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Revolte auf Luna

Revolte auf Luna

Titel: Revolte auf Luna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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auf Terra geschah.
    Der Kongreß hatte sich zwanglos im Neuen Bolschoi-Theater versammelt, wo Terra auf einen riesigen Bildschirm projiziert wurde. Einige wichtige Persönlichkeiten -Prof, Stu, Wolfgang, andere -saßen in der ehemaligen Gouverneursresidenz vor einem kleineren Bildschirm. Ich blieb kurz bei ihnen, war aber zu nervös, um mich vernünftig zu unterhalten, und rannte wieder zu Mike in den Keller. Ich konnte keine Minute lang stillsitzen.
    Gegen acht Uhr fragte Mike: »Mannie, mein ältester und bester Freund, darf ich etwas sagen, ohne daß du beleidigt bist?«
    »Ha? Natürlich! Seit wann kümmerst du dich darum, ob ich beleidigt bin?«
    »Seitdem ich erkannt habe, daß du beleidigt sein kannst, Mannie. Der Aufschlag steht in dreikommafünfsieben mal zehn hoch neun Mikrosekunden bevor... und er stellt das schwierigste Problem dar, das ich je zu lösen versucht habe.Wenn du mit mir sprichst, brauche ich einige Millionen Mikrosekunden lang einen großen Teil meiner Kapazität, um zu analysieren, was du sagst, und um die richtige Antwort zu geben.«
    »Du willst also sagen: »Stör mich nicht, ich habe zu tun.<«
    »Ich möchte alles richtig machen,Mannie.«
    »Schon verstanden. Ah... ich gehe wieder zu Prof hinauf.«
    »Wie du willst. Aber bleib bitte erreichbar -vielleicht brauche Ich deine Hilfe.«
    Das war Unsinn, und wir wußten es beide; das Problem überstieg alle menschlichen Fähigkeiten, und es war jetzt sogar zu spät, den geplanten Angriff abzublasen. Mike meinte nur: »Ich bin auch nervös und möchte Gesellschaft aber keine Unterhaltung,wenn ich bitten darf.«
    »Okay, Mike, ich bleibe in Verbindung mit dir. An irgendeinem Telefon. Ich wähle MYCROFTXXX, ohne zu sprechen, und du brauchst nicht zu antworten.«
    »Danke, Mannie, mein bester Freund.Vielen Dank.«
    »Bis nachher.« Ich ging hinauf, überlegte mir dort, daß ich eigentlich keinen Wert auf Gesellschaft legte, zog meinen Druckanzug an, suchte mir eine lange Telefonschnur und erreichte die Oberfläche durch die nächste Schleuse. Neben der Schleusenkammer war ein Telefonanschluß vorgesehen; ich steckte meinen Apparat dort ein, wählte Mikes Nummer, machte es mir im Schatten des nächsten Felsens be!uem und beobachtete von dort aus Terra.
    Nordamerika lag im Mondschein wie eine geisterhaft beleuchtete Karte vor mir. Der Himmel über dem Kontinent war ungewöhnlich wolkenlos; ich erkannte einzelne Städte als Lichtpunkte ohne klar definierte Ränder. 0837 ...
    Ab 0850 begann Mike mit dem Countdown -das war keine Ablenkung, denn er hatte ihn programmiert und auf automatische Wiedergabe geschaltet.
    0851 -0852 -0853 ... eine Minute -59 -58 -57 ... eine halbe Minute -29 -28 -27... zehn Sekunden -neun -acht sieben -sechs -fünf -vier -drei -zwei -eins ...
    Und plötzlich flammten ein Dutzend Lichtblitze auf!
     

Kapitel 23
     
     
    Wir schlugen so kräftig zu, daß der Erfolg mit bloßem Auge sichtbar war; ich brauchte nicht einmal das Fernglas in meinem Helm.
    Ich schüttelte verblüfft den Kopf und konnte nur leise und ehrfürchtig >Bojemoi!< sagen. Zwölf sehr helle, sehr scharf begrenzte, sehr weiße Lichtblitze in vollkommen rechteckiger Anordnung.
    Die Lichter breiteten sich aus, wurden dunkler, leuchteten jetzt rötlich und schienen eine Ewigkeit zu brauchen, bis sie wieder erloschen. Auch an anderen Stellen waren Lichter zu sehen, aber dieses perfekte Muster faszinierte mich so sehr,daß ich sie kaum beachtete.
    »Richtig«, stimmte Mike zufrieden zu. »Genau im Ziel. Du kannst jetzt sprechen, Mannie; ich bin nicht mehr beschäftigt.«
    »Wunderbar, Mike«, lobte ich ihn. »Sind alle durchgekommen?«
    »Die Ladung für Lake Michigan ist vom Kurs abgebracht worden; sie hat sich aber nicht aufgelöst. Sie trifft jetzt irgendwo in Michigan auf -ich kann sie nicht mehr beeinflussen, weil die Fernsteuerung gestört ist. Die Ladung für Long Island Sound ist genau ins Ziel gefallen. Sie sollte offenbar abgefangen werden, aber der Versuch blieb erfolglos. Mannie, ich kann die zweite und dritte Ladung für dieses Ziel so in den Atlantik ablenken, daß keine Schiffe getroffen werden. Soll ich? Noch elf Sekunden.«
    »Hmmm -ja! Wenn keine Schiffe getroffen werden.«
    »Natürlich nicht. Schon geschafft! Aber ich bin der Meinung, Wir sollten ihnen sagen, weshalb wir die zweiten und dritten Ladungen nicht ins Ziel gelenkt haben.«
    »Vielleicht war das überhaupt falsch, Mike«, warf ich nachdenklich ein. »Schließlich hätten sie dann ihre

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