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Revolte auf Luna

Revolte auf Luna

Titel: Revolte auf Luna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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Stimme?«
    »Ja,Mannie.«
    »Schön, dann überwachst du am besten so viele öffentliche Sprechstellen wie möglich und teilst mir mit,wenn du ihn hörst.«
    Diesmal brauchte Mike ganze zwei Sekunden, bevor er antwortete. »Ich überwache jetzt sämtliche Telefonzellen von Luna City. Soll ich die übrigen Apparate vereinzelt abhören,Mannie?«
    »Nein, das hat keinen Zweck. Nur seine Telefone zu Hause und in der Schule.«
    »Wird gemacht.«
    »Mike,du bist der beste Freund,den ich gehabt habe.«
    »Das ist kein Witz,Mannie?«
    »Kein Witz, sondern die Wahrheit.«
    »Ich habe... Verbesserung: ich bin erfreut und zufrieden.Du bist mein bester Freund, Mannie, denn du bist mein einziger Freund.«
    »Warte, ich sorge dafür, daß du andere Nicht-Dumme kennenlernst. Hast du einen leeren Informationsspeicher, Mike?«
    »Ja, Mannie. Zehn hoch acht Bits Kapazität.«
    »Ausgezeichnet! Blockierst du den Speicher so, daß er nur uns beiden zugänglich ist?«
    »Ständig blockiert.«
    »Gut. Ich will dir eine Tonbandaufzeichnung vorspielen.Aber zuerst noch etwas anderes -hast du den Text für die Morgenausgabe des Daily Lunatic schon gesetzt?«
    »Ja,Mannie.«
    »Steht nichts über die Versammlung in Stockwerk 7A. darin?«
    »Nein, Mannie.«
    »Nichts über Unruhen und so weiter?«
    »Nein, Mannie.«
    »Seltsamer und seltsamer, sagte Alice. Okay, hör dir die Aufnahme an und denk darüber nach. Aber sprich mit niemand darüber!«
    »Mannie!«, antwortete Mike gekränkt, »ich habe schon vor Monaten beschlossen, unsere Gespräche geheimzuhalten und nicht zu löschen, sondern in mein Gedächtnis aufzunehmen, damit ich gelegentlich darüber nachdenken kann.War das richtig?«
    »Natürlich. Ich fühle mich geehrt,Mike.«
    »Bitte, keine Ursache. Ich wollte über manche Dinge noch etwas länger nachdenken.«
    »Schön, ich beginne mit der Übertragung -sechzig zu eins.«
    Ich hielt den Testrecorder ans Mikrophon und ließ ihn mit Höchstgeschwindigkeit ablaufen. Die Aufnahme war eineinhalb Stunden lang; nun dauerte die Wiedergabe kaum neunzig Sekunden.
    »Das war vorläufig alles, Mike. Wir sprechen uns morgen wieder.«
    »Gute Nacht, Manuel Garcia O'Kelly, mein einziger Freund.«
    Als ich mich umdrehte, richtete Wyoming sich unsicher auf.
    »Hat jemand angerufen? Oder...«
    »Immer mit der Ruhe. Ich habe mit meinem besten und vertrauenswürdigsten Freund gesprochen. Wyo, bist du dumm?«
    Sie starrte mich an. »Manchmal glaube ich es beinahe.Soll das ein Witz sein?«
    »Nein. Wenn du nicht-dumm bist, möchte ich dich mit ihm bekannt machen. Weil wir übrigens von Witzen sprechen -hast du Sinn für Humor?«
    »Das mußt du selbst beurteilen«, antwortete sie nach einer kurzen Pause. »Für mich genügt er jedenfalls.«
    »Ausgezeichnet.« Ich nahm Mikes hundert Witze aus der Tasche und drückte ihr die Rolle in die Hand. »Lies und sag mir, welche Witze gut, welche schlecht und welche nur beim erstenmal witzig sind.«
    »Manuel, du bist der verrückteste Mann, dem ich je begegnet bin.« Sie nahm die Rolle entgegen. »Ist das nicht Computerpapier?«
    »Ja. Ich kenne einen Computer mit Humor.«
    »Wirklich? Nun, das war zu erwarten. Heutzutage wird alles mechanisiert.«
    »Alles?« fragte ich sofort.
    Sie sah auf. »Bitte! Ich kann nicht lesen, wenn du mich unterbrichst.«
     

Kapitel 4
     
     
    Ich hörte Wyo mehrmals kichern, während ich das Bett aufklappte und zurechtmachte. Dann setzte ich mich neben sie und las die Witze, die sie schon kommentiert hatte. Sie benotete mit >plus< minus« oder Fragezeichen; bei Plus-Stories stand außerdem >einmal< oder >immer< daneben.
    Ich schrieb meine Bewertung darunter und stellte fest, daß sie in den meisten Fällen mit ihrer übereinstimmte. Als wir beide fertig waren, hob ich den Kopf. »Na, was hältst du davon?« fragte ich.
    »Ich finde, daß du schmutzig denkst, und ich möchte nur wissen, wie deine Frauen es bei dir aushalten.«
    »Das ist Mum auch ein Rätsel. Aber wie steht es mit dir, Wyo? Du hast einige Witze angekreuzt, bei denen ein Freudenmädchen rot werden könnte.«
    Sie grinste. »Stimmt, aber das darfst du nicht weitererzählen.
    Offiziell lebe ich nur für die Revolution und stehe über derartigen Dingen. Glaubst du, daß ich Sinn für Humor habe?«
    Ich nickte und begann ihr von Mike zu erzählen.
    »Mannie, soll das etwa heißen, daß dieser Computer lebendig ist?« unterbrach sie mich schon bald.
    »Wie meinst du das?« fragte ich zurück. »Er ißt und trinkt nicht,

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