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Rhanmarú - Das tote Land (German Edition)

Rhanmarú - Das tote Land (German Edition)

Titel: Rhanmarú - Das tote Land (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liane Sons
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erreichbar.«
    »Findest du mich nett?«
    »Wenn du mich nicht gerade schlägst oder beschimpfst, bist du zauberhaft.« Er
sah sie liebevoll an, schlang jedoch vorsichtshalber die Arme um seine lädierten
Rippen.
    Erma lächelte leicht wegen dieser Geste, wurde dann aber wieder ernst. »Findest
du mich einigermaßen attraktiv?«
    Er nahm ihr Gesicht in beide Hände und sah sie eine Weile an. »Nein! Ich finde
dich wunderschön und ich hasse laufende Meter.«
    Sie strahlte ihn glücklich an und schmiegte sich in seine Arme. Er beugte sich
zu ihr hinunter. Sie sah ihm erwartungsvoll entgegen.
    Die Tür sprang auf, und Erik stürzte herein. »Aeneas, ich oh ... oh, Entschuldigung!
Ich wollte nicht stören.«
    Erma rannte mit rotem Kopf an ihm vorbei aus dem Zimmer.
    Der Ringlord schloss die Augen, atmete tief durch und sagte drohend: »Ich fass
es nicht. Irgendwann begehe ich einen Mord.«
    »Ich komm dann später noch einmal«, keuchte Erik und verließ eilends den
Raum.

    Damian hatte tatsächlich ein Bankett vorbereitet. Ein großer Saal erstrahlte im
Kerzenlicht. Eine kleine Kapelle spielte mit einfachen Zupf- und Blasinstrumenten
aus Holz fremdartige Weisen. Die Tische bogen sich unter der Last köstlicher
Gerichte. Männer in weißen Anzügen, die mit Goldtressen verziert waren, und
Frauen in bunten, langen Kleidern beäugten neugierig die Gäste.
    Die Jungen trugen nunmehr weiße Hosen und Jacketts, die mit goldenen Gürteln
zusammengehalten wurden. Richtig wohl schien sich keiner von ihnen darin
zu fühlen.
    Die Mädchen hatten in ihren Zimmern Kleider vorgefunden und schwebten
geradezu in den Raum. Anna gefiel sich in einem nachtblauen Gewand, das mit
Sternen bestickt war, und Erik hätte Holly fast nicht wiedererkannt. In einem
bodenlangen, grünen Kleid, das mit roten Fäden durchwirkt war, die exakt zu
ihrem Haar passten, wirkte sie auf ihn wie eine Fee aus einem fremden Reich. Er
war hingerissen. Trotzdem beschlich ihn die Furcht, dass sie auf einen Tanz mit
ihm bestehen würde. Er konnte dabei nicht gut abschneiden, da er noch nie getanzt
hatte. Also versuchte er, sie gar nicht erst auf diesen Gedanken kommen zu lassen,
indem er pausenlos redete. Suni und Karem hatten fast den ganzen Tag geschlafen
und fühlten sich nunmehr erholt.
    Ailina sah zauberhaft aus. Sie trug ein weißes Abendkleid, ihre Erscheinung
war elfengleich, und sie erntete bewundernde Blicke der Jugendlichen. Der Ringlord,
der seinen weißgoldenen Anzug einfach ignoriert hatte und als einziger Mann
Schwarz trug, unterhielt sich gerade mit Damian und sah kaum hoch, als sie sich
zu ihnen setzte.
    Damian hatte nicht nur das Fest organisiert. Er hatte Stunden damit zugebracht,
Erma ein Abendkleid zu organisieren und hatte sich als sehr tüchtig erwiesen, was
Änderungen betraf. Sie hatte den kleinen findigen Mann daraufhin umgehend in
ihr Herz geschlossen. So konnte sie am Abend alle Anwesenden damit verblüffen,
in einem enganliegenden schwarzen Abendkleid zu erscheinen. Adrians »Wow!«
tat ihr unglaublich gut.
    Ailina nahm schweren Herzens zur Kenntnis, dass Aeneas seine Verlobte mit
den Worten: »Du siehst umwerfend aus!« begrüßte.
    Damian rieb sich vergnügt die Hände. Er liebte es, Freude zu bereiten.
     
    Erik kam um das Tanzen nicht herum. Damian führte sie in die fremden Tänze
Ancors ein, und Erik stellte nach kurzer Zeit fest, dass es Spaß machte, über das
Parkett zu gleiten und zu hüpfen. Lennart und Lynnea wollten anscheinend gar
nicht mehr aufhören zu tanzen. Sie verbrachten Stunden damit. Anna war Suni
zuvorgekommen und tanzte schwungvoll mit Adrian. So musste Gerrit daran glauben
und mit Suni tanzen. Die bemerkte erstaunt, dass ihr Partner sich genauso elegant
wie Adrian bewegen konnte.
    »Ist gar nicht so viel anders als ein Schwertkampf«, erklärte der ihr freundlich.
»Nur ein bisschen gefährlicher«, fügte er grinsend an, als sie ihm auf den Fuß trat.
    Aeneas sah ihnen zu und bedankte sich bei Damian für seine Mühe. »Nach den
letzten Tagen ist es unglaublich schön, sie so ausgelassen zu sehen. Ich kann Euch
gar nicht genug danken.«
    »Nein, nein! Ich habe zu danken«, säuselte der. »Es hat mir selten etwas so viel
Freude bereitet. Unser Leben hier ist, wie soll ich sagen, eintönig. Gebt mir eine
Woche Zeit, und ich zeige Euch Ancor und stelle Euch sämtliche Einwohner des
Landes vor, mitsamt ihren Haustieren. Auf der einen Seite der Nebel auf der anderen
der

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