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Rhosmari - Retterin der Feen

Rhosmari - Retterin der Feen

Titel: Rhosmari - Retterin der Feen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Hanser Verlag
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»Einige von uns haben Besseres zu tun, als mit Schwertern herumzufuchteln. Wie kommst du darauf, dass wir mit deinem Krieg überhaupt etwas zu tun haben wollen?«
    »Das habt ihr schon«, erwiderte Rob, »ob ihr es wollt oder nicht. Die Kaiserin wird die Eiche bald angreifen und dann müsst ihr entweder kämpfen, oder sie wird euch versklaven.«
    »Und wer ist daran schuld?«, rief Malve. »Keine von uns Eichenfeen wäre in Gefahr, wenn nicht diese beiden« – sie zeigte mit dem Finger auf Linde und Timothy – »so dumm gewesen wären, ins Reich der Kaiserin einzudringen und dort überall aufzufallen.« Sie verschränkte empört die Arme. »Sollen sie doch gegen die Kaiserin kämpfen. Uns andere verschon damit bitte.«
    Timothy hatte sich eigentlich nicht einmischen wollen, aber eine so unverschämte Behauptung konnte er unmöglich auf sich beruhen lassen. »Du hättest also lieber gehabt, Linde wäre in der Eiche geblieben und ihr wärt alle zugrunde gegangen?«, rief er. »Hätte sie lieber nicht ihr Leben riskieren und nach anderen Feen suchen sollen, damit ihr eure Zauberkraft wiederbekommt?«
    »Was geht dich das an, du Mensch?«, schnaubte Malve. »Du weißt doch gar nicht, wie es ist, eine Fee zu sein, ob sie nun zaubern kann oder nicht. Wer hat dich überhaupt hereingelassen?«
    »Das war ich.« Königin Baldriana stand von ihrem Thron hinter Rob auf, eine hoheitsvolle Erscheinung trotz ihres schlichten Gewands und ihres milden Wesens. »Ich habe Timothy durch einen Zauber ermöglicht, sich so klein zu machen, dass er uns besuchen kann. Und ich habe ihn gebeten, dieser Versammlung beizuwohnen, damit er das Ergebnis den mit uns verbündeten Menschen berichten kann.«
    Das klang, als stünde ein ganzes Heer von Menschen bereit, die Eiche zu verteidigen. Kein Wunder, dass die Neulinge unter den Zuhörern beeindruckt aussahen. Doch in Wirklichkeit handelte es sich nur um Timothy, dessen Cousin Paul und Pauls Frau Peri, auch Klinge genannt, die früher selbst eine Fee gewesen war.
    »Ach so?«, fragte Malve. »Wenn Klinge sich so für unsere Pläne interessiert, warum ist sie dann nicht selber hier? Ich denke doch, wir wissen alle, auf welcher Seite sie steht.«
    »Was fällt dir ein?«, rief Linde empört. Sie hatte ihre kleinen Fäuste geballt. »Klinge hat für unser Volk mehr getan als alle anderen. Sie beschützt uns seit Jahren, geht für uns auf die Jagd und versorgt uns mit Wissen und Ideen von der Außenwelt. Ohne sie wären wir schon längst ausgestorben.« Ihre Stimme zitterte vor Erregung. »Sie hat so viel geopfert, um uns zu helfen – und es macht mich wütend, dass niemand das offenbar würdigt!«
    Linde gehörte zu den kleinsten Feen der Eiche und war mit fünfzehn Jahren eindeutig die jüngste. Doch in diesem Augenblick sah sie so wild aus wie Klinge persönlich, und die Umstehenden und sogar Malve traten hastig einen Schritt zurück.
    »Niemand zweifelt an Klinges Loyalität«, sagte Königin Baldriana. »Sie hat eigene Pläne, wie sie die Eichenwelt vor Angriffen schützen kann, und bildet auch schon andere Menschen zum Kampf an ihrer Seite aus. Das stimmt doch, Timothy?«
    Timothy nickte vorsichtig. Er hatte sich am Morgen beim Übungskampf gegen Peri einen Halsmuskel gezerrt.
    »Du hast jederzeit das Recht, Fragen zu stellen, Malve. Aber wenn du ausfallend wirst, musst du gehen.« Baldriana wandte sich an Rob. »Fahre bitte fort. Wie können wir Eichenfeen uns trotz unserer Minderzahl gegen einen so mächtigen Gegner verteidigen?«
    »Meine Leute verstehen sich auf den Kampf mit magischen Mitteln und können auch mit Waffen umgehen«, sagte Rob. »Wir sind bereit, jeden anzuleiten, der kämpfen will.«
    Eine Hand hob sich aus den Zuhörern und alle drehten sich nach der kleinen rothaarigen Fee um, der sie gehörte. »Aber wenn einige von uns nicht kämpfen können? Oder … niemandem wehtun wollen?«
    »Feigling«, brummte eine männliche Stimme hinter Timothy und Timothy hätte sich am liebsten umgedreht und dem Rebellen eine Ohrfeige verpasst. Winka machte vielleicht manchmal einen etwas aufgeregten und ängstlichen Eindruck, aber niemand, der sie kannte, hätte sie feige genannt.
    »Eine Schlacht gewinnt man nicht nur mit dem Schwert«, erklärte Rob. »Wir brauchen Feen, die Schutzzonen um die Eichenwelt errichten, Pfeile herstellen, Proviant sammeln und die Verwundeten versorgen. Auch wer nicht kämpft, kann, wenn er will, einen Beitrag leisten.« Er nickte Winka zu und Winka strahlte

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