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Rhanmarú - Das tote Land (German Edition)

Rhanmarú - Das tote Land (German Edition)

Titel: Rhanmarú - Das tote Land (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liane Sons
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ab!«
    Karem sah ihn an. »Sollte sie das nicht lieber selbst entscheiden? Du führst hier
nicht das Kommando! Es sind Ältere anwesend.«
    Der beachtete ihn gar nicht. »Ich werde Aeneas festbinden. Es wird ihm nichts
passieren.« Er sah sie müde an. »Bleib oben und wir reiten nicht weiter. Wenn du
der Ansicht bist, er benötigt deine Heilmagie, solltest du deinen Hintern allerdings
möglichst bald bewegen.«
    Alle Begleiter sahen ihn fassungslos an.
    Erma war sprachlos vor Wut.
    »Steig bitte ab!«, forderte Anna und stellte sich neben ihren Kameraden. »Ich
reite sonst keinen Schritt weiter.«
    Ihr blieb nichts anderes übrig. Beiden war anzusehen, dass ihre Meinung
unumstößlich war.
    »Du nimmst dich wohl sehr wichtig, was Adrian?«, fragte Karem mit
zusammengekniffenen Augen. »Jetzt, wo der Ringlord und Lennart aus dem Weg
sind.«
    Der sah ihn nur kurz an. »Zumindest wichtiger als dich«, erwiderte er trocken
und begann mit der Sicherung. Erma und Anna unterstützen ihn dabei. Nachdem
sie alle davon überzeugt waren, dass ihn nunmehr kaum noch etwas aus dem Sattel
heben konnte, sagte Erma leise: »Adrian, Aeneas wäre jetzt sehr stolz auf dich.«
    Der funkelte sie unwirsch an. »Ganz bestimmt!« Mit grimmiger Entschlossenheit
legte er dem Ringlord einen Knebel an.
    »Oh, nein!«, keuchte Karem.
    Anna schluckte schwer, schwieg aber.
    Adrian wandte sich brüsk ab und ging zu seinem Tier. »Ich reite als Erster!
Erma, du bist die Zweite. Halte den Bogen bereit! Anna, du reitest als Letzte. Sieh
dich hin und wieder um, damit wir nicht böse überrascht werden. Ailina, du führst
Aeneas‘ Jago.« Er schluckte kurz. »Sollte es Schwierigkeiten geben, lass es los!«
    Sie blickte ihn entsetzt an. »Das könnte ich nie.«
    »Das ist dann dein Problem«, erwiderte er schulterzuckend. Er war sich völlig
sicher, dass sie im letzten Moment loslassen würde. Zwar mit viel Geschrei, aber
sie würde loslassen, im Gegensatz zu Erma oder Anna oder ihm. Er schluckte seine
immer wieder aufsteigenden Magensäfte hinunter und wandte sich an Karem.
»Irgendwelche Einwände? Möchtest du vielleicht als Erster reiten?«
    Er wartete keine Reaktion ab, sondern schwang sich in den Sattel und nahm
seinen Bogen.
    Suni war kurze Zeit später fast gegen ihren Willen beeindruckt. Zurecht hielt sie
sich für eine gute Reiterin. Wie Adrian jetzt aber seinen Jago nur mit den Knien
lenkte und den Bogen dafür in der Hand hielt, war schon sehenswert.

    Der spürte, dass jemand oder etwas ihnen entgegen kam. Er ließ sein Tier langsamer
gehen und spannte den Bogen.
    »Da kommt was, Erma! Schieß möglichst an mir vorbei!«, bat er, ohne den
Blick vom Pfad zu lassen. Er stutzte und glaubte, nicht richtig zu sehen.
    Dragan kamen Keulen schwingend in Sicht.
    »Euch hab ich ja nun wahrhaftig ins Herz geschlossen«, knurrte er wütend und
schoss den ersten Pfeil. Ein Dragan fiel. Neben ihm wankte der Zweite. Ein Pfeilschaft
ragte aus seiner Brust. Die Feinde, nunmehr noch fünf an der Zahl, rissen
ihre hölzernen Schutzschilde hoch und stürmten auf die Reiter zu.
    Adrian sprang mit lautem Gebrüll aus dem Sattel und rannte ihnen, sein
Schwert schwingend, entgegen. Er legte seine ganze Wut auf die haarigen Biester,
seine Angst um Erik und Aeneas und seine Frustration der letzten Stunden in
seinen Angriff. Wie besessen schlug er auf die Feinde ein. Die Deckung der Dragan
erwies sich als völlig wirkungslos gegen einen Angreifer, der mit unglaublicher
Schnelligkeit abtauchte, zustieß, herumwirbelte und ein neues Ziel fand.
    Dabei schrie der wild: »Der ist für Holly und der ist für Gerrit und der ...«
    Die Dragan fielen und sie fielen schnell.
    Erma, die Adrian zur Hilfe eilte, konnte nur noch helfen, die behaarten Körper
aus dem Weg zu räumen.
    »Ich wünschte nur, es wären mehr gewesen«, zischte er. »Aber vielleicht hab
ich ja Glück. Der Weg ist lang.« Er ging zurück und schwang sich in den Sattel.
    Erma sah ihm nur kopfschüttelnd hinterher.
    »Gut gemacht«, jubelte Anna von hinten. »Du bist wirklich der größte Custor.«
    Ailina war ziemlich überwältigt und erklärte ihren Begleitern mit großer Aufrichtigkeit:
»Ich werde demnächst besser vorsichtiger sein mit meinen Äußerungen.«
    »Ja«,
erwiderte das Mädchen freundlich. »Aeneas sagt auch, dass er dazu neigt,
ein Hitzkopf zu sein. Man sollte ihn nicht zu sehr reizen. Lennart und Erik können
ihn meist beruhigen, aber die sind ja nicht

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