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Richard Castle

Richard Castle

Titel: Richard Castle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frozen Heat
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Aufbereiten bis hin zum Filtern.
    „Ich weiß nicht, wieso, aber irgendwie bin ich davon ausgegangen, dass all diese Kessel aus Kupfer bestehen würden“, sagte Rook.
    „Rostfreier Stahl. Er gibt keinen Geschmack an das Bier weiter und ist leicht zu reinigen und zu sterilisieren, was sehr wichtig ist. Diese Bottiche dort drüben sind von außen mit Kupfer ummantelt, aber das hat nur ästhetische Gründe, weil sie vor dem Sichtfenster im Pub stehen.“
    „Beeindruckend. Ihr Vater muss sehr stolz darauf sein, dass Sie sein Erbe weiterführen“, sagte Nikki.
    „Eigentlich nicht. Wir haben ein sehr unterschiedliches Geschäftsmodell. Dad benannte sein Markenbier nach dem stadtbekannten Säufer in dem Dickens-Roman
Das Geheimnis des Edwin Drood.“
    „Durdles“, sagte Heat und erinnerte sich daran, wie sehr sich ihr eigener Vater danach gesehnt hatte.
    „So ist es. Tja, mein lieber Vater schien vergessen zu haben, dass es bei Charles Dickens stets darum ging, soziale Ungerechtigkeit und die Gier der großen Firmen anzuprangern. Nun, da ich die Firma leite, habe ich unsere Dickens-Marke nicht nur um Pubs und Biergärten erweitert, sondern spende auch die Hälfte unserer Einnahmen an Mercator Watch. Das ist eine Einrichtung, die sich auf internationaler Ebene gegen Kinderarbeit engagiert. Ich nenne sie GreedPeace. Haben Sie schon mal davon gehört?“
    „Nein“, antwortete Rook, dem der Spitzname gefiel, „aber jetzt, da Sie mir eine Überschrift geliefert haben, habe ich einen Artikel, den ich an den
Rolling Stone
verkaufen kann.“
    „Ich sehe das so: Wie viele Millionen sind genug, wenn die halbe Welt verhungert oder kein Trinkwasser hat? Natürlich ist das alles viel zu radikal und sozialistisch für meinen alten Herrn, aber er ist eben ein richtiger Scrooge. Ganz schön ironisch, was?“
    Carey lachte und fuhr sich mit den Fingern durch den Vorhang aus widerspenstigem braunem Haar, der ihm in die Stirn gefallen war. „Tut mir leid, dass ich die ganze Zeit plappere. Sie sind wohl kaum extra hergekommen, um sich das anzuhören.“
    Sie nahmen in dem leeren Pub auf mit rotem Leder bezogenen Barhockern Platz, und Nikki sagte: „Es gibt tatsächlich eine ernste Angelegenheit, über die ich gerne mit Ihnen sprechen würde. Ich ermittle im Mordfall meiner Mutter, und da Sie sie so lange kannten, hatte ich gehofft, dass Sie mir vielleicht mit ein paar Informationen aushelfen könnten.“
    „Natürlich. Jetzt fühle ich mich wegen meines Geplappers sogar noch schlechter. Ich werde tun, was ich kann.“ Dann riss er die Augen auf. „Ich bin doch kein Verdächtiger, oder? Denn das wäre wirklich nicht schön, besonders wenn man bedenkt, wie ich für sie empfunden habe. Ich meine, Cynthia war wundervoll.“
    Sie teilte ihm nicht mit, ob er ein Verdächtiger war oder nicht, weil sie das noch nicht entschieden hatte. Stattdessen fuhr Nikki mit ihren Fragen fort. Sie hatte sich sorgfältig vorbereitet, da sie wusste, dass eine Befragung wie diese schwierig sein würde. Die Herausforderung lag darin, ihrem Gesprächspartner nicht zu verraten, dass ihre Mutter eine Spionin gewesen war. Daher beschloss Heat, wie bei jeder anderen Befragung eines Augenzeugen oder einer Person von Interesse vorzugehen und zu sehen, wie sich ihr Gegenüber verhielt: Wurde er nervös, gab es Ungereimtheiten, Lügen oder sogar neue Hinweise? „Erinnern Sie sich wenn möglich an den Monat zurück, in dem sie ermordet wurde“, begann sie. „Der November des Jahres 1999. Haben Sie im Verhalten meiner Mutter irgendwelche Veränderungen bemerkt?“
    Er überlegte eine Weile und sagte dann: „Nein, nicht dass ich mich erinnern könnte.“
    „Hat sie Ihnen irgendwelche Sorgen anvertraut? Wirkte sie unruhig? Erwähnte sie jemanden, der sie belästigte oder bedrohte?“
    „Nein.“
    „Oder sagte sie, dass sie verfolgt werde?“
    Er überlegte kurz und schüttelte dann den Kopf. „Hm, nein, so was auch nicht.“
    Und dann versuchte Heat herauszufinden, ob seine Mutter bei ihm zu Hause herumgeschnüffelt hatte. „Hatten Sie oder Ihre Frau während der letzten Monate, die sie bei Ihnen arbeitete, das Gefühl, dass Gegenstände in Ihrem Haus bewegt worden waren?“
    Er runzelte verwirrt die Stirn. „Inwiefern bewegt?“
    „Auf jede erdenkliche Weise. Durcheinandergebrachte Gegenstände. Gegenstände an falschen Orten. Fehlende Gegenstände.“
    Er rutschte auf seinem Barhocker hin und her. „Ich versuche, zu begreifen, was Sie damit meinen,

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