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Revolte auf Luna

Revolte auf Luna

Titel: Revolte auf Luna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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angesteckt wurde. Die Leute jubelten und klatschten -und ich schloß mich ihnen an, obwohl ich wußte, daß wir gegen Terra auf verlorenem Posten kämpften.
    Nach Prof ergriffen mehrere Redner das Wort, und Adam Selene, der als erster nach ihm sprach, hatte keine Mühe,die Versammlung von der Notwendigkeit eines Embargos zu überzeugen.
    Als er um Meinungsäußerungen aus dem Publikum bat,hörten wir nur begeisterte Zustimmung von allen Seiten.
    Damit war unser Entschluß gefaßt: die Getreidelieferungen nach Terra wurden mit sofortiger Wirkung eingestellt, und wir übermittelten den Vereinigten Nationen ein reichlich unverschämtes Manifest, in dem wir ausdrücklich vor jeder Gewaltanwendung warnten.
     

Kapitel 21
     
     
    Am Montag, dem 12. Oktober 2076, war ich nach einem langen Arbeitstag auf dem Weg nach Hause. Eine Delegation von Weizenfarmern hatte Prof sprechen wollen, und ich hatte sie empfangen, weil er in Hongkong Luna war. Ich hatte sie kurz abgefertigt. Das Embargo bestand seit nunmehr vier Wochen, aber die VN dachten nicht daran, uns den Gefallen zu tun, heftig dagegen zu protestieren. Statt dessen äußerten sie sich gar nicht dazu,und Stu, Prof und Mike mußten sich alle Mühe geben, um die Kriegsstimmung mit geschickt lancierten Meldungen anzuheizen.
    Zunächst bewegten alle Loonies sich nur noch in Druckanzügen und trugen den Helm unter dem Arm, wenn sie zur Arbeit gingen. Aber das gab sich im Laufe der Zeit,als keine unmittelbare Gefahr zu drohen schien -der Druckanzug ist lästig, wenn man ihn nicht wirklich braucht.Dann begannen die Kneipen Schilder auszuhängen:
    KEINE DRUCKANZÜGE AN DER BAR!
    Und wenn ein Loonie kein Bier bekommt, nur weil er einen Druckanzug trägt, läßt er ihn irgendwo zurück, wo er ihn später abholen kann.
    An diesem Tag hatte ich ihn sogar selbst vergessen -ich war schon halb im Büro, als mir einfiel, daß ich ihn nicht trug.
    Ich hatte unsere Schleuse bereits vor mir, als ich ein Geräusch hörte, das jeden Loonie am meisten erschreckt ein entferntes Dröhnen, dem ein Luftzug folgte. Ich verschwand sofort in unserer Schleuse, verriegelte sie hinter mir und rannte auf unser Haus zu.
    »Alle Druckanzüge anziehen! Holt die Jungs aus dem Tunnel und schließt das Schott!«
    Mum und Ludmilla waren die einzigen Erwachsenen in Hörweite. Sie starrten mich an und machten sich wortlos an die Arbeit. Ich lief in meine Werkstatt und griff nach dem Druckanzug.
    »Mike! Antworte!«
    »Ich bin hier,Mannie«,sagte er gelassen.
    »Ich habe eine explosive Dekompression gehört. Wie steht die Lage?«
    »Das war Ebene drei in L-City. Ein Riß an der Station West, inzwischen teilweise unter Kontrolle. Sechs Schiffe gelandet,L-City wird angegriffen ...«
    »Was?«
    »Laß mich ausreden, Mannie. Sechs Transporter gelandet;
    L-City wird angegriffen; Hongkong vermutlich ebenfalls,Verbindung bei Relaisstation XI abgerissen; Johnson City wird angegriffen. Ich kann Novilen nicht sehen, aber eine Projektion der Flugbahnen legt einen Angriff nahe. Das gleiche gilt für Churchill und Tycho Under. Ein Schiff befindet sich in einer Kreisbahn um Luna und dient wahrscheinlich als Kommandoschiff. Keine anderen Signale aufgenommen.«
    »Sechs Schiffe -hast du geschlafen?«
    »Die Schiffe sind aus der entgegengesetzten Richtung gekommen, Mannie«, antwortete Mike so ruhig, daß ich meine Selbstbeherrschung zurückgewann. »Du weißt selbst,daß ich auf der anderen Seite blind bin. Ich habe das Schiff für L-City erst im letzten Augenblick gesehen. Jetzt höre ich auch, daß in Novilen gekämpft wird. Alle übrigen Meldungen beruhen auf Schlußfolgerungen aus Informationen, die mir zugänglich waren; ihr Wahrscheinlichkeitsgehalt beträgt neunundneunzigkommaneun Prozent. Deshalb habe ich dich und Prof sofort angerufen.«
    Ich holte tief Luft. »Operation Fels zur Ausführung vorbereiten.«
    »Programmiert. Da ich dich nicht erreichen konnte, habe ich deine Stimme imitiert,Mannie.Willst du es hören?«
    »Nein ... doch! Ja!«
    Ich hörte >mich< dem Wachoffizier am alten Katapult den Befehl geben, seine Männer zu alarmieren und die Operation Fels vorzubereiten -die erste Ladung im Katapult, alle weiteren abschußbereit auf den Förderbändern, aber kein Start ohne meine persönliche Erlaubnis.>Ich< ließ ihn den Befehl wiederholen.
    »Okay«, sagte ich zufrieden. »Wie steht es mit den Laserbohrern?«
    »Ich habe wieder deine Stimme benützt, Mannie. Die Männer sind alarmiert und befinden sich in

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