Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Revolte auf Luna

Revolte auf Luna

Titel: Revolte auf Luna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
Vom Netzwerk:
einfällt?«
    »Deine Frage ist nicht leicht zu analysieren«, antwortete Mike zögernd.»Es gehört zu meinen Aufgaben...«
    »Denk nicht mehr daran. Wenn die Idee gut ist, benutzt du sie einfach, ohne dir zu überlegen, woher sie kommt. Vielleicht führt sie zu weiteren Geistesblitzen. Ich schalte jetzt ab und komme zu dir hinunter.«
    Ich war noch nicht lange bei Mike, als Prof telefonierte:
    »Haupt!uartier? Ist Feldmarschall O'Kelly zu sprechen?«
    »Ich bin hier, Prof. Im Computerraum.«
    »Treffen wir uns im Büro des ehemaligen Gouverneurs? Es gibt Arbeit zu tun und wichtige Entscheidungen zu treffen.«
    »Prof, ich habe gearbeitet! Ich arbeite noch.«
    »Davon bin ich überzeugt. Ich habe den anderen erklärt, daß nur ein Fachmann den ballistischen Computer für unsere Zwecke richtig programmieren kann. Trotzdem sind einige Kollegen der Meinung, daß der Verteidigungsminister bei unseren Beratungen anwesend sein sollte.«
    »Ich verstehe.Schon gut, ich komme also.«
    »Danke«, antwortete Prof und legte auf.
    »Ich habe dreizehn Menschen im Hintergrund gehört, Mannie«, erklärte Mike mir. »Prof mußte sich ihretwegen so vorsichtig ausdrücken.«
    »Ja, ich weiß. Am besten sehe ich nach, was die Aufregung bedeutet.Brauchst du mich noch?«
    »Ich hoffe, daß du in der Nähe eines Telefons bleibst, Mannie.«
    »Wird gemacht.«
    Das gesamte Kabinett war in Profs Arbeitszimmer versammelt, und ich merkte bald, wer Schwierigkeiten machte -ein Kerl namens Howard Wright, unser sogenannter Kultusminister«. Er verdankte sein Amt nur der Tatsache, daß wir jemand aus Novilen eine Chance geben mußten, weil die meisten Minister aus L-City stammten, und dem Umstand, daß es ihm gelungen war, sich im Kongreß an die Spitze einer Gruppe von Vielrednern zu setzen. Prof wollte ihn auf diese Weise kurzschließen, aber Prof war manchmal zu nachsichtig -Wright hätte einfach in die nächste Schleuse gehört.
    Prof forderte mich auf, dem Kabinett die militärische Lage zu schildern. Das tat ich auch -auf meine Weise. »Ich sehe, daß Finn hier ist. Am besten erzählt er uns, wie es in den Städten aussieht.«
    Wright mischte sich ein. »General Nielsen hat schon berichtet; das brauchen wir nicht zu wiederholen. Wir möchten einen Bericht von Ihnen.«
    Ich runzelte die Stirn. »Prof... Entschuldigung, Genosse Präsident. Soll das heißen, daß dem Kabinett in meiner Abwesenheit ein Bericht des Verteidigungsministeriums vorgelegt worden ist?«
    »Warum nicht?« fragte Wright.»Sie waren nicht hier.«
    Prof ergriff das Wort. Er sah, daß ich überanstrengt war. Ich hatte seit drei Tagen nicht mehr richtig geschlafen undwar gereizt und nervös. »Ich bitte um Ruhe«, forderte er uns beide auf. »Genosse Kultusminister, wir wollen hier keine unhaltbaren Behauptungen aufstellen. Genosse Verteidigungsminister, ich muß etwas korrigieren. Wir haben keinen offiziellen Bericht Ihres Ministeriums gehört,und das Kabinett ist eben erst mit Ihrer Ankunft zusammengetreten. General Nielsen hat einige inoffizielle Fragen inoffiziell beantwortet. Vielleicht hätte er das nicht tun sollen. Falls Sie dieser Auffassung sind, werden Ihre Kollegen sich sicher bei Ihnen entschuldigen.«
    »Das schadet nichts, nehme ich an. Finn, wir haben vor einer halben Stunde miteinander gesprochen. Hat sich seitdem etwas geändert?«
    »Nein, Mannie.«
    »Okay. Wahrscheinlich interessiert Sie vor allem die Lage auf Terra. Sie haben selbst, gesehen, daß die erste Bombardierung ein voller Erfolg war. Sie wird teilweise fortgesetzt, denn das nordamerikanische Raumverteidigungskommando gerät alle zwanzig Minuten wieder unter Beschuß. Das dauert bis dreizehnhundert; um einundzwanzighundert sind Großchina, Indien und einige kleinere Ziele an der Reihe. Bis vier Stunden nach Mitternacht bombardieren wir Afrika und Europa, machen drei Stunden Pause, konzentrieren unser Feuer auf Brasilien, warten drei Stunden und fangen wieder von vorn an. So geht es weiter, bis wir Erfolge sehen. Aber inzwischen sind hier einige Schwierigkeiten aufgetaucht.Finn, wir müssen Tycho Under evakuieren und ...«
    »Augenblick!« unterbrach Wright mich. »Ich habe einige Fragen zu stellen.«
    »Hat der Verteidigungsminister zu Ende gesprochen?« wollte Prof wissen.
    Wyo saß im Hintergrund. Wir hatten uns zugelächelt, aber das war alles -im Kongreß und Kabinett nahmen wir kaum voneinander Notiz; es hieß allgemein, aus keiner Familie sollten zwei im Kabinett sitzen. Jetzt schüttelte

Weitere Kostenlose Bücher