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Rhanmarú - Das tote Land (German Edition)

Rhanmarú - Das tote Land (German Edition)

Titel: Rhanmarú - Das tote Land (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liane Sons
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anderen Seite bei Erik und
Anna.
    Die Brücke verschwand und Aeneas taumelte. Lennart stützte ihn sofort.
    »Es ist alles okay, ich brauche nur eine kurze Pause«, erklärte der Ringlord,
setzte sich und schloss die Augen.
    »So etwas hab ich noch nie gesehen.« Ehrfurcht schwang in Annas Stimme mit.
    »Ich auch nicht«, stimmte Lennart zu. »So haltbare Illusionen kenn ich nicht.«
Die Freunde sahen sich in fassungslosem Staunen an.
    »Wir sind eben über eine nicht vorhandene Brücke gegangen«, flüsterte Karem
seiner Schwester zu. »Das glaubt uns keiner.«
    Sie nickte mit großen Augen. »Ich glaub das selbst nicht.«
    »Ob wir das auch können, wenn wir mit unserer Ausbildung fertig sind?«,
wollte Gerrit wissen.
    »Das wäre echt toll«, schwärmte Adrian. »Nie wieder Staus!«
    Erma kniete derweil bei ihrem Verlobten. »Bist du wach?«
    Er nickte.
    »Geht’s dir gut?«
    Ein erneutes Nicken.
    »Kann ich etwas für dich tun?« Sie erntete diesmal ein Kopfschütteln.
    »Oh bitte, sag doch was!«, bat sie.
    Er öffnete müde die Augen. »Ich fühl mich nur ausgelaugt. Koch einen Tee
oder mach einen Einkaufsbummel, aber lass mich einfach ein bisschen in Ruhe.«
Er schloss die Augen wieder.
    Sie wirkte leicht empört, entfachte jedoch ein Feuer, um Tee zuzubereiten. Das
Feuer tat ihnen allen gut. Lennart bemerkte, dass er innerlich immer noch fror.
Dankbar nahmen sie kurze Zeit später den Tee entgegen. Erma sah zu Aeneas,
traute sich allerdings nicht, ihn zu stören. Lennart nahm ihr grinsend den Becher ab
und stieß seinem Freund rücksichtslos den Ellenbogen in die Seite. »Hey, aufwachen!
Teatime!«
    »Was für Nervensägen«, stöhnte der, nahm aber den Tee mit freundlichem
Nicken an.
    »Sag mal, was war das eben?«, fragte Adrian. »Das war ganz anders, als
Magiestränge verbinden.«
    »Das funktioniert nur bei Elementzaubern. Feuer ist Feuer und Wasser ist
Wasser«, erklärte der Ringlord. »Wenn wir das mit Illusionen versucht hätten, wäre
höchstwahrscheinlich eine Brücke wie von Picasso herausgekommen. Jeder hat ja
so seine eigenen Vorstellungen, was Bauweisen betrifft.«
    »Du kannst so einfach Magie von uns abzapfen«, fragte Anna interessiert.
    Er nickte. »Ja, wenn ich gut gelaunt bin, kann ich dir sogar Magie von mir
übertragen.«
    »Können wir das später auch?«, wollte Gerrit wissen. Hoffnungsvoll strahlte er
den Ringlord an.
    »Vielleicht«, erwiderte der mit einem Lächeln. »Das wird sich zeigen.«
    »Kannst du das auch?« Holly sah Erma an.
    Die hatte die ganze Zeit ihren Verlobten angestarrt, erwachte aus ihren
Gedanken und schüttelte den Kopf. »Nein! Ich kenne auch keinen anderen, der das
kann.«
    Aeneas zwinkerte ihr zu. »Überlegst du, ob du das meiner Oma sagen musst,
weil das mit schwarzer Magie zu tun haben könnte?«
    Sie zuckte leicht zusammen, und er sah sie mit funkelnden Augen an und fuhr
fort: »Sie wird sich freuen. Sie hat es mir beigebracht. Im Vergleich zu ihr bin ich
allerdings ein Stümper. Das wird sie dir garantiert auch sagen.«
    »Der fallen bestimmt ganz andere Beschreibungen ein«, orakelte Lennart mit
lachender Stimme.
    Der Ringlord nickte. »Das könnte sein.«
    Er wandte sich an seine Schützlinge: »So, jetzt ist genug geredet. Schaut euch
nach einem Weg um, damit wir endlich weiterkommen. Und denkt dran: Anna
klettert nicht gern.«
    »Muss der uns eigentlich dauernd so hetzen?«, maulte Adrian.
    Eriks Augen blitzten übermütig. »Kannst du uns nicht einfach eine Treppe über
den Berg bauen?«
    »Macht voran!«, befahl der Ringlord streng.
    »Und du?«, fragte Lennart herausfordernd.
    Aeneas goss sich noch einen Becher Tee ein und antwortete bedächtig: »Ich bin
euer Führer und übernehme die Last der Verantwortung.«
    »Was wir wieder für ein Glück haben«, klagte Adrian, erhob sich aber.
     
    »Deine Bemerkung vorhin war nicht sehr nett«, beschwerte sich Erma, kaum
dass die Jugendlichen verschwunden waren.
    Ihr Verlobter sah sie entschuldigend an. »Tut mir leid, du hast nur so entsetzt
geguckt. Da konnte ich nicht widerstehen.«
    »Ja, wenn du auch nie was erzählst! Wie soll ich denn wissen, was du alles
kannst?«
    Er grinste breit. »Meine liebe Erma! Wenn wir schon mal allein sind, was ja
leider selten vorkommt, dann kann ich zwischen deinen Ausführungen höchstens
einmal ein »Ja« oder »Nein« einflechten. Sieh mich nicht so an! Ich hab ja auch
längst nicht so tolle Sachen zum Erzählen. Und außerdem

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