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Revolte auf Luna

Revolte auf Luna

Titel: Revolte auf Luna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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habe vorhin schon eine Möglichkeit erwähnt, Mannie«,antwortete er. »Wir können Felsbrocken werfen.«
    »Hör zu, Mike, jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt für deine Witze!«
    »Aber wir können Felsen auf Terra werfen«, erklärte er mir, »und wir werden es auch tun.«
     

Kapitel 8
     
     
    Ich begriff nur langsam, daß Mikes Vorschlag tatsächlich ernst gemeint und sogar durchführbar war. Dann brauchte ich noch etwas länger, um Wyo und Prof von der Durchführbarkeit zu überzeugen. Dabei hätte es nie Zweifel daran geben dürfen.
    Mike hatte sich die Frage gestellt: Was bedeutet >Krieg< ? In einem Buch stand als Antwort, der Krieg sei die Anwendung von Gewalt zur Erreichung politischer Ziele.Im Krieg war >Gewalt< als >Waffengewalt< zu verstehen und Luna besaß keinerlei Waffen.
    Aber Luna verfügte über seine gewaltige Lageenergie; Mike kannte die Auswirkungen dieser Position, denn er startete täglich Dutzende von Getreidefrachtern in Richtung Terra. Die Frachter brauchten nur auf zweieinhalb Sekundenkilometer beschleunigt zu werden, um ihr Ziel mit wesentlich höherer Geschwindigkeit zu erreichen.
    Mike hatte ausgerechnet, was passieren mußte, wenn ein hundert Tonnen schwerer Frachter (oder ein gleichschwerer Felsbrocken) ungebremst aufprallte.
    Die dabei entstehende kinetische Energie wäre 6,25E12 Joule -über sechs Billionen Joule.
    Diese Aufprallenergie wird im Bruchteil einer Sekunde in Wärme umgewandelt. Ergebnis: eine Explosion, eine große Explosion!
    »Mit Joule kann ich nicht viel anfangen«, meinte Wyo zweifelnd, als ich ihr Mikes Vorschlag zu erklären versuchte. »Wieviel ist das im Vergleich zu einer durchschnittlichen H-Bombe?«
    »!h . ..«, sagte ich und begann zu rechnen; Mike war natürlich schneller und antwortete: »Die Aufprallenergie von hundert Tonnen Masse auf Terra entspricht einer Atombombe von zwei Kilotonnen.« >»Kilo< bedeutet tausend«, murmelte Wyo vor sich hin, »und >Mega< bedeutet Million... He, das ist nur ein Fünfzigtausendstel einer Bombe mit hundert Megatonnen!«
    »Du siehst die Sache falsch, Wyo«, erklärte ich ihr. »Zwei Kilotonnen entsprechen der Explosion von zwei Millionen Kilogramm TNT, und jeder Bergmann kann dir sagen, daß schon ein Kilogramm ziemlich wirksam ist. Mit zwei Millionen kann man eine größere Stadt ausradieren. Stimmt's Mike?«
    »Richtig, Mannie. Du mußt übrigens auch berücksichtigen, daß Bomben einen um so geringeren Wirkungsgrad haben, je größer sie werden. Eine fünfzigtausendmal größere Bombe entwickelt nur eine dreizehnhundertfache Zerstörungskraft wie die erwähnte Bombe mit zwei Kilotonnen.«
    »Aber ich finde, daß dreizehnhundertmal trotzdem reichlich ist -wenn sie solche Bomben verwenden.«
    »Richtig, Wyo, meine einzige Freundin... aber Luna hat viele Felsen.«
    »Oh. Ja, du hast recht.«
    »Kameraden«, warf der Professor ein, »ich verstehe nichts von diesen Dingen, aber ich nehme an, daß ihr wißt, wovon ihr sprecht.«
    »Das wissen wir«,versicherte Mike ihm.
    »Ich akzeptiere also eure Zahlen. Um die Sache auch für mich verständlich zu machen: dieser Plan ist nur durchführbar, wenn wir das Katapult erobert haben, nicht wahr?«
    »Ja«,antworteten Mike und ich gleichzeitig.
    »Nicht ausgeschlossen. Dann müssen wir es verteidigen und betriebsklar erhalten. Mike, hast du dir schon überlegt,wie das Katapult gegen Angriffe geschützt werden kann zum Beispiel gegen Torpedos mit Atomsprengköpfen?«
    Die Diskussion dauerte noch einige Stunden. Als wir am Abend des 14. Mai 2075 das Grandhotel Raffles verließen, hatten wir -hatte Mike mit Profs Unterstützung -einen Aktionsplan ausgearbeitet, der an kritischen Punkten mehrere Ausweichmöglichkeiten vorsah.
    Prof wollte zu seinem Abendkurs und anschließend (wenn nicht bereits verhaftet) nach Hause, um seine Sachen zu holen, falls er hier übernachten mußte. Ich wollte ebenfalls nach Hause, so daß Wyo allein zurückgeblieben wäre, was ihr durchaus nicht paßte. Sie setzte natürlich ihren Kopf durch, und ich rief Mum mit Mikes Hilfe an, um ihr zu sagen, daß ich einen Gast mitbringen würde.
    Mum war in dieser Beziehung großzügig; jeder Ehegatte konnte einen Gast zum Abendessen oder für ein ganzes Jahr mitbringen.
    Die zweite Generation genoß die gleichen Vorrechte, mußte jedoch zuvor ihre Erlaubnis einholen. Mum fragte also weder nach Namen, Alter, Geschlecht und Personenstand; dazu war sie zu stolz.
    Sie sagte nur: »Das ist aber nett. Habt ihr

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