Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Rheines Gold

Titel: Rheines Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
Vom Netzwerk:
und, Rufina, wenn diese Männer etwas mit Meles zu tun haben, dann weiß er jetzt, dass ich lebe und ihm auf der Spur bin.« Maurus legte ihr den Arm um die Schulter und drückte sie leicht an sich. »Vielleicht ist es sogar ganz gut, dass du hergekommen bist. Wer weiß, welche hässlichen Ideen er entwickelt.«
    Einen Moment kostete Rufina die kleine Traulichkeit aus, dann richtete sie sich auf.
    »Es ist gut, dass ich gekommen bin. Maurus, ich war gestern bei einem Goldschmied. Ich... also, ich muss dir noch etwas sagen. Bitte zieh keine falschen Schlüsse daraus.«
    »Das Geständnis einer zart erglühenden Ehefrau ist immer spannend anzuhören. Erzähle, rote Rufina!«
    Sie berichtete ihm von der Orgie, die Meles in der Therme veranstaltet, und von dem Schmuck, den er ihr aufgedrängt hatte.
    »Lohn der Sünde, süße Rufina?«
    »Nein, Maurus.«
    »Na gut, erzähl weiter. Was hat der Goldschmied damit zu tun?«
    Sie berichtete auch das und war es zufrieden, in Maurus einen aufmerksamen Zuhörer zu haben.
    »Ungemünztes Gold also. Zu Münzen geschlagen. Ich habe schon einige gefälschte Aurei in der Hand gehabt. Claudus sagt, man macht keinen großen Umstand darum, da Münzen hier in den Provinzen rar sind. Aber es ist natürlich ein Weg, um an ein Vermögen zu kommen. Wir können demnach fast sicher sein. Diese Bande hat etwas mit Meles zu tun. Ich frage mich, welcher Goldschmied sich dazu hergibt. Dorovitrix, meinst du, tut es nicht.«
    »Vermutlich jener Swidger, den er erwähnte. Oder Albin. Das sind Germanen.«
    »Ich werde es prüfen. Gute Arbeit, Füchschen.«
    »Du bist mir nicht böse?«
    »Ich sollte es wohl sein, wenn ich dir ein besserer Mann wäre, Rufina. Aber ich bin es nicht. Du bist sehr selbstständig geworden.«
    Sie senkte schuldbewusst den Kopf. Ja, viel selbstständiger, als es einem treuen Weib anstand. Aber dann gewann ihr Sinn für Verantwortung wieder die Oberhand.
    »Da ist noch etwas, das Burrus und ich herausgefunden haben. Es erklärt vermutlich die Art, wie Sabina Gallina und ich entführt wurden.«
    Sie erzählte in sehr nüchternen Worten, wie sie Oda mit Meles angetroffen hatte. Dabei konnte sie beobachten, wie die Miene ihres Mannes sich förmlich versteinerte.
    »Das ist böse, Rufina. Das ist wirklich übel«, meinte er nach einer Weile.
    »Ja, es tut mir Leid, aber ich musste dir das sagen. Oda war deine Geliebte, nicht wahr?«
    »Viel schlimmer, Rufina. Sehr viel schlimmer. Oda ist Halvors Tochter.«
    Rufina entfuhr ein unschönes Wort. Als sie sich wieder gefangen hatte, meinte sie: »Aswins Frau - er war einer der ermordeten Entführer - hat angedeutet, ihr Mann habe mit Halvors Tochter in Kontakt gestanden. Er war es auch, der die Bedingungen für die Entführung aushandelte. Ich wusste damals nicht, dass es Oda war.«
    »Wir müssen mit Halvor sprechen! Und das wird hart.«
    »Ich werde es tun, Maurus. Du schläfst besser noch ein bisschen.«
    »Nein, Rufina. Ich bin jetzt viel zu wach.« Er stand auf und schüttelte sich die Heuhalme aus den Kleidern. Dann griff er das Bündel, das neben ihm lag, und meinte: »Du darfst mir bei einem kalten Bad behilflich sein. Komm mit.«
    Sie traten aus der Scheune, und Maurus schlug Burrus freundschaftlich auf die Schulter. Dann haspelte er aus dem Brunnen einen Eimer Wasser hoch, entkleidete sich und ließ sich von Rufina mit dem kalten Nass übergießen. Sie sah noch weitere Schrammen und Prellungen, die er sich zugezogen hatte, sagte aber nichts weiter dazu. Dafür holte sie noch einen zweiten Eimer Wasser aus dem Brunnen.
    Mit seiner fleckigen Tunika trocknete Maurus sich ab und zog die sauberen Kleider an.
    »Ich werde zwei Tage im heißen Caldarium liegen bleiben, wenn das hier vorbei ist. Und tiegelweise Salböl auf meinem Körper verteilen.«
    »Könnte ich dir dabei ebenfalls behilflich sein?«
    »Ich lasse mich nicht von kleinen Jungen einsalben!«
    »Na gut, dann wird Burrus das übernehmen, der ist ein gestandener Mann mit harten Händen. Das wird dir richtig gut tun!«
    »Vielleicht sollte ich doch eine Ausnahme machen?«
    Maurus zwinkerte Rufina unerwartet gut gelaunt zu. Aber als sie zu Halvors Haus gingen, wurden sie beide wieder ernst.
     
    Halvor hörte ihnen mit zunehmend grimmiger Miene zu.
    »Sie wollte unbedingt in der Stadt leben. Sie hat Haus und Hof verlassen, aber ich habe sie noch immer als meine Tochter betrachtet. Ich tue es auch jetzt noch. Ich übernehme die Verantwortung für ihr Handeln!«
    »Halvor,

Weitere Kostenlose Bücher