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Rhavîn – Gesang der schwarzen Seele 1 (German Edition)

Rhavîn – Gesang der schwarzen Seele 1 (German Edition)

Titel: Rhavîn – Gesang der schwarzen Seele 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janine Höcker
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Spur der Nacktheit in sich – eine Kombination, die sie anlockte, aber auch abwies und den Kontakt mit dem ehrwürdigen Wesen verkomplizierte.
    „Sei mir gegrüßt, werter Freund“, begrüßte Rhavîn das Einhorn mit sanfter Stimme. Er verneigte sich leicht. „Ich bin froh, dass du weiter mit mir ziehst, Nymion, und mich auf meiner weiteren Reise begleitest.“
    Der Elf legte die rechte Hand auf die Nüstern des Einhorns und strich behutsam darüber, während er zu Auriel gewandt sagte: „Auriel, dies ist Nymion, mein geschätzter Freund.“ Er drehte sich zu dem Einhorn zurück und stellte Auriel vor, die sich schüchtern verneigte. Erschrocken wich sie einen Schritt zurück, als das schwarze Geschöpf mit tiefer Stimme zu sprechen begann.
    „Ich danke dir, Rhavîn, doch habe ich euch bereits beobachtet und weiß, wer sie ist. Fürwahr, du hast dir eine zauberhafte Begleiterin gesucht – im wahrsten Sinne des Wortes.“ Die Augen des Einhorns waren tief wie der Ozean und von solch strahlendem Ausdruck wie der Vollmond in sternenklarer Nacht.
    Auriel schien neben Nymion wie ein zerbrechliches Mädchen, doch auch Rhavîn, selbst hochgewachsen, wirkte neben dem Einhorn zierlich.
    „Nun denn, lasst uns aufbrechen, um endlich zu erreichen, wonach es uns sehnt“, verlangte Rhavîn. Während sich Nymion bereits wieder dem Weg zuwandte, winkte der Waldläufer Auriel heran, um sie aufzufordern, ihn zu begleiten.
    Weiter führte ihr Weg die Gefährten durch den Wald, der weder an Schönheit noch an Imposanz einbüßte. Zauberhafte Orte von grüner Idylle wechselten sich mit magiedurchfluteten Lichtungen und uralten Bäumen ab. Das Unterholz war nach wie vor dicht, sodass Nymion, der voranging, hin und wieder einen Umweg beschreiten musste, um nicht Gefahr zu laufen, zu stolpern.
    Die ungewöhnliche Gruppe reiste bis zum Abend, ohne eine Pause einzulegen. Doch als die Nacht hereinbrach und es für Auriel zu dunkel und somit zu gefährlich wurde, um weiterzugehen, beschloss Rhavîn, dass es Zeit wäre, einen geeigneten Lagerplatz zu suchen.
    Nach kurzer Zeit stieß die Gruppe auf eine grasbewachsene Lichtung, in deren Mitte eine einzelne, knorrige Eiche ihre Äste zum Himmel hinaufstreckte. Unter dem prachtvollen Baum entsprang aus einer sprudelnden Quelle ein kleiner Bachlauf, der in Schlangenlinien quer über die Lichtung floss und schließlich im Unterholz des Waldes verschwand.
    „Lasst uns hier lagern, hier ist ein guter Platz“, befand Rhavîn.
    Da auch Auriel und Nymion seinem Vorschlag zustimmten, errichteten sie dicht neben der Eiche ihr Nachtlager. Während die Zauberin frisches Wasser in ihren Wasserschlauch füllte und sich an dem kühlenden Quell labte, entfachte Rhavîn ein Feuer.
    Der Elf trug ein Kaninchen bei sich, das er am Morgen erst erlegt hatte. Er häutete das Tier und briet es über dem Feuer, sodass er und Auriel davon essen konnten.
    Schließlich legten sich außer Nymion alle zur Ruhe – das Einhorn übernahm die erste Wache in dieser Nacht, während Rhavîn den mittleren und Auriel schließlich den letzten Abschnitt übernehmen wollten.

Sechstes Kapitel: Dämonenbrut
     
    Krachend zerschellte der Weinkelch an der schwarzen Wand, das blutrote Getränk spritzte schäumend auf den Boden.
    Der immerwährend durch die Halle strömende Magiestrom flackerte kurz und wurde für einige Augenblicke von seiner gewöhnlichen Bahn abgelenkt.
    N’thaldur, der selbst ernannte Fürst der finsteren Magie, saß mit düsterer Miene auf seinem Thron. Er konnte die Nachricht kaum fassen, die sein Vertrauter ihm gerade überbracht hatte.
    Vor zwei Tagen schon hatte der Zauberer Kundschafter und dämonische Boten ausgesandt, die ihm berichten sollten, wie weit die Reise des Dunkelelfen fortgeschritten war, den der Fürst der Sícyr´Glýnħ ausgesandt hatte. Nur ein Einziger war zurückgekehrt. Seine Worte machten N’thaldur innerlich ungehalten, auch wenn es ihm gelang, seine Unruhe nach außen hin weitestgehend zu verbergen. Bis jetzt war lediglich der Weinkelch seinem glühenden Hass zum Opfer gefallen.
    „Ich kann mir auch nicht erklären, wie der Dunkelelf es geschafft hat, unsere Barrikaden zu umgehen“, murmelte eine gnomenhafte Gestalt, die zu Füßen des Finstermagiers kniete und sich nun ehrerbietend der Länge nach auf den Boden warf. „Herr, er muss eine Bresche geschlagen haben. Vielleicht bei den Trollen oder ...“ Der Untergebene des Zauberers wurde unterbrochen, als sich N’thaldurs

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