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Revolte auf Luna

Revolte auf Luna

Titel: Revolte auf Luna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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ihren Bereitschaftsräumen.
    Das Kommandoschiff kann frühestens in drei Stunden über uns sein; wahrscheinlich ist es erst in fünf Stunden ein Ziel.«
    »Vielleicht manövriert es oder schießt Raketen.«
    »Immer mit der Ruhe, Mannie. Ich würde selbst eine Rakete einige Minuten vor dem Ziel erkennen. Willst du die Männer überanstrengen? Das schadet nur.«
    »!h... tut mir leid. Du hast recht, Mike. Ich rufe dich wieder an.«
    »Viel Glück, Mannie, mein erster Freund.«
    Ich rannte durch unsere Schleuse hinaus und hielt meine Laserpistole schußbereit in der Hand, als ich Schleuse Dreizehn erreichte.
    Die Schleusenkammer war nun auch von der anderen Seite verschlossen, und ich sah dort niemand stehen. Das war richtig -aber der Stiljagi, der für diese Schleuse verantwortlich war, hätte sich in der Nähe aufhalten müssen.
    Es hatte keinen Zweck, mit den Fäusten gegen die Tür zu trommeln. Ich ging schließlich auf dem gleichen Weg zurück -und weiter durch unsere Farm, durch die Gemüsetunnels und zu unserer Schleuse, die an der Oberfläche zur Sonnenbatterie führte.
    Dort lag ein Schatten über dem Guckloch, wo ich gleißend hellen Sonnenschein erwartet hatte. Das verdammte Schiff war auf unserem Grund und Boden gelandet! Seine Teleskopstelzen bildeten ein riesiges Dreieck über mir, und ich konnte von unten in die Hecktriebwerke sehen.
    Ich zog mich rasch zurück, verriegelte beide Schleusentüren von innen und ließ alle weiteren druckfesten Türen auf dem Rückweg ins Schloß fallen. Diesmal war Schleuse Dreizehn besetzt; die beiden Jungen,die dort Wache hielten, ließen mich passieren. Ich verlangte die letzten Nachrichten.
    »Der Druck ist wieder in Ordnung«, berichtete einer von ihnen.
    »Zumindest auf dieser Ebene. Unter uns wird noch gekämpft.
    Kann ich mitkommen, General? Es genügt doch, wenn hier einer Wache steht.«
    »Nein.«
    »Ich will einen Terraner umlegen!«
    »Nein, du bleibst auf deinem Posten. Wenn sich einer hierher verirrt, gehört er dir. Sieh dich vor, daß du nicht ihm gehörst.«
    Ich rannte weiter.
    Ich war leichtsinnig genug gewesen, meinen Druckanzug zu Hause zu lassen, und erlebte deshalb nur den letzten Teil der Schlacht in den Korridoren -eigentlich eine Schande für den Verteidigungsminister von Luna.
    Inzwischen waren die Eindringlinge in allen Städten bereits tot, wenn nicht in diesem Augenblick, dann Minuten später. Über zweitausend Soldaten waren tot; mehr als die dreifache Anzahl Loonies waren gestorben, um die Invasion aufzuhalten, und die Zahl der Verwundeten wurde nie genau bekannt. Es gab keine Gefangenen, aber später fielen uns die Schiffsbesatzungen in die Hände, als wir aufräumten.
    Daß meistens unbewaffnete Loonies gut bewaffnete und gut ausgebildete Soldaten überwältigen konnten, war darauf zurückzuführen, daß Neuankömmlinge sieh auf Luna nicht richtig bewegen können. Unsere Schwerkraft beträgt nur ein Sechstel der irdischen und macht dadurch die Reflexe eines Menschen zu seinen Feinden. Er schießt zu hoch, ohne es zu wissen, steht unsicher auf den Beinen und kann nicht schnell laufen, weil er sonst die Körperbeherrschung verliert.
    Aber noch wichtiger für unseren Sieg war die Tatsache, daß wir kämpften. Die meisten Loonies bekamen nie einen Eindringling zu sehen, aber wo Soldaten auftauchten, rotteten sich Loonies wie weiße Blutkörperchen zusammen -und kämpften mit bloßen Händen, mit Messern oder mit erbeuteten Waffen. Niemand hatte es ihnen befohlen. Unsere Organisation brach bei diesem Überraschungsangriff zusammen. Aber wir Loonies kämpften verzweifelt, und die Angreifer starben. In keiner Siedlung drangen sie weiter als bis zur fünften oder sechsten Ebene vor.
    Die Leute in den untersten Ebenen wußten angeblich nichts von den Kämpfen, bis unser Sieg im Fernsehen verkündet wurde.
    Auch die Eindringlinge kämpften gut, daß mußte man ihnen lassen. Sie waren nicht nur hervorragend ausgebildet,sondern psychologisch behandelt und mit Drogen in die richtige Stimmung gebracht worden. Man hatte ihnen klargemacht, daß sie ihre Heimat nur dann wiedersehen würden, wenn sie unsere Städte eroberten und befriedeten. Und sie konnten erst zur Erde zurückkehren, wenn ihre Schiffe ihre Reaktionsmasse auf Luna ergänzt hatten, was ebenfalls stimmte. Dann erhielten sie Stärkungsmittel, Beruhigungsspritzen und Angstinhibitoren, die aus einer Maus einen Löwen gemacht hätten. Sie kämpften gut und tapfer -und starben in unseren

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