Rhavîn – Gesang der schwarzen Seele 2 (German Edition)
bitten, auch meine Wahl zu akzeptieren. Lass uns gemeinsam weiterziehen.“ Rhavîns Augen wurden feucht, die Klinge in seiner Linken zitterte leicht. Doch er strahlte Ruhe und Unbeugsamkeit aus. Sein Entschluss war unumstößlich, er hielt zu Auriel.
„Niemals!“, wetterte das schwarze Einhorn. Nymion stieg wiehernd auf die Hinterhufe, er blickte Rhavîn drohend an. „Wir werden uns wiedersehen, Rhavîn Khervas, doch nicht, wenn die Situation so bleibt, wie sie heute ist. Gehab dich wohl!“ Mit diesen Worten preschte Nymion in den Wald hinein. Er verschwand, ohne sich einmal umzusehen.
Achtzehntes Kapitel: Wilde Hatz
„Ach, Rhavîn!“ Auriel sank schluchzend auf die Knie. Sie verbarg das erhitzte Gesicht in den Händen. „Das wollte ich nicht. Das ... nein ...“
Der Dunkelelf, der bis zu diesem Augenblick noch verärgert hinter Nymion hergeblickt hatte, ließ sein Schwert fallen. Bestürzt kniete er sich neben Auriel hin, um sie tröstend in die Arme zu schließen.
„Was hast du?“ Sie hörte Rhavîns warme Worte dicht neben ihrem Ohr, spürte seine zärtliche Umarmung und das Kitzeln seiner Haare auf ihrer Haut.
Seufzend sog sie die klare Morgenluft ein und erklärte dann mit zitternder Stimme: „Ich habe niemals gewollt, dass es dazu kommt. Nie hatte ich beabsichtigt, dass du dich zwischen mir und deinem wertvollsten Freund entscheiden musst!“ Die junge Frau blickte auf. Rhavîn wischte mit einer vorsichtigen Handbewegung die Tränen von ihren geröteten Wangen.
„Das weiß ich, Auriel.“ Der Meuchelmörder wirkte kaum bekümmert über die Situation. „Mach dir keine Sorgen. Ich hatte schon häufiger Auseinandersetzungen mit Nymion. Erfahrungsgemäß wird er in meiner Nähe bleiben und wieder zu mir stoßen, sobald die Lage gefährlich wird.“
„Bist du dir sicher?“ Auriel schniefte. Hoffnungsvoll blickte sie in Rhavîns schwarze Augen.
„Glaube mir, wenn es uns schlecht ergehen sollte oder wir angegriffen werden, wird Nymion wieder zurückkehren.“ Im gleichen Moment fasste er Auriel bei den Händen und zog sie auf die Füße. „Bitte lass uns jetzt etwas essen und dann aufbrechen, damit wir nicht zu spät kommen. Du weißt, wie wichtig mir dieser Auftrag ist. Für mein Volk hängt viel von seiner Erfüllung ab.“ Rhavîn senkte den Blick. „Außerdem wird mein Fürst mich hinrichten lassen, wenn ich versage.“
„Nein!“ Auriel schnappte nach Luft. „Das lasse ich nicht zu! Niemand wird dich töten, wenn ich es verhindern kann, dazu liebe ich dich zu sehr!“
„Ach, meine Liebe“, seufzte Rhavîn und lächelte ein wehmütiges Lachen, ohne den Satz zu vollenden. Schnell wandte er die Aufmerksamkeit dem toten Hasen zu und bereitete ihn vor, während sich Auriel daran machte, ein Feuer zu entzünden. Dann spießte Rhavîn die zappelnden Käfer auf einen Zweig und steckte sie neben der Feuerstelle in den Boden.
Wenig später brieten das zarte Fleisch des Hasen und die Insekten über lodernden Flammen. Auriel lag, in Rhavîns Schoß gelehnt, dicht neben den Flammen. An ihren bloßen Füßen spürte sie die flackernde Hitze. Der Dunkelelf lehnte an einem der Felsen. Er hatte Waffen und Rüstung abgelegt und küsste die Hexerin sachte auf ihr langes, braunes Haar.
In diesem Moment fühlte sie sich so wohl, wie sie es selten zuvor erlebt hatte. Rhavîn hielten Auriel geborgen in den Armen, während er den Kopf an ihren lehnte. In ihrem Rücken spürte sie seinen warmen Brustkorb und seine Atembewegungen.
Rhavîn fühlte Auriels zartgliedrigen Körper, roch den feinen Duft ihrer samtweichen Haut.
Es dauerte nicht lange, ehe der Geruch des röstenden Fleisches anregend zum Himmel aufstieg. Der Sícyr´Glýnħ löste seine rechte Hand aus der Umarmung, ließ sie wie beiläufig über Auriels Körper streichen. Zärtlich berührte er ihr Gesicht, forderte sie mit einer sachten Geste auf, sich umzuwenden.
Die Hexerin blickte über die Schulter zurück und spürte im gleichen Moment eine weiche Berührung auf ihren Lippen als Rhavîn sie sanft küsste. Dieser Kuss löste eine Woge der Wärme in ihr aus und rief ein lustvolles Pochen in ihrem Schoß hervor, das sie dazu drängte, noch näher an den Dunkelelfen heranzurücken. Seine Zunge tastete sich vorsichtig in ihren Mund. Als sie begann, die ihre zu umspielen, vergaß Auriel alles um sich herum.
Rhavîns Hände strichen sanft wie ein Windhauch unter ihre Tunika, um nur wenige Augenblicke später in ihrer braunen Bluse zu
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