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Revolverherz: Ein Hamburg-Krimi (German Edition)

Revolverherz: Ein Hamburg-Krimi (German Edition)

Titel: Revolverherz: Ein Hamburg-Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simone Buchholz
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schlafen.«
    »Ihr Adoptivsohn hat die Frauen in Ihrem Haus getötet, er hat die Skalps der Frauen in seiner Wohnung gehortet«, sagt der Faller.
    »Und Sie behaupten ernsthaft, Sie hätten nichts von all dem mitgekriegt?«
    Der Calabretta steht auf, und die beiden tauschen die Plätze.
    »Ich war nicht in Johns Appartement«, sagt Zandvoort, »seit wir vor einem halben Jahr in das Haus eingezogen sind.«
    »Sie hatten wirklich nicht viel übrig für den Jungen, hm?«, fragt der Faller.
    »Das erwähnte ich schon«, sagt Zandvoort.
    Er ist so gemein, dass ich gegen die Scheibe kotzen möchte.
    »Unsere Spurensicherung hat gestern Ihren Porsche Cayenne unter die Lupe genommen«, sagt der Faller. »John hat ihn benutzt, um die toten Frauen an die Elbe zu schaffen. Ich schätze, das haben Sie auch nicht mitbekommen.«
    »Ich benutze den Wagen kaum«, sagt Zandvoort. »Das letzte Mal habe ich ihn vor gut zwei Monaten gefahren. Ich nehme lieber ein Taxi. Es ist angenehm, sich fahren zu lassen.«
    Der Calabretta geht an der Seitenwand auf und ab, und ich kann ihm ansehen, dass er kurz vorm Ausflippen ist. Der Calabretta hasst Typen mit großen Schnauzen.
    »Sagt Ihnen das Medikament Phenobarbital etwas?«, fragt der Faller.
    »Ja«, sagt Zandvoort. »Ich nehme es seit bald zwanzig Jahren. Ich leide an einer schwachen Form von Epilepsie. Ist eine Erbkrankheit in unserer Familie. Nach dem Unfall meiner Frau stand ich unter großem Stress, und da wurde das dann auch bei mir diagnostiziert. Dank der Tabletten kann ich damit sehr gut leben.«
    »John hat Phenobarbital benutzt, um die Frauen zu sedieren, bevor er sie umgebracht hat«, sagt der Faller.
    »Das Medikament liegt frei zugänglich in meinem Bad. Vermutlich hatte er es mir gestohlen«, sagt Zandvoort.
    »Und Sie haben nie bemerkt, dass etwas fehlt?«, fragt der Faller.
    »Ist mir nicht aufgefallen«, sagt Zandvoort.
    Ich sehe dem Faller an, dass er ihm kein Wort glaubt.
    »Herr Borger«, sage ich, »was halten Sie von ihm?«
    »Der Mann ist ein Monster«, sagt er. »Er scheint frei von jeder Regung zu sein. So was habe ich lange nicht gesehen.«
    Mein Telefon klingelt. Der Brückner ist dran. Ich gehe für einen Moment aus dem Raum.
    »Wir haben hier zwei Russen«, sagt der Brückner, »die passen ganz gut in das Bild, das Heiner Matzen von den Typen gezeichnet hat, die er vor Bassos Haus gesehen hat.«
    »Wo habt ihr die her?«, frage ich.
    »Die sind dem Lechner und dem Pliquett gestern Nacht in einer Kneipe aufgefallen«, sagt der Brückner. »Haben wohl mit Geld um sich geschmissen und sich gegen Morgen in einem braunen Van schlafen gelegt. Wir haben den Wagen heute früh mal überprüft und neben den Herren eine ganze Kiste mit Schlagwerkzeugen gefunden.«
    »Klingt gut«, sage ich.
    »Wir behalten die beiden erst mal hier«, sagt er.
    »Sie sollten bei Ali vorbeischauen und Heiner Matzen von einer Gegenüberstellung überzeugen«, sage ich, »der Raum hier wird demnächst frei. Ich könnte ihn direkt blocken.«
    »Ich bin quasi schon unterwegs«, sagt der Brückner.
    Ich lege auf und gehe wieder zu Herrn Borger.
    »Und?«, frage ich.
    »Er regt sich«, sagt Herr Borger.
    »Was?«
    Zandvoort sitzt immer noch an dem Tisch, aber er wirkt ein bisschen kleiner als vorher. Der Faller sitzt entspannt zurückgelehnt in seinem Stuhl. Der Calabretta steht an der Seite des Tisches, seine Arme sind auf die Tischplatte gestützt.
    »Ich glaube«, sagt Herr Borger, »die Jungs haben ihn ein bisschen am Arsch.«
    »Was war also in Aachen?«, fragt der Calabretta. »Sie hatten es doch schön da.«
    Zandvoort antwortet nicht.
    »War das denn wirklich nötig«, sagt der Faller, »so überstürzt nach Hamburg zu ziehen? Um einen Job anzunehmen, der keinen Deut besser ist als der in Aachen?«
    Zandvoort reibt sich die Stirn. Er scheint nachzudenken.
    »Kann es sein«, sagt der Faller, »dass Sie Schiss hatten? Dass John vielleicht etwas getan hat, das nicht in Ihr Leben passte? Kann es sein, dass Sie davon wussten, dass er gefährlich werden kann?«
    »Also hören Sie mal!« Zandvoort ist von seinem Stuhl aufgestanden. »Sie wollen mir doch was anhängen!«
    »Setzen Sie sich!«, sagt der Calabretta.
    »Ich möchte meinen Anwalt anrufen«, sagt Zandvoort und setzt sich. Es klingt nach Resignation.
    »Die Kollegen in Aachen«, sagt der Faller, »haben von einem Mädchen erzählt, die in Johns Schema passt.«
    »Ich sage kein Wort mehr«, sagt Zandvoort. »Vergessen Sie’s.«
    Dann

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