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Revolte auf Luna

Revolte auf Luna

Titel: Revolte auf Luna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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Kurven an den richtigen Stellen und so blond,wie Shorty schwarz war. Ich überlegte mir, daß sie von der Erde deportiert worden sein mußte, weil die Hautfarbe sich meistens schon nach der ersten Generation vermischt. Ein hübsches Gesicht und blonde Locken vervollständigten ihre beachtliche Erscheinung.
    Ich blieb drei Schritte vor ihr stehen und pfiff anerkennend, während ich sie von oben bis unten betrachtete. Sie nickte dankend -offenbar war sie Komplimente gewöhnt -, und Shorty sagte: »Wyo, das ist Kamerad Mannie, der beste Tunnelbauer, der je einen Laserbohrer bedient hat. Mannie, dieses kleine Mädchen ist Wyoming Knott, und sie ist aus Hongkong hierhergekommen, um uns zu erzählen, wie es dort aussieht.Ist das nicht reizend von ihr?«
    Sie gab mir die Hand. »Du kannst Wye zu mir sagen, Mannie.«
    Ich nickte, und sie fuhr mit einem Blick auf meinen Kopf fort: »Shorty, ich dachte, die Bergleute seien organisiert wo hat er seine Mütze?« Sie, Shorty und ein Drittel der Anwesenden trugen rote Mützen.
    »Ich bin kein Tunnelbauer mehr, seitdem ich den Arm verloren habe«, erklärte ich ihr und zeigte auf meine Prothese.»Ich bin Computertechniker.«
    »Du arbeitest für die Verwaltung?« fragte Wye scharf.
    »Nein, ich bin kein Angestellter des Gouverneurs«, erwiderte ich. »Ich bin Privatunternehmer und nehme Aufträge von der Verwaltung an.«
    »Schon gut«, versicherte sie mir lächelnd. »Wir sind alle auf die Verwaltung angewiesen -und das wollen wir eben ändern.«
    Tatsächlich? Wie? dachte ich. Warum schafft ihr nicht gleich auch die Schwerkraft ab? Aber Ich behielt meine Gedanken für mich.
    »Mannie ist in Ordnung«, warf Shorty ein. »Ich habe noch eine Mütze für ihn.« Er holte sie aus der Tasche und wollte sie mir aufsetzen.
    Wyoming Knott nahm sie ihm aus der Hand. » Verbürgst du dich für ihn?«
    »Selbstverständlich.«
    »Okay, so nehmen wir in Hongkong neue Mitglieder auf.«
    Wyoming stand vor mir, setzte mir die Freiheitsmütze auf -und küßte mich.
    Sie ließ sich Zeit dabei. Wäre ich Mike gewesen, hätten meine Lichter wie verrückt geblinkt. Als das beifällige Pfeifkonzert verstummt war, zwinkerte ich mit den Augen und sagte: »Ich freue mich, daß ich beigetreten bin. Wo bin ich übrigens beigetreten?«
    »Weißt du das nicht?« fragte Wyoming, und Shorty warf ein: »Das merkt er gleich, wenn die Versammlung eröffnet wird.
    Nimm Platz, Mannie. Nimm bitte Platz, Wyo.«
    Auf dem Podium war ein Kerl ans Mikrophon getreten. »Türen zu!« brüllte er. »Hier findet eine geschlossene Sitzung statt. Überprüft eure Nachbarn, und wenn ihr sie nicht kennt, sollen sie einen Bürgen angeben. Wer das nicht kann,fliegt 'raus!«
    »Unsinn!« rief jemand. »Eliminiert sie an der nächsten Luftschleuse!«
    »Ruhe! Das kommt eines Tages noch.« Allgemeine Aufregung; einem Mann wurde die rote Mütze vom Kopf gerissen, und er segelte in hohem Bogen zur Tür hinaus; er spürte nichts davon, denn er war bewußtlos. Eine Frau wurde höflicher fortgeschickt; sie machte allerdings unhöfliche Bemerkungen über die Männer, die als Saalordner eingeteilt waren.
    Als die Türen endlich geschlossen waren, wurde ein Spruchband über dem Podium entrollt: FREIHEIT, GLEICHHEIT, BRÜDERLICHKEIT! Einige der Anwesenden begannen zu singen ->Erhebt euch. Gefangene des Hungers...<; sie sangen laut und schlecht.Ich sah mich um, ohne jemand zu erkennen, der Hunger zu leiden schien. Aber das erinnerte mich daran, daß Ich um 14.00 Uhr zuletzt gegessen hatte.Dann kamen die Reden. Sie waren inhaltlich ausnahmslos schwach bis idiotisch.
    Ein Kerl schlug vor, wir sollten >Schulter an Schulter zur Residenz des Gouverneurs marschieren und unser Recht fordern.Wie?
    Sollten wir den Lift benützen und nacheinander an der gleichen Privatstation aussteigen? Oder Druckanzüge anlegen und uns an der Oberfläche vor der Luftschleuse versammeln? Mit Laserbohrern undgenügend Energie läßt sich jede Schleuse knacken -aber wie steht es mit den übrigen Sperren? Solche Versuche überlasse ich im Vakuum lieber anderen; Unglücksfälle im Druckanzug sind endgültig -besonders wenn sie absichtlich hervorgerufen werden.
    Aber offenbar waren an diesem Abend sämtliche Heißsporne von L-City hier versammelt. Sie pfiffen und klatschten begeistert.
    Erst die folgende Diskussion war etwas vernünftiger. Ein schüchterner kleiner Mann mit den blutunterlaufenen Augen eines alten Bergmanns stand auf. »Ich bin von Beruf Eissucher«, sagte

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