Rework
Ausrede. Sie wollen nicht Stunden auf der Driving Range verbringen, daher geben sie lieber Unsummen für eine teure Ausrüstung aus. Sie suchen nach einer Abkürzung. Aber man braucht nicht die beste Ausrüstung der Welt, um gut zu sein. Und schon gar nicht als Anfänger.
In der Wirtschaft konzentrieren sich viele Unternehmen auf Strategien, Softwaretricks, Skalierungsfaktoren, schicke Büroräume, eine teure Einrichtung und andere Nebensächlichkeiten anstatt auf das, was wirklich zählt. Denn in Wirklichkeit zählt nur, wie man Kunden findet und Geld verdient.
Man kann dieses Phänomen auch beobachten, wenn Unternehmen einen Blog, Podcast oder ein Video wollen und sich darin verlieren, welche Tools sie nutzen sollen. Dabei ist der Inhalt das Wesentliche. Man kann Unsummen für eine schicke Ausrüstung ausgeben, aber wenn man nichts zu sagen hat … tja, dann hat man nichts zu sagen.
Nutzen Sie das, was Sie schon haben oder was Sie sich leisten können. Und dann legen Sie los. Es kommt nicht auf die Ausrüstung an. Sie müssen mit dem auskommen, was Sie haben, und das so gut wie möglich nutzen. Der Ton sitzt in den Fingern.
Verkaufen Sie Ihre Nebenprodukte
Wenn Sie etwas entwickeln oder herstellen, ergibt sich daraus immer noch etwas anderes. Sie müssen nicht nur eine Sache machen. Bei allem entsteht ein Nebenprodukt. Aufmerksame und kreative Unternehmer erkennen dieses Nebenprodukt und die damit verbundenen Möglichkeiten.
Die Holzindustrie verkauft mittlerweile ihre ehemaligen Abfallprodukte – Sägemehl, Holzschnitzel etc. -, und erzielt damit Gewinn. Diese Abfallprodukte findet man in Pressspanbriketts, Beton, Isoliermaterial, Mulch, Spanplatten, als Pellets zum Heizen und so weiter.
Aber vermutlich stellen Sie nichts her. Dann ist es schwieriger, Nebenprodukte zu erkennen. In einem Sägewerk sieht man den Abfall. Das Sägemehl kann man nicht ignorieren, aber Sie sehen Ihre Abfallprodukte nicht. Womöglich sind Sie noch gar nicht auf die Idee gekommen, dass bei Ihnen Nebenprodukte anfallen könnten. Aber das ist sehr kurzsichtig. Unser letztes Buch Getting Real war ein Nebenprodukt. Wir schrieben ein Buch, ohne dass es uns überhaupt bewusst war. Die Erfahrung, die wir beim Aufbau eines Unternehmens und der Softwareentwicklung sammelten, war das Abfallprodukt unserer eigentlichen Arbeit. Zunächst fassten wir dieses Wissen in unserem Blog zusammen, dann in Workshops, dann zu einer pdf-Datei und dann in einem Taschenbuch. Mit diesem Nebenprodukt hat 37signals eine Million Dollar direkt und indirekt wahrscheinlich noch eine weitere Million verdient. Und das Buch, das Sie jetzt lesen, ist ebenfalls ein Nebenprodukt.
Die Band Wilco fand bei Plattenaufnahmen ein wertvolles Nebenprodukt. Sie filmte die Entstehung des Albums und brachte sie als Dokumentarfilm unter dem Titel I Am Trying to Break Your Heart heraus. Der Film bot einen unverstellten und faszinierenden Einblick in den Schaffensprozess und die Auseinandersetzungen innerhalb der Band. Wilco verdiente mit dem Film Geld und nutzte ihn, um ein größeres Publikum zu erreichen.
Henry Ford erfuhr von einem Verfahren, bei dem die Holzabfälle bei der Produktion des Model T zu Holzkohlebriketts verarbeitet werden konnten. Er baute eine Holzkohlefabrik und gründete das Unternehmen Ford Charcoal (das später in Kingsford Charcoal umbenannt wurde). Auch heute noch ist Kingsford der führende Holzkohleproduzent in den USA. 11
Softwareunternehmen kommen normalerweise nicht auf den Gedanken, ein Buch zu veröffentlichen. Bands denken nicht daran, Aufnahmen im Studio zu filmen. Autobauern liegt die Idee fern, Holzkohle zu verkaufen. Wahrscheinlich gibt es auch in Ihrem Unternehmen etwas, woran Sie noch nicht gedacht haben, das Sie aber verkaufen könnten.
Starten Sie jetzt
Wann ist Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung fertig? Wann soll das Produkt auf den Markt kommen? Wann können Sie es den Kunden problemlos zur Verfügung stellen? Wahrscheinlich viel früher, als Sie denken. Wenn Ihr Produkt das kann, was es soll, bringen Sie es heraus.
Vielleicht haben Sie noch eine lange Liste mit Dingen, die Sie erledigen wollen, aber das heißt nicht, dass Sie noch warten müssen. Halten Sie nicht alles auf, nur weil noch ein paar Kleinigkeiten fehlen. Um die können Sie sich später kümmern. Vielleicht lassen sie sich dann sogar leichter erledigen.
Sehen Sie es mal so: Was würden Sie weglassen, wenn Sie Ihr Unternehmen innerhalb von zwei Wochen an den Start
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