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Revolte auf Luna

Revolte auf Luna

Titel: Revolte auf Luna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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plötzlich Hunderte von Beamten aus dem Verwaltungskomplex ausziehen.
    Gleichzeitig begannen Erschließungsarbeiten unter dem bisher letzten Stockwerk.
    Das konnte bedeuten, daß eine größere Ladung Sträflinge erwartet wurde. Das konnte bedeuten, daß der Verwaltungskomplex in Zukunft nicht mehr als Unterkunft benützt werden sollte.
    Aber Mike sagte: »Warum sollen wir uns etwas vormachen? Der Gouverneur bekommt die Soldaten; sie werden dort untergebracht. Jede andere Erklärung hätte ich längst hören müssen.«
    »Aber warum weißt du nichts von der Ankunft dieser Truppen, Mike?« fragte ich. »Du hast doch den Kode des Gouverneurs geknackt.«
    »Richtig«, stimmte Mike zu, »aber ich weiß natürlich nicht, was die Besucher von Terra, die er in den letzten Wochen empfangen hat, ihm in seinem besonders gesicherten Konferenzraum erzählt haben..«
    Wir versuchten unsere Planung auf das Eintreffen von zwei weiteren Kompanien abzustimmen, die nach Mikes Schätzung die neuen Unterkünfte beziehen würden. Wir würden auch mit ihnen fertig werden -aber nun war Profs unblutiger Staatsstreich ernsthaft in Frage gestellt.
    Und wir versuchten,andere Dinge zu beschleunigen.
    Aber plötzlich wurde uns die Entscheidung aus der Hand genommen ...
     

Kapitel 13
     
     
    Sie hieß Marie Lyons; sie war achtzehn Jahre alt und auf Luna geboren. Ihre Mutter war seit 2057 hier, ihr Vater war nicht bekannt. Marie Lyons scheint harmlos gewesen zu sein; sie arbeitete als Lageristin in der Versandabteilung und wohnte im Komplex.
    Vielleicht haßte sie die Besatzer und machte sich ein Vergnügen daraus, sie zu ärgern. Vielleicht begann das Ganze aber auch als geschäftliche Transaktion. Woher sollten wir das wissen? Sechs Soldaten waren daran beteiligt. Marie Lyons wurde mißbraucht und ermordet. Aber die Leiche konnte nicht unauffällig beseitigt werden; eine andere Angestellte fand sie,bevor sie erkaltet war.
    Sie schrie auf. Es war ihr letzter Schrei.
    Wir hörten sofort davon; Mike rief uns drei an, während Alvarez und der Militärbefehlshaber die Angelegenheit in Alvarez' Büro diskutierten. Offenbar war es nicht weiter schwierig gewesen, die Schuldigen zu finden; der Offizier und Alvarez verhörten sie nacheinander und stritten sich in den Pausen zwischen den Vernehmungen. Wir hörten Alvarez sagen: »Ich habe immer wieder darauf hingewiesen, daß Ihre Leute eigene Frauen brauchen! Ich habe Sie ausdrücklich gewarnt!«
    »Und ich habe Ihnen erklärt, weshalb sie uns keine schicken«, antwortete der Offizier. »Die Frage ist nur: Wie vertuschen wir den Vorfall?«
    »Sind Sie verrückt? Der Gouverneur weiß bereits davon.«
    »Das ändert nichts an der Frage.«
    Als die beiden auseinandergingen, waren sie sich noch immer nicht einig. Alvarez wollte die sechs Schuldigen hinrichten und diese Tatsache veröffentlichen lassen; der Offizier sprach noch immer davon, wie die Sache am besten zu vertuschen sei.
    »Ihr habt alle mitgehört«, sagte Prof zu Mike, Wyo und mir.
    »Vorschläge?«
    Ich hatte keine zu machen. Ich war kein alter Revolutionär; ich wollte nur die sechs Schuldigen baumeln sehen. »Keine Ahnung, Prof«, sagte ich deshalb. »Was tun wir jetzt?«
    »>Tun    »Er ruft eben an«, antwortete Mike und verband ihn mit uns.
    Wir hörten seine Stimme: »... Station Süd. Beide Posten und sechs oder sieben unserer Leute sind tot. Sechs oder sieben Leute, nicht unbedingt Kameraden. Hier wird das Gerücht verbreitet, die Soldaten seien übergeschnappt und wollten sämtliche Frauen im Komplex ermorden. Adam, ich muß mit Prof sprechen.«
    »Schon am Apparat, Finn«, warf Prof ein. »Wir müssen entschlossen handeln, uns bleibt keine andere Wahl. Du holst jetzt alle ausgebildeten Männer zusammen und gibst Laserpistolen aus.«
    »Wird gemacht! Einverstanden,Adam?«
    »Prof hat recht.Ruf mich später wieder an.«
    »Augenblick, Finn, hier ist Mannie«, sagte ich rasch. »Ich möchte eine dieser Pistolen.«
    »Du hast keine Übung,Mannie.«
    »Ich kann mit Laserstrahlen umgehen!«
    »Halt den Mund, Mannie«, unterbrach Prof mich. »Du vergeudest nur Zeit; Firm wird anderswo gebraucht. -Wyo, du rennst jetzt los und hilfst Kameradin Cecilia, die Kinder aus den Korridoren nach Hause zu schicken. Sie sollen zu Hause bleiben, und andere Mütter sollen ihre Kinder ebenfalls zu Hause behalten. Wir wissen nicht, wo

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