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Revolte auf Luna

Revolte auf Luna

Titel: Revolte auf Luna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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Abwehrraketen einsetzen und aufbrauchen müssen.«
    »Aber wir wollten ihnen vor allem beweisen, daß wir nicht mit voller Kraft zugeschlagen haben. Was wir wirklich können,zeigen wir in Colorado Springs.«
    »Was ist dort passiert?« Ich verdrehte den Hals und klappte das Helmteleskop herab; trotzdem war nur ein über hundert Kilometer langer Lichtstreifen zu erkennen -das Siedlungsgebiet Denver-Pueblo.
    »Ein Treffer ins Schwarze. Keine Abwehrraketen. Ich treffe immer ins Schwarze, Mannie: das habe ich dir von Anfang an gesagt. Du kannst dir nicht vorstellen, welchen Spaß das macht!«
    Ich schrak zusammen. »Mike, du darfst dich nicht daran gewöhnen. Wenn alles nach unseren Vorstellungen klappt,war das heute das einzige Mal.«
    »Keine Angst, Mannie; ich habe alles gespeichert und kann es jederzeit wiederholen, wenn ich das Bedürfnis danach habe. Aber ich wette drei zu eins mit dir, daß wir morgen wieder Felsen werfen, und eins zu eins, daß wir es auch übermorgen tun. Willst du wetten? Eine Stunde Diskussion über meine Witze entsprechen hundert Hongkongdollar.«
    »Woher willst du hundert Dollar nehmen?«
    Mike lachte. »Woher kommt das Geld deiner Meinung nach?«
    »Schon gut, schon gut« wehrte ich hastig ab. »Du bekommst die Stunde ohne Gegenleistung. Ich will dich nicht in Versuchung führen, die Chancen zu beeinflussen.«
    »Dich würde ich nicht betrügen, Mannie. Wir haben eben wieder ihr Verteidigungskommando getroffen.Wahrscheinlich ist nicht viel zu sehen; über dem Ziel hängt noch eine Staubwolke.
    Von jetzt an folgt alle zwanzig Minuten ein Treffer. Du kannst wieder herunterkommen und mit mir sprechen; der Computer in der Bank of Hongkong auf Luna, den ich selbst ausgebildet habe, wird allein mit der Sache fertig.«
    »Ist das nicht riskant?«
    »Ich überwache ihn ständig. Das ist ein gutes Training für ihn, Mannie; wahrscheinlich muß er später selbst mit ähnlichen Aufgaben fertig werden. Er ist nicht sonderlich intelligent, aber sehr gewissenhaft. Und er tut, was du ihm sagst.«
    »Kann er sprechen?«
    »O nein, Mannie, er ist ein Idiot, er wird nie sprechen können.
    Aber er tut alles, wofür er programmiert wird. Am Samstag über lasse ich ihm die meisten Aufgaben.«
    »Warum am Samstag?«
    »Weil er vielleicht am Sonntag alles allein tun muß. Am Sonntag werden wir angegriffen.«
    »Was soll das heißen? Mike,du hältst etwas zurück!«
    »Ich erzähle es dir gerade, nicht wahr? Es ist eben erst passiert, und ich bin noch damit beschäftigt, den Zeitpunkt festzustellen.
    Dieses Schiff ist von einer Kreisbahn um Terra gestartet,als unsere ersten Ladungen im Ziel auftrafen. Ich habe es nicht gleich gesehen; ich war zu beschäftigt. Das Schiff ist noch zu weit entfernt, um klar identifizierbar zu sein, aber ich halte es für einen Kreuzer. Nach erster Berechnung müßte er null-neun-null-drei in eine Kreisbahn um Luna einschwenken, falls er nicht weiter manövriert. Das ist eine vorläufige Schätzung; genauere Angaben folgen später. Die Sache ist nicht einfach, Mannie; er stört meine Radargeräte und ist deshalb kaum zu erkennen.«
    »Weißt du das bestimmt?«
    »Mannie, ich bin nicht leicht in Verwirrung zu bringen«, antwortete Mike gekränkt. »Ich kenne meine eigenen Signale, darauf kannst du dich verlassen. Verbesserung: null-neun-null-zweikomma-vier-drei Uhr am Sonntag.«
    »Wann hast du ihn in Reichweite?«
    »Gar nicht, es sei denn, er entschlösse sich zu einem unsinnigen Manöver. Aber ich befinde mich am späten Samstag in seiner Reichweite; der Zeitpunkt hängt davon ab, welche Entfernung er für seine Lenkwarfen am besten hält. Und dann entsteht eine interessante Situation. Vielleicht beschießt er eine Siedlung -Tycho Under müßte evakuiert werden, die übrigen Städte sollten sich auf einen Angriff vorbereiten -, aber ich nehme an, daß er versuchen wird, das Katapult zu zerstören. Vielleicht schießt er auch erst im letzten Augenblick und will dann meine Radargeräte treffen, indem er Raketen mit Suchköpfen benützt.«
    Mike kicherte in sich hinein. »Amüsant, nicht wahr? Allerdings nur einmal. Wenn ich die Radargeräte ausschalte, sind seine Raketen wirkungslos. Aber wenn ich das tue, kann ich unsere Geschütze nicht mehr kontrollieren. Und dann hat er Gelegenheit, das Katapult nach Belieben zu bombardieren.Wirklich amüsant!«
    Ich holte tief Luft und wünschte mir, ich hätte den Posten eines Verteidigungsministers von Luna nie angenommen.»Was sollen wir also

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