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Revanche - Exposure

Titel: Revanche - Exposure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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Emma hin und hielt ihr die Hand hin. »Clare Mackey.«
    Emma musterte sie interessiert. Statt ihr die Hand zu geben, winkte sie entschuldigend mit ihren Arbeitshandschuhen. »Wie der Ersatzteilhändler Mackey unten am Hafen?«, erkundigte sie sich.
    »Ja, genau.«
    »Ein sehr gut sortiertes Geschäft«, lobte Emma. »Die ganzen Sachen hab ich heute Morgen dort gekauft.« Sie deutete auf die leeren Kartons neben dem Vorderrad und die gefüllten Kanister neben sich. Dann fiel ihr Blick auf die herumzappelnde Gracie, die gespannt von einem Fuß auf den anderen hüpfte. » O pardon, Cher , ich hab mich noch gar nicht vorgestellt «, entschuldigte sie sich. »Ich bin Emma Sands, und das ist meine Tochter Gracie. Gracie, sag Mrs. Mackey guten Tag.«

    Das ließ Gracie sich nicht zweimal sagen. »Hi!« Sie strahlte die fremde Frau verzückt an. »Ich bin drei.«
    Clare Mackey bückte sich zu der Kleinen hinunter. »Hallo, Gracie«, erwiderte sie freundlich. »Ich bin Clare Mackey. Was hast du für eine schöne Jacke an.«
    Gracie spähte an sich hinunter, bestaunte ihre Windjacke und schaute erneut zu ihrer neuen Bekannten auf. »Schöne Jacke«, wiederholte sie mit einem versonnenen Nicken. »Schön gelb.«
    »Ja, das sehe ich. Gelb ist wohl deine Lieblingsfarbe, hm?«
    Gracie strahlte übers ganze Gesicht. Emma grinste Clare schief an. »Wo waren Sie eigentlich heute Morgen, als ich mich mit ihr gefetzt habe, weil sie die Jacke nicht anziehen wollte? Hier ist es im Juni erheblich kühler als auf dem Festland, aber Gracie wollte unbedingt ein Sommerkleid anziehen.«
    »Es ist Sommer, Maman «, beteuerte Gracie. Das war ihr letztes Wort zu dem Thema. Die Windjackendiskussion war langweilig, da gab es wirklich Spannenderes. »Meine Fische sind auch gelb«, erklärte sie Clare und hielt ihr einen Fuß hin. »Gelb und orange.«
    Clare betrachtete die handgemalten Fische auf den winzigen Turnschuhen. »Mmmh«, murmelte sie andächtig bewundernd. »Wunderschön.« Ihr Blick schweifte zu Emma. »Wissen Sie, ich hab vorhin zufällig Ihr Gespräch mitbekommen. Wenn es Ihnen recht ist, kümmere ich mich um Ihre Tochter, bis Sie mit Rubys Wagen fertig sind.«
    Das klang nach einem gut gemeinten Vorschlag ohne irgendwelche Hintergedanken, dachte Emma. Trotzdem hielt sie Gracie lieber von der Frau fern. Man konnte ja
nie wissen … Schließlich waren sie auf der Flucht, da durfte man keinem trauen. »Oh, das ist sehr nett von Ihnen, Mrs. Mackey«, erwiderte sie unbehaglich, »aber ich glaube nicht, dass …«
    »Ich meine hier auf dem Parkplatz, wo Sie sie sehen können«, erklärte Clare hastig. »Logisch, dass Sie sie nicht mit einer Fremden gehen lassen möchten. Aber ich spiele gern mit ihr, während Sie an dem Wagen herumbasteln. Ich find’s schön, wenn ich sie ein bisschen besser kennen lerne.«
    »Hmm, tja … jedenfalls danke.« Du stellst dich wie eine komplette Idiotin an, Chéri. »Das ist sehr nett von Ihnen.« Emma lächelte matt.
    Clare dagegen strahlte vor Begeisterung. »Also, abgemacht. Und bitte, nennen Sie mich doch Clare, ja?«
    Zum ersten Mal seit Clares Auftauchen entspannten sich Emmas Züge. Sie lachte so fröhlich unbefangen wie ihre Tochter. »Gern, Clare«, gab sie freimütig zurück. »Und ich bin Emma.«
    Danach war die Inspektion nur noch ein Klacks. Emma ging die Arbeit an Rubys Wagen erheblich besser von der Hand. Gelegentlich krabbelte sie unter der Motorhaube hervor und schaute Clare und Gracie beim Spielen zu. Als sie fast fertig war und das neue Öl einfüllte, steuerte Elvis Donnelly um die Hausecke.
    Trotz seiner beeindruckenden Größe bewegte er sich geschmeidig-lautlos wie eine Katze. Er passierte den Parkplatz, gesellte sich zu Clare und Gracie. »Hey, Clare«, meinte er unverbindlich.
    Sie legte schützend eine Hand über die Augen und spähte zu ihm hoch. »Hi, Elvis.«
    Mit einer kaum merklichen Kopfbewegung deutete er
zu Gracie. »Wohl’ne neue Freundin gefunden, was?« Dann wandte er sich Emma zu und nickte. »Morgen, Mrs. Sands.«
    »Hallo, Sheriff Donnelly«, begrüßte sie ihn freundlich. Ob der Typ wohl jemals lachte? »Nennen Sie mich doch ruhig Emma, Cher . Mrs. Sands klingt so entsetzlich förmlich.« Sie stellte den leeren Ölkanister auf eine Plane neben sich und wuchtete einen vollen hoch. Nach einem weiteren Blick zu ihm setzte sie überflüssigerweise hinzu: »Zumal ich mich auch nicht wie eine Mrs. Charlie - ähm - Sands fühle, denn mein Mann starb noch vor Gracies

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