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Revolte auf Luna

Revolte auf Luna

Titel: Revolte auf Luna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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nach Terra zurück. Ich bin kein Experte für Kodes und Verschlüsselungsmethoden, aber als Computertechniker lernt man die wichtigsten Grundzüge beim Studium der Informationstheorie. Es gibt unglaublich komplizierte Schlüssel, die mit Hilfe eines Computers erstellt werden aber wenn ein Computer sie aufstellen kann, ist ein anderer imstande, sie wieder zu entschlüsseln. Ein Kode ist dagegen erheblich schwerer zu knacken. Nehmen wir einmal an, die Kodegruppe GLOPS würde gesendet. Heißt das >Tante Minnie kommt am Donnerstag< oder >3,14157    Stus Kodebuch bestand aus einer winzigen Mikrofilmrolle, die sich gut verstecken ließ, falls unser Freund Alvarez wieder einmal auf die Idee kam, das Gepäck abfliegender Besucher gründlich kontrollieren zu lassen.
    Stu sollte sich auf Terra vor allem um finanzielle Probleme kümmern. Die Partei benötigte dort erhebliche Mittel, und Stu sollte für uns spekulieren, indem er sein Wissen nützte -Mike, Prof und er diskutierten stundenlang darüber, welche Aktien steigen und welche nach der Revolution fallen würden.
    Aber wir brauchten das Geld schon vor der Revolution, um die öffentliche Meinung in unserem Sinn zu beeinflussen. Wir brauchten Reklame, wir brauchten einige Senatoren der Vereinigten Nationen, wir brauchten ein Land, das uns möglichst bald als unabhängigen Staat anerkannte, und wir brauchten Leute, die anderen beim Bier erklärten: »Warum sollen wir uns mit den Verrückten dort oben herumschlagen? Meinetwegen können sie alle auf ihre Weis e zum Teufel gehen!«
    Zuviel Geld! Stu bot uns sein Vermögen an, und Prof lehnte nicht ab. Aber es gab trotzdem nicht genug Geld um zuviel zu tun. Ich wußte nicht, ob Stu ein Zehntel davon würde erledigen können; ich drückte ihm nur die Daumen. Immerhin hatten wir dadurch eine Verbindung zu Terra, und Prof behauptete, Verbindungen zum Gegner seien wichtig, wenn der Krieg vernünftig geführt und beendet werden solle. (Prof war Pazifist, was ihn jedoch nicht daran hinderte, >vernünftig< zu denken. Er wäre ein guter Theologe gewesen.) Sobald Stu nach Terra abgereist war, verschlechterten sich unsere Chancen nach Mikes Berechnungen auf eins zu dreizehn. Ich verlangte eine Begründung. »Dadurch erhöht sich das Risiko, Mannie«, erklärte er mir geduldig. »Daß dieses Risiko notwendig ist,ändert nichts an der Tatsache, daß das Gesamtrisiko deshalb größer wird.«
    Ich hielt den Mund. Etwa zur gleichen Zeit gelang es Mike, den Privatkode des Gouverneurs zu knacken, was unsere Aussichten wieder verbesserte. Der Gouverneur verschlüsselte seine Geheimmeldungen selbst auf einer Maschine in seinem Büro und Mike hatte wochenlang Material sammeln müssen, bevor es ihm gelang, einzelnen Gruppen Bedeutungen zuzuordnen. Dann wußten wir, was den Gouverneur in letzter Zeit bedrückte.
    Mortimer war nervös; er rief nach Hilfe, verlangte mehr Truppen und behauptete, er sei sonst nicht in der Lage, für erhöhte Getreidelieferungen zu sorgen. Seine Forderungen wurden stets abgelehnt, aber er ließ nicht nach und bestand darauf,mehr ausgebildete Soldaten zu brauchen.
    Diese Entwicklung veranlaßte uns, den vorbereiteten Zeitplan zu revidieren und einige Angelegenheiten zu beschleunigen, während andere vorläufig warten mußten.Stu brauchte Zeit auf Terra.
    Wir brauchten Kanister und Steuerraketen, um unsere Wurfgeschosse ins Ziel zu bringen. Wir mußten neue Parteimitglieder anwerben -wir rechneten mit etwa vierzigtausend -, die militärisch ausgebildet werden sollten. Dazu waren Waffen nötig, mit denen wir einen Landeversuch abwehren konnten.
    Alles das mußte getan werden, und der Topf durfte nicht zu früh überkochen.
    Deshalb schränkten wir die Dinge ein, die dem Gouverneur Sorgen bereiteten, und versuchten alles andere zu beschleunigen.
    Simon Joker machte Urlaub. Freiheitsmützen galten plötzlich nicht mehr als modern -aber die Leute sollten sie für später aufheben.
    Der Gouverneur wurde nicht mehr mit falschen Telefonanrufen aus dem Schlaf gerissen. Wir verzichteten darauf,die Friedensdrachen zu provozieren.
    Obwohl wir uns Mühe gaben, den Gouverneur zu beruhigen, zeigte sich ein neues Symptom, das uns beunruhigte. Mike hatte keine Nachricht empfangen, in der zusätzlich Truppen genehmigt wurden, aber auf Befehl des Gouverneurs mußten

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