das Raumcorps ist sehr an der Erforschung neuer Lebensformen interessiert.« Der Captain schwieg einen Moment. »Sie werden das Shuttle mit Dr. Lasse Malmström und Lieutenant Passa Bell und ihrer Ausrüstung auf Krocker IV landen, Ash, sobald wir den Orbit des Planeten erreicht haben. Und nun setzen Sie einen Kurs und bringen Sie die Phönix in den Hyperraum.«
    Das ist genau das richtige für einen jungen und abenteuerlustigen Piloten , klang die telepathische Stimme von Ekasatria, der Präsenz an Bord der Phönix , spöttisch in Ashs Gedanken auf. Er zuckte zusammen. An die unvermittelte telepathische Kommunikation hatte er sich noch nicht gewöhnt, auch wenn er bereits geraume Zeit mit dem körperlosen Wesen an Bord des Rettungskreuzer zusammenarbeitete und inzwischen auch sicher war, dass es seine Privatsphäre akzeptierte und nicht in seinen Gedanken und Erinnerungen herumstöberte - wenn sie dazu überhaupt in der Lage war..
    Die Phönix nahm Geschwindigkeit auf und sprang in den Hyperraum.
     

     
    Die Augen Pronzinis waren geschlossen, rollten unter den Lidern aber unkontrolliert hin und her. Diese Bewegungen übertrugen sich auf seinen Kopf, doch waren sie zu schwach, auch die Trägheit des Raumhelms zu überwinden.
    Pronzini lag auf dem Untersuchungstisch, der in der Mitte des Quarantänezeltes aufgebaut worden war, umgeben von einer diagnostischen Station an der Stirnseite und jeweils einer Monitor- und Medikamentenstation an den Längsseiten. Das Quarantänezelt war eine besondere Konstruktion. Während auf Planeten mit einer Standardatmosphäre mit Unterdruckkammern gearbeitet wurde, erforderte ein Planet wie Krocker IV, der keine nennenswerte Atmosphäre aufwies, andere Maßnahmen. So war das Quarantänezelt doppelwandig; zwischen der Außen- und der Innenwand befand sich ein Giftgasgemisch, das für die bekannten Viren, Bakterien und ähnlichen Parasiten tödlich war.
    Dr. Lasse Malmström stand mit Lieutenant Passa Bell und dem Leiter des Explorationsteams, Dr. Bernard Kellermann, an der Stirnseite des Untersuchungstisches. Kellermann war ein untersetzter Mann, dessen Körpergröße die von Dr. Malmström um etwa zwei Köpfe unterschritt, sich mit Mitte fünfzig jedoch im selben Alter wie der Arzt befand. Linda Paretsky, eine weitere Wissenschaftlerin des Explorationsteams, die auch die Aufgaben einer Sanitäterin wahrnahm, hielt sich im Hintergrund. Bell war aufgefallen, dass Paretskys langes blondes Haar von einem Netz zusammengehalten wurde. Sie fühlte sich befriedigt, weil sie nicht die einzige Frau war, die bei Außeneinsätzen ihr Haar bändigen musste.
    Sowohl die Mitglieder des Explorationsteams auch die der Phönix trugen Raumanzüge. Gleichwohl war in dem Quarantänezelt eine Standard-Sauerstoffatmosphäre aufgebaut worden. Malmström hatte Templeton Ash zum Shuttle zurückgeschickt, nachdem er bei dem Aufbau des Quarantänezeltes geholfen hatte.
    »Zunächst müssen wir ihn aus seinem Raumanzug schneiden«, sagte Dr. Malmström und deutete auf Pronzini. Dr. Kellermann wandte ihm abrupt den Kopf zu, doch mit einer bestimmenden Geste schnitt Malmström dem untersetzten Mann das Wort ab.
    »Solange er sich in seinem

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