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Rettungskreuzer Ikarus Sonderband 002 - Saint Domina

Rettungskreuzer Ikarus Sonderband 002 - Saint Domina

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Sonderband 002 - Saint Domina Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom (Hrsg.)
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die durch die Luft peitschten.
    Dann schoss die Wolke auf Dr. Malmström zu, teilte sich vor ihm, umfloss ihn und vereinte sich hinter ihm. Der Arzt wirbelte herum. Die Sterne strömten in den Probenbehälter, drängten seinem Boden entgegen und füllten ihn schließlich aus. »Jetzt«, sagte Dr. Malmström.
    Lieutenant Bell betätigte die Fernbedienung. Mit einem schnappenden Geräusch fuhr der Verschluss des Probenbehälters zu.
    Dr. Malmström wandte sich wieder der diagnostischen Station zu. »Es werden keine Fremdkörper im Blutkreislauf des Patienten angezeigt«, sagte er, löste die Verschlüsse des Helms seines Raumanzuges und nahm ihn ab. Lieutenant Bell folgte sofort seinem Beispiel, Dr. Kellermann und Linda Evans erst nach einigen Sekunden des Zögerns.
    Lieutenant Bell zog einen Handscanner aus einer Tasche ihres Raumanzuges und trat vor den Probenbehälter. Die Lebensformen konzentrierten sich auf die untere Hälfte des Zylinders, ein Teil von ihnen hatte sich auf der Heizmatte festgesetzt und schien diese Position nicht mit ihren nachdrängenden Artgenossen tauschen zu wollen. Die ersten Anzeigen des Scanners quittierte sie mit einem Hochziehen der Augenbrauen.
    »Der Organismus bewegt sich durch selbst erzeugte, jedoch gleichgepolte Magnetfelder geringer Reichweite fort«, berichtete sie aufgeregt.
    Dr. Kellermann stürmte heran, packte Dr. Malmström am Arm, riss ihn zur Seite und schob sich mit erhobenen Händen zwischen Lieutenant Bell und dem Probenbehälter. »Alles weitere ist die Angelegenheit von NEUE WELTEN!«, zischte er. Von der anderen Seite trat Linda Paretsky heran und blieb im Rücken der Wissenschaftsoffizierin der Phönix stehen.
    Lieutenant Bell deaktivierte den Handscanner und steckte das Gerät in ihren Raumanzug zurück. Den Helm, den sie am Anzug festgemacht hatte, setzte sie wieder auf, verriegelte ihn und ging rückwärts bis an die Wand des Quarantänezeltes zurück, dabei Paretsky zum Ausweichen zwingend. Sie aktivierte den anzugsinternen Kommunikator und rief die Phönix . Commander Hellerman meldete sich fort. Die Wissenschaftlerin berichtete nur kurz.
    »Das haben wir erwartet«, erwiderte Hellerman. »Dr. Malmström soll den Patienten versorgen, wenn Kellermann keine Einwände hat. Danach ziehen sie sich in den Shuttle zurück, starten aber noch nicht. Ich werde mit Milton Losian und Sally McLennane Kontakt aufnehmen. Wenn wir Gewalt anwenden sollen, um in den Besitz des Organismus‘ zu gelangen, will ich dafür ausdrücklich vom Raumcorps autorisiert werden. Sammeln Sie in jedem Fall Gesteinsproben, vielleicht finden wir weitere Einschlüsse, vorausgesetzt, es handelt sich um eine endemische Lebensform. Ich schalte jetzt ab.«
    Die Wissenschaftsoffizierin nahm den Helm ihres Raumanzuges wieder ab. »Wir ziehen uns zurück, sobald Pronzini versorgt wurde«, sagte sie, die Anweisung ihres Captains bewusst leicht verfälscht wiedergebend. Immerhin kannte sie Dr. Malmström inzwischen gut genug, um sie zu wissen, dass er seinen Patienten nicht im Stich lassen würde. »Wir werden Krocker IV aber vorläufig nicht verlassen.«
    Dr. Kellermann zuckte mit den Schultern. »Das werde ich kaum verhindern können«, erwiderte er gleichgültig. »Es spielt aber keine Rolle. Die Valley Forge wird bald eintreffen.«
    »Wo ... was...«, erklang eine leise, schläfrige Stimme hinter ihnen. Sie fuhren herum. Pronzini hatte das Bewusstsein wiedererlangt und die Augen geöffnet.
    »Etwa zwei Stunden müssen Sie hier noch ausharren«, sagte Dr. Malmström, »bis wir Ihre Verletzung versorgt haben.« Pronzini antwortete nicht, nickte jedoch. Lieutenant Bell glaubte aber nicht, dass er den Arzt verstanden hatte. »Danach können Sie sich ausschlafen, in ihrem eigenen Quartier natürlich.« Dr. Malmström tätschelte den Oberschenkel des unverletzten Beines.
     

     
    Pronzini fühlte Erleichterung. Erleichterung darüber, dass die Schleuse zwischen den Containern des Explorationsteams und des Quarantänezeltes nicht verschlossen war. Er war verschwitzt, seine Aktivitäten der letzten halben Stunde hatten ihn einen Großteil seiner verbliebenen physischen Kraft gekostet: einen Ersatzraumanzug aus der Befestigung im Materialdepot lösen, ihn anlegen und den Laserschneider zur Hand nehmen - denselben, mit dem er sich die Beinverletzung zugefügt hatte.
    Er verschloss die Tür des Containers, durchquerte den kurzen Korridor, die Schleuse und betrat das Quarantänezelt. Seinen letzten Erinnerungen

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