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Rework

Rework

Titel: Rework Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Fried
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Sie noch an all das Geld und die viele Zeit denken, die Sie darauf verwenden, Ihr Personal zu maßregeln. Wie viel kostet die Installation von Überwachungssoftware? Wie viel Zeit vergeuden IT-Mitarbeiter damit, andere Mitarbeiter
zu überwachen, anstatt an einem Projekt zu arbeiten, von dem die Firma wirklich etwas hat? Wie viel Zeit verschwenden Sie mit dem Abfassen von Verhaltensregeln, an die sich niemand hält? Wenn Sie sich die Kosten ansehen, erkennen Sie schnell, dass es verdammt teuer ist, seinen Mitarbeitern nicht zu vertrauen.

Schicken Sie Ihre Mitarbeiter um fünf nach Hause
    Für viele Firmen ist der ideale Mitarbeiter Mitte 20 und hat so gut wie kein Privatleben – jemand, der gerne 14 Stunden am Tag arbeitet und unter seinem Schreibtisch übernachtet.
    Aber nur Leute zu beschäftigen, die liebend gerne Nachtschichten machen, ist nicht so toll, wie man meint. Oft wird die Arbeit lausig ausgeführt. Und man fördert damit den Mythos, dass man nur so gegen die Großen ankommen könnte. Aber sie brauchen nicht mehr Arbeitsstunden, Sie brauchen optimal genutzte Arbeitsstunden.
    Wenn die Mitarbeiter daheim auch noch etwas zu tun haben, konzentrieren sie sich auf ihre Arbeit. Sie erledigen die Arbeit im Büro effektiv, weil sie noch woandershin müssen. Sie arbeiten effizienter, weil sie fertig werden wollen. Denn nachher müssen sie noch die Kinder abholen oder zur Chorprobe. Also nutzen sie ihre Zeit klug.
    Wie heißt es so schön: »Wenn du willst, dass etwas erledigt wird, frag denjenigen, der am meisten beschäftigt ist.« Sie wollen Mitarbeiter, die beschäftigt sind. Die ein Leben außerhalb der Arbeit haben. Die vielfältig interessiert sind. Sie sollten nicht erwarten, dass die Arbeit der einzige Lebensinhalt ist – zumindest nicht, wenn Sie lange etwas von Ihren Mitarbeitern haben wollen.

Machen Sie aus einer Mücke keinen Elefanten
    Kaum geht etwas schief, neigt man dazu, daraus eine Vorgehensweise abzuleiten. »Da trägt jemand Shorts? Wir brauchen eine Kleiderordnung!« Nein, brauchen Sie nicht. Sie müssen Ihrem Mitarbeiter nur sagen, dass er nicht noch einmal in kurzen Hosen aufkreuzen darf.
    Vorschriften sind das Narbengewebe einer Organisation. Einschneidende Überreaktionen auf etwas, das wahrscheinlich nie wieder vorkommt. Kollektive Strafen für die Untat eines Einzelnen.
    So etabliert sich eine Bürokratie. Niemand will mehr Bürokratie. Sie schleicht sich langsam ein. Und so entstehen immer mehr Vorschriften, die bleiben – wie eine Narbe.
    Also lassen Sie nicht zu, dass aus einer kleinen Wunde gleich eine Narbe entsteht, machen Sie aus einer Mücke keinen Elefanten. Erlassen Sie nicht gleich eine Vorschrift, nur weil ein Einzelner einmal etwas falsch gemacht hat. Vorschriften sind nur für Situationen gedacht, die wieder und wieder eintreten.

Klingen Sie wie Sie selbst
    Wie kommt es, dass Geschäftsleute immer so gestelzt klingen? Die steife Sprache, die offiziellen Ankündigungen, die aufgesetzte Freundlichkeit, das Fachchinesisch und so weiter? Sätze, die klingen, als ob ein Roboter sie geschrieben hätte. Solche Unternehmen sprechen zu Ihnen, nicht mit Ihnen.
    Diese vorgeschützte Professionalität ist ein Witz. Das wissen wir alle. Trotzdem versuchen kleine Unternehmen, sie nachzuahmen. Sie denken, sie würden dadurch größer und »professioneller« wirken. Dabei wirken sie einfach nur lächerlich. Außerdem verzichten sie auf einen ihrer größten Vorteile: die Fähigkeit zur einfachen und direkten Kommunikation, bei der nicht jedes Wort auf seinen PR-Wert und auf mögliche rechtliche Konsequenzen abgeklopft wird.
    Es ist nichts Falsches daran, so zu klingen, wie man tatsächlich ist. Geben Sie sich lieber offen und ehrlich. Oft vermittelt die Sprache den ersten Eindruck – warum also mit einer Lüge anfangen? Haben Sie keine Angst, so zu sein, wie Sie sind.
    Das gilt für alle Bereiche, in denen Sprache verwendet wird: in E-Mails, auf Verpackungen, in Interviews, in Blogs, bei Präsentationen und so weiter. Reden Sie mit Kunden, wie Sie auch mit Freunden reden würden. Erklären Sie ihnen Sachverhalte, als ob sie neben Ihnen sitzen würden. Vermeiden Sie Fachbegriffe oder einen Marketingjargon. Verzichten Sie auf Schlagwörter und Phrasen, wenn normale Wörter völlig ausreichen. Reden Sie nicht von »Monetarisierung« und »Transparenz«,
reden Sie davon, Geld zu verdienen und ehrlich zu sein. Nennen Sie die Dinge kurz und bündig beim Namen.
    Und zwingen Sie Ihre

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