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Rhavîn – Gesang der schwarzen Seele 1 (German Edition)

Rhavîn – Gesang der schwarzen Seele 1 (German Edition)

Titel: Rhavîn – Gesang der schwarzen Seele 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janine Höcker
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Finger einer Klaue gleich blitzschnell um seinen Hals legten und ihn in die Höhe zerrten.
    „Ich will nicht wissen, wo es geschehen ist und wer von euch Tölpeln Schuld daran trägt, Gorzak. Ich weiß selbst, dass ich genügend Wächter ausgesandt hatte, um eine ganze Armee der Sícyr´Glýnħ aufzuhalten“, zischte N’thaldur, schoss nach vorne und starrte die gnomenhafte Kreatur aus funkelnden Augen zornig an. „Ich beliebe zu wissen, wenn etwas geschieht, und zwar sofort und nicht erst Tage später!“ Der Zauberer spie die Worte aus, als seien sie glühende Kohlen. „Schließlich habe ich dich und deine unfähigen Kameraden rechtzeitig fortgeschickt. Ihr hättet mich sofort unterrichten müssen, als dieser verfluchte Dunkelelf durch unsere Reihen gebrochen ist und nicht erst heute! Er kann inzwischen meilenweit vorangekommen sein.“ Sein verzerrtes Gesicht war nicht mehr als eine wuterfüllte Grimasse. Seine Hand zerdrückte den kleinen Informanten beinah.
    „Ich ... ich ... verzeiht mir, Herr. Ich kam nicht rechtzeitig, weil ich sichergehen wollte, dass der Dunkelelf wirklich schon unsere Grenzen passiert hat. Ich wollte ... ich wollte Euch nicht mit einer Botschaft belästigen, von der ich nicht sicher weiß, dass sie wahr ist.“ Mit heiß glühendem Gesicht und aus den Höhlen quellenden Augen starrte der Gnom den Zauberer an. „Wie ... Ihr wisst, Herr ... ist den Orks und den Trollen nicht immer zu trauen. Ich konnte doch nicht ahnen, dass ... dass sie mir dieses Mal wirklich direkt die Wahrheit sagen würden.“ Der verkrüppelte Gnom röchelte und strampelte in seiner Luftnot panisch mit den Beinen. „Ihr erdrückt mich, Herr!“ In blinder Angst krallte er seine Finger in N’thaldurs Hand.
    „Verflucht!“, schrie N’thaldur im gleichen Moment. Hasserfüllt schleuderte er seinen Spion durch den Thronsaal. Ungebremst prallte der Gnom gegen die Wand, blieb leblos neben dem zerborstenen Weinkrug liegen.
    „Es kann nicht sein, dass diese Dunkelelfen meine Pläne durchkreuzen“, fluchte der Zauberer. Langsam stand er auf. Mit wehenden Gewändern schritt er in der riesigen Halle seines Thronsaals auf und ab. „Dieser Rhavîn wird Schwierigkeiten bekommen, dafür werde ich sorgen. Er darf Dragelund niemals erreichen. Seine Pläne dürfen nicht durchgeführt werden.“ N’thaldur blieb stehen, er dachte nach. „Laut meinem Informanten hat der Sícyr´Glýnħ nun noch Verstärkung gefunden. Eine Hexerin des Bundes unter den verwobenen Grauen, wie er sagte. Mhm, diese Zauberer sind mächtig, das muss ich einräumen. Aber das wird kein Hindernis für mich sein, den Dunkelelfen auszuschalten – oder eben auch beide, wenn sich mir die Hexerin ebenfalls in den Weg stellen sollte.“
    Schnellen Schrittes verließ N’thaldur seinen Thronsaal und betrat die verworrenen Gänge im Inneren seines Turms.
    „Wenn die Dunkelelfen ihre Pläne verwirklichen und ihre Macht ausweiten, wird meine Autorität geschwächt“, fluchte er, während er mit wehenden Gewändern durch die Gänge eilte. Das gesamte Mauerwerk bestand aus schwarzen Steinen, in die hin und wieder Nischen eingelassen waren, die Skulpturen oder andere Kunstwerke beherbergten. „Lhagaîlan daé Yazyðor, ich erkläre dir hiermit, wie schon so oft, den Krieg. Auge um Auge, jetzt mehr denn je!“
    In regelmäßigen Abständen zierten unscheinbare, magische Lichtquellen die hohen Mauern – ihr fahles blaues oder lila Licht genügte den Wesen innerhalb des Turms vollauf, um sehen zu können wie am Tage – für menschliche Augen wären sie kaum erkennbar gewesen. Zwar kamen die meisten der Kreaturen Monnovreks auch ohne Licht aus, doch da N’thaldur einen gewissen Sinn für Ästhetik hatte, erachtete er das Wechselspiel der Lichtfarben als ansehnlich.
    „Es hat mich einiges an Mühe und Zeit gekostet, die Menschen der Nordmarken so weit zu unterwerfen, dass sie mich akzeptieren und mich mit ihren Fackeln, Keulen und Verschwörungsriten verschonen.“ Mehr als fünfhundert Jahre lang lag ich im ewigen Streit mit diesen Barbaren, nur um mein Vorrecht als oberster Herrscher und Gebieter im Norden Bønfjatgars zu erringen. N’thaldur schüttelte entnervt den Kopf und fluchte: „Niemals vermochte ich es, trotz aller Bemühungen, Lhagaîlan daé Yazyðor zu besiegen. Er ist ein Dorn in meinem Auge, solange ich denken kann.“ Voller Zorn griff der Zauberer in eine der Nischen hinein, ergriff die Skulptur, die er dort vorfand, und schleuderte sie in

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