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Rheingau-Roulette

Rheingau-Roulette

Titel: Rheingau-Roulette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sia Wolf
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die Männer mit den dicken Autos und den großen, wirklich großen und sehr locker sitzenden Brieftaschen!“
    „Ach? Meinst du die mit den schlanken, wirklich sehr schlanken, langbeinigen und schönen Supermodels am Arm?“ Arno winkte seiner Frau süffisant zu und zog ab.
    „Blödmann.“ Caro zog ihrem Mann eine Grimasse hinterher und sah Alexandra auffordernd an. „Na, jetzt aber. Was war mit Hannes?“
    Alexandra sah ihre Cousine an. „Wir haben gestritten. Was sonst?“
    „Na klar. Was tut ein liebendes Paar sonst, bis es endlich zu Potte kommt.“
    „Wir sind ganz sicher kein liebendes Paar.“ Alexandra fühlte sich ertappt.
    Caro grinste. „Nein, natürlich nicht.“ Sie stupste ihre Cousine leicht an. „Ich bin mal gespannt, wie lange es dauert.“
    „Da kannst du lange warten. Da passiert gar nichts!“
    „Gar nichts? Bisher hatte ich den Eindruck, bei euch passiert dauernd etwas.“
    „Caro?“ Alexandra räusperte sich. „Sag mal, sieht es wirklich so aus, als wäre ich wie verrückt hinter Hannes her?“
    Caro lächelte sie beruhigend an. „Nun, sagen wir mal so. Ihr beide nehmt euch nichts, in Sachen wer hinter wem her ist.“
    „Wie meinst du das?“
    „Genau so. Ihr schleicht ...”
    „Oh, ihr habt ja gar nichts zu trinken! Das muss sofort geändert werden.“ Sändi nahm Caro links und Alexandra rechts am Arm und zog sie zu der drahtigen Frau, die ein Tablett mit Sektgläsern in der Hand balancierte.
    „Ihr verdurstet ja bei dieser Hitze. Greta kümmerst du dich bitte auch um diese beiden Damen?“ Sändi stellte sie vor dem Sekttablett ab und verschwand zur Theke.
    Alexandra und Caro sahen sich verdutzt an und begannen zu lachen. „Was war das denn?“
    „Möchten Sie einen Champagner?“ Greta hielt ihnen das Tablett unter die Nase.
    „Wo waren wir stehengeblieben?“ Alexandra nahm sich ein Glas.
    „Eigentlich da drüben!“
    Caro wies auf die Stelle, an der sie eben noch gestanden hatten. Greta reichte ihr ebenfalls ein Glas und wandte sich den nächsten Gästen zu.
    „Caro, du weißt genau, was ich meine!“
    „Ja, natürlich.“ Sie lächelte verschmitzt. „Also was wollte ich sagen?“
    „Prost!“
    Neben ihnen war Wolfgang aufgetaucht. „Du wolltest sicher ‘Prost‚ sagen, oder?“
    „Wolfgang, mein Lieber. Wo warst du die ganze Zeit? Hast du mit Sändi über alte glückliche Zeiten geplaudert?“
    Ein finsterer Blick traf auf Caros unschuldigen Gesichtsausdruck.
    „Biest!“
    Alexandra warf einen neugierigen Blick auf ihre Cousine, die mit einem harmlosen Lächeln Wolfgang anblinzelte und an ihrem Champagner nippte.
    „Wieso, was ist mit Sändi und dir? Wenn ich mal so indiskret fragen darf?“
    Wolfgang sah freundlich auf Alexandra herunter. „Das bösartige Aas neben dir ist deine Cousine, nicht wahr?“
    Alexandra nickte. Also durfte sie ihn nicht fragen, warum er auf Sändi so allergisch reagierte.
    „Ich hole mir etwas zu trinken, sonst überstehe ich diesen Abend nicht. Die Hexe neben dir kann dir in der Zwischenzeit erzählen, warum mich Sändi nervt.“ Er drehte sich zu Caro und tippte ihr auf das Kinn. „Die ersten schwarzen Hexenhaare kommen schon.“
    „Warum nur habe ich plötzlich so einen schwefeligen Geruch in der Nase?“ Caro zog frech ihre kleine Nase kraus.
    „ ... und bald wächst die Warze auf der Nase!“ Wolfgang drehte sich zur Theke.
    Friedfertig spottete Caro hinter ihm her. „Humpel nicht so doll, Wolfi, sonst fällt dein Pferdefuß doch noch auf!“
    Alexandra sah ihre leicht boshaft grinsende Cousine an. „Ein ausgesprochen liebenswerter Umgang, den ihr pflegt. Also, was ist mit Sändi und Wolfgang?“
    „Nichts mehr.“
    „Wie, nichts mehr? Das heißt, da war mal was?“
    „Ja. Die beiden waren ein Paar, bis der Produzent kam. Dann ist Sändi, der Wolfgang nie gut genug war, Knall auf Fall ausgezogen.“
    „Ach so. Deshalb kannst du sie nicht leiden.“ Süffisant lächelte Alexandra sie an. „Du magst Wolfi, den Beelzebub!“
    Caro seufzte. „Ja, ich gebe es zu. Ich mag ihn. Und es dauert mich, dass er immer daneben greift, was die holde Weiblichkeit betrifft.“
     
    Es war drei Tage nachdem Caro mit ihrer Familie in den Urlaub gefahren war. Alexandra schleppte gerade die letzten Kisten aus dem Haus und wuchtete sie in ihr Auto.
    „Hallo!“ Dorothea kam langsam mit ihrer Tochter den kleinen Weg entlang geschlendert. Beide trugen bunte Kleider im Hippiestil und ihre Sonnenbrillen sahen aus wie Modelle von Janis

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