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Rhanmarú - Das tote Land (German Edition)

Rhanmarú - Das tote Land (German Edition)

Titel: Rhanmarú - Das tote Land (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liane Sons
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verbrannte Erde. Erik fand nur einen Vergleich: Es roch nach Tod!
    Lennart rannte bereits zwischen den verkohlten Bäumen hindurch. Die Begleiter
folgten.
    »Da sind sie«, schrie er.
    Der Ringlord hatte sich gerade aufgesetzt und untersuchte Gerrit.
    Erma ließ sich neben ihm auf die Knie nieder.
    »Was ist mit ihm?«, fragte Holly mit nervöser Stimme.
    »Mensch, sag endlich was!«, zeterte Adrian.
    »Er lebt«, beruhigte Aeneas, ohne aufzusehen. »Ich glaub nicht, dass er ernsthaft
verletzt ist. Nur oberflächliche Wunden. Keine Bange, den haben wir gleich
wieder fit.«
    Erleichtertes Aufatmen war die Antwort. Gerrit hatte an Armen und Beinen
Reste von Lianensträngen. Aeneas entfernte sie und schob Ärmel und Hosenbeine
hoch. Es wurden blau-rote Quetschungen sichtbar. Erma und er strichen mit den
Händen darüber. Die Wunden wurden deutlich kleiner, die Verfärbung wurde
heller. Der Ringlord hatte ihm das teilweise zerfetzte Hemd ausgezogen. Rote
Striemen, wie von einer Peitsche, zogen sich über den gesamten Oberkörper.
    »Der arme Kerl«, murmelte sie und strich sanft über die Wunden. Die Striemen
wurden schmaler, bis sie kaum noch sichtbar waren, einige verschwanden ganz.
    Gerrit kam langsam zu sich. Er öffnete die Augen und sah Erma und Aeneas
neben sich knien. Er blickte den Ringlord an.
    Der nahm ihn in die Arme, drückte ihn an sich und strich ihm durch die Haare.
»Es ist vorbei. Alles ist gut.«
    Gerrit klammerte sich fest. »Ich hab gedacht, ich müsste sterben.«
    Aeneas wiegte ihn sanft.
    »Du doch nicht, Kurzer! Was sollte ich denn wohl ohne dich machen?«, fragte
Adrian mit belegter Stimme.
    Erik merkte, wie ihm die Tränen in die Augen schossen, Holly wischte sich
übers Gesicht und schluckte.
    Lennart räusperte sich und erklärte dann heiser: »Gut gemacht, Kurzer! So
haben wir wenigstens einen schönen, großen Rastplatz.«
    »Diesen blöden Wald fackle ich so was von ab«, schimpfte Anna.
    Gerrit zitterte immer noch in Aeneas‘ Armen. Erma reichte dem Ringlord ein
frisches Hemd. Der sah seinen Schützling an und fragte sanft: »Geht’s?«
    Er schniefte. »Es brennt ein wenig an einigen Stellen. Sonst geht es.« Er
wischte sich resolut über das Gesicht und ließ sich ins Hemd helfen.
    »Wenn du gehuschelt werden willst, hättest du es uns auch einfach sagen
können«, bemerkte Adrian. Die Erleichterung war ihm deutlich anzumerken. »Du
kannst jetzt deine Streicheleinheiten haben. Wir sind bereit. Stimmt´s Leute?«
    Die spontane allgemeine Zustimmung ließ Gerrit wieder lächeln. Er sah den
Ringlord fast schüchtern an und flüsterte: »Danke! Ich danke dir.«
    Aeneas wuschelte ihm durchs Haar. »War mir ein Vergnügen.«
    Erik hielt seinem Freund eine Schokolade hin. »Weiße, extra für dich!«
    »Klasse! Hat vielleicht noch jemand Cola?«, fragte der grinsend und erhob sich
wackelig. Seine Kameraden unterstützten ihn sofort und nahmen ihn fürsorglich in
ihre Mitte. Alle redeten glücklich auf ihn ein.
    Karem und Suni fühlten sich ein wenig ausgeschlossen. Sie fühlte sich verantwortlich
für diese Situation und es plagte sie ihr schlechtes Gewissen. Sie hoffte
inständig, dass nicht noch mehr ihrer Begleiter verletzt werden würden.
    Erma sah ihren Verlobten besorgt an und fragte leise: »Wie sieht´s mit dir aus?
Du hast auch einige Risse im Hemd.«
    Der winkte kurz ab. »Es ist nichts. Du siehst erschöpft aus. Lass mal gut sein!«
    »Mir geht es gut. Stell dich nicht an!«, schimpfte sie und begann, an den Knöpfen
zu nesteln.
    »Ist ja gut«, wehrte er ab. »Ich mach ja schon.«
    Ihn hatten deutlich weniger Lianenstränge erwischt als Gerrit und er durfte sich
nach kurzer Behandlung durch seine Verlobte wieder anziehen.
    »Hattest recht, war nicht schlimm«, erklärte sie erleichtert.

    Erik schüttelte den Kopf »Weißt du was, Lennart? Ich mag deine Vegetation
überhaupt nicht.« Er wandte sich an den Ringlord. »Was machen wir jetzt?«
    Aeneas sah sich nach allen Seiten um. Er zeigte in nordöstliche Richtung. »Da
hinten, das ist vermutlich der Vulkanberg sein. Es steigt Rauch auf. Kannst du
gehen, Gerrit, oder soll ich dich tragen?«
    »Ich glaub, es geht, aber müssen wir wieder durch den Wald?«, krächzte der
und schüttelte sich.
    »Sieht so aus, als wenn es nur ein kurzes Stück ist. Und hier gibt es nur noch
Buschwerk. Die Baumriesen haben wir hinter uns. Dahinten siehst du auch schon
Felsen«, beruhigte Lennart ihn.
    »Ich brenn den jetzt

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