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Revolte auf Luna

Revolte auf Luna

Titel: Revolte auf Luna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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jetzt stehen? Du bist viel zu pessimistisch!«
    »!h... nein, verdammt noch mal! Ich will endlich die Wahrheit hören.«
    »Unsere Chancen stehen siebzehn zu eins gegen uns -aber das durfte ich dir nicht erzählen.«
    Ich war verblüfft, entzückt, begeistert -und beleidigt.»Was soll das heißen? Hör zu, Prof, wenn du mir nicht traust, kannst du Stu an meiner Stelle in die Exekutivzelle aufnehmen.«
    »Bitte, Mannie. Dorthin gehört er auch, falls einem von uns -Wyoming, dir oder mir -etwas zustoßen sollte. Ich durfte dir das alles nicht schon auf Terra erzählen, denn du bist kein guter Schauspieler und hättest deine Rolle nicht überzeugend spielen können.«
    »Jetzt rückt er damit heraus!«
    »Manuel, wir mußten verbissen kämpfen -und verlieren.«
    »Wirklich? Weißt du bestimmt, daß ich schon groß genug für derartige Mitteilungen bin?«
    »Manuel, du kannst dich bei Adam erkundigen, ob unsere Chancen nicht allein dadurch besser geworden sind, daß dunichts von den wirklichen Hintergründen erfahren hast.
    Muß ich noch hinzufügen, daß Stuart sofort einverstanden war, dem Ruf nach Luna zu folgen, ohne nach Gründen zu fragen? Kamerad, wir hatten es nicht leicht. Der Untersuchungsausschuß war zu klein, und der Vorsitzende hätte uns einen erträglicheren Kompromiß angeboten, mit dem unsere Leute zu Hause vielleicht zufrieden gewesen wären.
    Aber das wollte ich eben vermeiden! Ein Kompromiß hätte unserer Sache unendlich geschadet, denn die Katastrophe wäre dadurch nur beschleunigt worden. Deshalb habe ich absichtlich jede Verständigung torpediert.Manuel, du, ich und Adam wissen, daß die Getreidelieferungen aufhören müssen; nur dadurch läßt sich die Katastrophe abwenden. Aber kannst du dir einen Weizenfarmer vorstellen, der darum kämpft, daß die Lieferungen eingestellt werden?«
    »Nein. Hast du übrigens schon von zu Hause gehört, wie die Farmer die Einstellung der Lieferungen aufgenommen haben?«
    »Die Lieferungen gehen vorläufig weiter, Manuel. Wir kaufen noch immer Weizen auf. Unsere Frachter landen wie üblich vor Bombay.«
    »Aber du hast doch behauptet, die Lieferungen würden sofort eingestellt!«
    »Das war eine Drohung, keine moralische Verpflichtung.Ein paar Ladungen spielen keine Rolle, und wir brauchen Zeit. Wir haben nur eine Minderheit auf unserer Seite. Die Mehrzahl der Bevölkerung läßt sich nur zeitweilig in der gewünschten Richtung beeinflussen. Und wir haben eine Minderheit gegen uns -die Weizenfarmer, die schon jetzt unzufrieden sind. Adam will dafür sorgen, daß die Mehrheit auf unserer Seite steht, wenn die Blockade verkündet wird.«
    »Wie lange dauert das? Ein Jahr? Zwei?«
    »Zwei, drei Tage«, versicherte Prof mir. »Verlaß dich darauf Manuel -sobald wir L-City erreichen, wollen die Leute gar nichts anderes mehr von uns hören!«
    Prof behielt recht. Der Empfang auf dem Raumhafen übertraf alle meine Erwartungen, aber die größte Überraschung kam erst, als wir im Triumphzug in die Alte Kuppel begleitet wurden. Dort schien sich ganz Luna City versammelt zu haben, um uns zuzujubeln. Ich hatte mir Sorgen um Prof gemacht, aber er war in bester Form und hielt eine zündende Rede, die im Fernsehen in alle anderen Siedlungen übertragen wurde. Seine Ansprache war inhaltlich nicht sehr logisch, aber voll zündender Schlagworte wie >Liebe<, >Heimat<, >Luna<, >Kameraden und Nachbarn< und sogar >Schulter an Schulter<.Die Zuhörer waren begeistert.
    Prof nützte die Gelegenheit, um ihnen zu erklären, welche Pläne die Verwaltung für ihre Zukunft ausgearbeitet hatte.Er hielt den Durchschlag hoch, den der Vorsitzende mir überlassen hatte. »Hier ist der Fetzen!« rief er aus. »Das sind eure Fesseln!
    Eure Handschellen! Wollt ihr sie tragen?«
    »Nein!«
    »Aber sie sagen, ihr müßt. Sie sagen, Luna wird bombardiert ... und die Überlebenden werden diese Fesseln tragen.Wollt ihr das?«
    »Nein,niemals!«
    »Niemals«, stimmte Prof zu. »Sie drohen uns mit Truppen..,aber wir werden uns unserer Haut wehren!«
    »Ja!«
    »Wir kämpfen an der Oberfläche, wir kämpfen in den Tunnels, wir kämpfen in den Korridoren! Und wenn wir sterben müssen, sterben wir frei!«
    »Ja! Lieber tot als unfrei!«
    »Und wenn wir sterben, soll die Geschichte schreiben: Dies war Lunas größte Stunde! Gebt uns Freiheit... oder gebt uns den Tod!«
    Das klang irgendwie bekannt, aber Prof verstand es, seine Zuhörer mitzureißen, bis ich schließlich selbst von der allgemeinen Begeisterung

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