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Revolte auf Luna

Revolte auf Luna

Titel: Revolte auf Luna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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Gouverneursresidenz brennen. Dann verringerte er den Sauerstoffgehalt der Atemluft -nicht entscheidend, aber doch immerhin so sehr, daß sämtliche Anwesenden kampfunfähig wurden. In der Gouverneursresidenz sperrte er die Sauerstoffzufuhr ganz und ließ zehn Minuten lang reinen Stickstoff einströmen.Nach Ablauf dieser Zeit sprengten Finns Männer, die in Druckanzügen bereitstanden, die große Schleuse auf und marschierten >Schulter an Schulter< hinein. Luna war unser.
     

Kapitel 14
     
     
    Und nun überschwemmte der Patriotismus unseren neuen Staat wie eine Woge und vereinte uns.
    Steht das nicht in Geschichtsbüchern? Aber die Wirklichkeit sah anders aus!
    Wir alle hätten uns nicht träumen lassen, daß es schwieriger sein könnte, eine Revolution zu beenden, als sie überhaupt zu gewinnen. Wir hatten unsere Karten zu früh aufdecken müssen; nichts war vorbereitet, und wir hatten tausend Dinge gleichzeitig zu tun. Die Verwaltung auf Luna war endlich gestürzt -aber die Vereinigten Nationen auf Terra existierten unerschüttert weiter.
    Hätten sie in den folgenden zehn oder fünfzehn Tagen einen Truppentransporter landen lassen oder einen Kreuzer geschickt, hätten sie Luna ohne weiteres zurückerobern können. Wir waren zu schlecht organisiert, um uns zu wehren.
    Das neue Katapult war bereits getestet, aber die fertigen Kanister ließen sich an den Fingern einer Hand abzählen an meiner linken Hand. Außerdem ließ sich das Katapult nicht gegen Schiffe oder Truppen einsetzen. Wir überlegten uns, was sich gegen Schiffe unternehmen ließ; vorläufig waren wir noch nicht aus diesem Stadium herausgekommen. Wir verfügten über einige hundert Laserpistolen, die in Hongkong lagerten -chinesische Ingenieure sind geschickt -, aber nur wenige unserer Leute konnten damit umgehen.
    Außerdem hatte die Verwaltung bisher einen nützlichen Zweck erfüllt: sie kaufte Eis und Getreide, sie verkaufte Luft, Wasser und Energie, und sie kontrollierte Handel und Verkehr. Wir mußten nun dafür sorgen, daß die Räder sich wieder drehten.
    Aber Mike kontrollierte die Nachrichtenverbindungen und das bedeutete, daß er fast alles kontrollierte. Prof überließ es ihm, Terra mit Falschmeldungen zu versorgen,bis wir uns überlegt hatten, was wir sagen wollten. Etwas schwieriger war es, die Wissenschaftler zu kontrollieren,die für einige Zeit auf Luna in einem der Observatorien tätig waren. Auch ihretwegen mußten, wir uns noch Gedanken machen; vorläufig genügte es, daß Mike sie nicht mit Terra sprechen ließ. Die vierunddreißig Touristen, die am Tag des Staatsstreichs auf Luna waren, wurden auf unsere Kosten untergebracht und verhielten sich bemerkenswert diszipliniert.
    Der Gouverneur war nicht umgekommen, und wir hatten auch nicht die Absicht gehabt, ihn zu ermorden; Prof machte uns klar, daß ein lebender Gouverneur jederzeit getötet werden konnte, während ein toter sich nicht wieder zum Leben erwecken ließ, wenn wir ihn brauchten. Aber der Sauerstoffmangel hatte sein Gehirn unheilbar geschädigt. Der Gouverneur lebte noch, aber er war für unseren Zweck nicht mehr zu gebrauchen. Die dreizehn Soldaten, die zuletzt seine Leibwache gebildet hatten, wurden gefangengenommen und erschossen.
    Dann waren die Spione und Spitzel unter uns an der Reihe.
    Wyo hatte früher stets dafür gestimmt , sie ohne Ausnahme zu eliminieren, aber als die Sache zum Schwur kam, schreckte sie plötzlich davor zurück. Ich dachte, Prof würde zustimmen, aber er schüttelte den Kopf. »Nein, liebe Wyo, ich verabscheue zwar Gewalttätigkeiten, aber es gibt nur zwei Möglichkeiten, mit Feinden umzugehen:
    Erschießen oder zum Freund machen. Alles andere ist keine Lösung. Ein Mann, der seine Freunde verraten hat, tut es in Zukunft bestimmt wieder, und wir dürfen keine Verräter in unseren Reihen dulden, die uns gefährlich werden könnten; deshalb müssen sie sterben. Und in der !ffentlichkeit, damit andere nachdenklich werden.«
    »Prof, du hast einmal behauptet, du würdest einen Mann,den du verurteilt hast, auch selbst eliminieren«, sagte Wyo zweifelnd.
    »Hast du das jetzt vor?«
    »Ja und nein, meine Liebe. Ich übernehme die Verantwortung, aber ich denke an eine andere Methode, die zukünftige Spitzel abschrecken wird.«
    Adam Selene gab also bekannt, wer als Spitzel für Juan Alvarez gearbeitet hatte -und er fügte die Anschrift der Betreffenden hinzu. Adam schlug allerdings keine Strafe vor.
    Ein Spitzel brachte es fertig, sich seinen

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