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Richard Castle

Richard Castle

Titel: Richard Castle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frozen Heat
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keine Kapuzen über den Kopf gezogen“, sagte Rook.
    Am nächsten Morgen gingen Heat und Rook über die Fulton Street in Richtung South Street Seaport, um einen weiteren Arbeitgeber ihrer Mutter zu besuchen. Um weitere überraschende Hinterhalte zu vermeiden, hatten sie dieses Mal einen Termin. Während Rook die Plakette des Titanic-Denkmals las, sagte Nikki: „Ich habe über unsere Begegnung mit Fariq Kuzbari nachgedacht. Wenn ich schon das Gefühl habe, mich in diesem Fall auf dünnes Eis zu begeben, dann stell dir mal vor, wie sich Carter Damon gefühlt haben muss.“
    Sie gingen weiter, und Rook sagte: „Du willst das Verhalten dieses Verlierers doch nicht etwa entschuldigen, oder?“
    „Natürlich nicht. Ich verstehe jetzt nur, warum er sich als der mittelmäßige Detective, der er war, mit der Sache überfordert fühlte und ausstieg.“
    „Und was ist mit Kuzbari? Streichst du ihn einfach von der Liste, nachdem er uns einmal abgewiesen hat?“
    „Nein. Und ich entscheide das, nicht er. Aber mein Bauchgefühl sagt mir, dass es uns im Moment nicht wirklich weiterbringen wird, wenn wir uns auf Kuzbari konzentrieren, also werde ich mich fürs Erste den anderen Namen auf Flynns Liste widmen. Falls nötig, kann ich ihn mir später immer noch ein zweites Mal vornehmen.“
    „Hast du gerade gesagt, du hast ein Bauchgefühl? Detective Heat, fängst du etwa an, die schlechten Angewohnheiten einer gewissen Person zu übernehmen? Denkst du womöglich wie ein Journalist?“
    „Gott, nimm meine Waffe und erschieß mich auf der Stelle. Nein, vergiss das Bauchgefühl. Du willst meine logische Argumentation hören? Also gut. Selbst wenn Kuzbari etwas mit der Sache zu tun hätte, ist es äußerst unwahrscheinlich, dass er den Mord persönlich begangen hat. Ihm steht ein Team aus anzugtragenden Schlägern zur Verfügung, das so etwas für ihn erledigt, daher bin ich mir sicher, dass er mit einem Alibi aufwarten könnte. Außerdem würde er wegen seiner diplomatischen Immunität schwer zu überprüfen sein. Es wäre nicht unmöglich, würde aber eine Menge Zeit und Energie kosten. In der Zwischenzeit bleiben mir noch drei andere Personen, die ich befragen muss, und wir beide wissen, dass die Zeit abläuft und Captain Irons schon bald wieder zuschlagen wird. Nein, Rook, wir gehen nach den Prinzip der Wichtigkeit vor. Nennen wir es also nicht mein Bauchgefühl, sondern sagen wir einfach, dass ich … auf Instinkte zurückgreife, die auf meiner Erfahrung beruhen.“
    „Du drückst dich genau wie ein Journalist aus.“
    Ein Stadtarbeiter, der in Gummistiefeln das Kopfsteinpflaster der Promenade mit einem Schlauch abspritzte, stellte das Wasser ab, um sie vorbeigehen zu lassen, als sie den Haupteingang der Brauerei Boz erreichten. Das historische Ziegelgebäude war nicht nur restauriert worden, um als führende Brauerei der britischen Firma in den Vereinigten Staaten zu dienen, sondern bewirtete Touristen zudem in einem Pub, dessen Einrichtung sich an den Werken von Charles Dickens orientierte. Der Besitzer und oberste Braumeister, Carey Maggs, empfing sie im Eingangsbereich, und die legendäre englische Zurückhaltung verflog sofort, als er Nikki sah. „Verdammt noch eins“, stieß er verblüfft hervor. „Sie sehen genau wie Ihre Mutter aus.“
    Maggs hatte guten Grund, bei ihrem Anblick zweimal hinzusehen. Damals in London, im Jahr 1976, als Carey acht Jahre alt gewesen war, hatte sein Vater der Biermagnat Nikkis Mutter als Klavierlehrerin für ihn engagiert. Nachdem er 1999 nach Amerika ausgewandert war, hatte Carey Muggs das Zepter weitergereicht, indem er die Klavierlehrerin seiner Kindheit einstellte, um seinen eigenen Sohn zu unterrichten. „Das ist der Kreis. Der Kreis des Lebens“, kommentierte Rook.
    „Sie müssen mir nichts darüber erzählen, dass sich die Geschichte wiederholt. Hier bin ich nun und braue Bier, genau wie mein Vater damals in Großbritannien“, sagte Maggs, während er sie durch seine Brauerei führte. Die feuchte Luft in der riesigen Einrichtung roch so sehr nach Bierhefe und Malz, dass man sie fast schmecken konnte, was zu dieser frühen Stunde gleichermaßen einladend und abstoßend wirkte. Während sie die gewaltigen Bottiche und Behälter mit ihren zahlreichen gewundenen Kupferrohren passierten, beschrieb Carey Maggs ihnen kurz den Vorgang des Bierbrauens und erklärte, dass sie sämtliche Arbeitsschritte hier vor Ort durchführten, vom Mälzen über das Maischen, Läutern, Gären und

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