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Rhanmarú - Das tote Land (German Edition)

Rhanmarú - Das tote Land (German Edition)

Titel: Rhanmarú - Das tote Land (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liane Sons
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Vulkanberg. Kein Gebiet für Durchreisende.« Er machte ein so verzweifeltes
Gesicht, dass Aeneas lächeln musste.
    »Diese Zeit wird vorbei sein, wenn Ihr uns von den Drachen befreit«, mischte
sich Ailina in das Gespräch.
    »Wie kommt Ihr darauf? Angeblich werden doch immer wieder Dracheneier
ausgebrütet«, gab der Ringlord zu bedenken.
    »Die Prophezeiung!«, schnurrte sie mit Augenaufschlag. »Es wurde vorhergesagt,
dass unser zukünftiger König das letzt Drachenei zerstört und damit den
Vulkanberg zum Erlöschen bringt. Dann verschwinden auch die magischen Felder,
und wir sind frei.«
    »Und woher wisst Ihr, dass dies das Letzte ist?«, fragte Erma, mehr um Ailinas
Blick von Aeneas abzulenken.
    »Dieses Ei wurde vor langer Zeit vom letzten Drachen gelegt. Wenn ihr das Ei
zerstört, wird es keine weiteren Eier mehr geben können«, erklärte Ailina, die
weiterhin den Ringlord ansah. »Ihr könnt dies auch morgen mit meinem Großvater
besprechen. Er ist der Drachentöter. Der letzte Drache kam verwundet und bösartig
durch den Nebel zurück. Unser Volk hatte sich in der Burg verschanzt. Der Drache
war zu schwach, um sich seine Nahrung außerhalb unseres Reiches zu suchen und
griff in seiner Wut die Festung an. Auch wenn der Stein uns Schutz gewährte, so
konnten wir nicht mehr hinaus. Mein Großvater, bewaffnet mit dem Drachenstern,
einem Relikt unserer Vorfahren, bezwang den Drachen.«
    »Warum zerstört er dann nicht auch das Ei?«, fragte Lennart, der kurz zuvor an
den Tisch gekommen war.
    Ailina änderte nicht ihre Blickrichtung. »Der Stern hält den Schattendrachen,
den angeblich unsterblichen Urdrachen, in einem Schrein gefangen. Mein Großvater
holte den Stern unter vielen Opfern und brachte ihn nach dem Tod des letzten
Drachen zurück. Gegen die Eier zeigte er keine Wirkung. Mit unserer bescheidenen
Magie können wir das Ei nicht vernichten. Wir mussten auf euch warten.«
Sie strahlte Aeneas an: »Ihr werdet unser Retter sein. Eure Magie ist gewaltig.«
    Geht das schon wieder los, dachte der Ringlord genervt und forderte seine Verlobte
zum Tanz auf.
     

Kapitel 13
    Sie zogen am nächsten Morgen los. Karem und Suni hatten darauf bestanden,
auch die letzte Etappe mit zu bestreiten. Schließlich seien sie die Verantwortlichen.
Sehr zur Überraschung seiner Begleiter hatte Aeneas sofort zugestimmt.
    Jagos erleichterten die Reise. Das Reiten machte Spaß, auch wenn ihnen bei der
ersten Pause auffiel, dass ihre Kehrseiten schmerzten. Doch sie kamen unvergleichlich
schneller voran, als wenn sie marschiert wären. Noch befanden sie sich
in einem ausgedehnten Waldgebiet.
    »Was sagte Ailina? Drei Tagesmärsche?«, wollte Gerrit wissen.
    »Mir graut schon vor der blöden Klettertour«, erklärte Anna. »Ich hasse Bergsteigen.
Deswegen habe ich in jedem Manöver mindestens einen Berg, nicht wahr
Aeneas?«
    »Es ist alles eine Sache der Übung«, antwortete der.
    »Sind wir wirklich auf Kurs?«, fragte Lennart. »Ich hätte gedacht, wir müssten
uns nördlicher halten.«
    »Ich habe die Karten studiert«, erwiderte der Ringlord. »Das ist nicht der kürzeste
Weg aber der sicherste.«
    »Und wenn wir da sind? Wie zerstören wir denn das Ei?«, wollte jetzt Erik
wissen.
    »Ich werde es mit meiner großen Magie vernichten«, antwortete der Gefragte.
    »Klar!« Adrian grinste. »Unser Lord macht das.«
    »Na, sag schon deinen Spruch, Aeneas! Wir hängen alle an deinen Lippen«,
forderte Lennart grinsend.
    Der Ringlord sah ihn irritiert an. »Wir sollten jetzt weiter reiten.«

    Sie kamen an einen Fluss. Ihre Reittiere mussten sie in einem kleinen Gatter
zurücklassen. Auf dem Rückweg konnten sie sie wieder abholen.
    »Ein kurzes Stück flussabwärts gibt es eine Brücke, die für Jagos leider unpassierbar
ist«, erklärte Aeneas.
    »Na, dann wollen wir mal hoffen, dass die in einem besseren Zustand ist, als
die Letzte«, meinte Erik und betrachtete skeptisch die starke Strömung.
    Es war ein schmaler, steinerner Steg, der über den reißenden Strom führte. Sie
konnten nur hintereinandergehen.
    »Nicht sehr vertrauenerweckend«, murmelte Holly.
    »Seid bloß vorsichtig«, mahnte Lennart.
    Zu spät! Ein Stein brach unter Annas Fuß weg. Sie verlor das Gleichgewicht
und stürzte mit einem Aufschrei in die Tiefe.
    Erik versuchte, sie zu halten, konnte sie aber nicht mehr greifen.
    »Wer ist der beste Schwimmer?«, fragte Aeneas.
    Lennart starrte ihn kurz an und sprang in die Fluten. Anna

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